Kate und das Krokodil

VanheyeAls Claude Vanheye im September 2012 im Amsterdam Museum seine Ausstellung “Famous Popstars in Amsterdam“ präsentiert hat, tauchte das Foto zum ersten Mal auf: Kate im gelben Glitzerkleid, vermutlich irgendwo in Amsterdam in einem Parkhaus, an der Leine statt dem Hund ein Krokodil. Seit dieser Ausstellung tauchen immer mehr Bilder aus diesem Fotoshooting auf. Vanheye, der 1948 in Jakarta geboren wurde, lebt in Amsterdam. Sein Fotostudio eröffnete er 1968 und spezialisierte sich darauf, die Größen der Pop- und Rockmusik abzulichten – vorzugsweise in seinem Amsterdamer Studio und in Hollywood, wo er ebenfalls später ein Studio unterhielt. Seine erste Auftragsarbeit machte er mit Ike und Tina Turner, die von dem jungen Fotografen so begeistert waren, dass sie ihn nach Los Angeles einluden, wo er Crosby, Stills, Nash & Young kennenlernte, die er bei den Proben vor dem legendären Woodstock Festival fotografieren durfte. Ab da lief dann alles wie von selbst: immer mehr Internationale Plattenfirmen klopften bei ihm an die Tür und schickten die Künstler vorbei. Von Jimi Hendrix, Frank Zappa, Michael Jackson, Fleetwood Mac, Led Zeppelin, The Who, den Beach Boys, Bryan Ferry, Mick Jagger und David Bowie hat Vanheye jeden Musiker fotografiert, der international erfolgreich war. Offenbar muss EMI bei ihm auch angerufen haben, den auf einem Foto von der Ausstellung ist ein bestens vertrautes Foto direkt oberhalb des Krokodil-Bildes zu sehen: das Bild fürs Cover von „Symphony in Blue“, eine Single, die am 1. Juni 1979 ausschließlich in Japan und Kanada veröffentlich wurde und zeigt, wie Kate auf einem Wal reitet. Bei der Fotosession für dieses Cover könnten gleichzeitig auch die Krokodil-Bilder entstanden sein. Interessant ist der Hinweis von Yirry Yanya, dass das Kleid von Fong Leng stammt. Die chinesisch-niederländische Modeschöpferin lebte damals ebenfalls in Amsterdam und hatte ihre Boutique ganz in der Nähe von Vanheyes Fotostudio. Ihre Modeentwürfe sind in den Niederlanden so bekannt, dass gleich fünf Museen ihre Kreationen ausstellen. Neben weiteren Vanheye-Fotos in dem gelben Kleid gibt es drei weitere Bilder, die von dem selben Shooting stammen könnten. Dafür sprechen zum einen die Kleider, aber vor allem das gleiche Make-up und die auf allen Bildern roten Fingernägel von Kate. Zur Ausstellung in Amsterdam ist parallel ein Katalog (als Taschenbuch und mit Hardcover) erschienen, der von amazon zwar gelistet wird, aber derzeit leider nicht bestellbar ist.

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Teil 2 der HomeGround-Anthologie ist fertig

homegroundDer Countdown läuft: Im Juli soll endlich nach langer Wartezeit der zweite Teil der HomeGround-Anthologie vorliegen. 30 Jahre lang haben die Macher des englischen Kate Bush-Fan-Magazins alles rund um Kate veröffentlich, von Interviews, Gedichten über Briefe, Fotos, Cartoons und Zeichnungen. HomeGround war in den 30 Jahren seit dem ersten Heft 1982 aber auch immer eine Art Bindeglied zwischen Kate und ihren Fans – von Fans produziert gab es immer Einblicke in die Arbeit von Kate. Als die HomeGround-Macher Dave Cross, Krystyna und Peter Fitzgerald-Morris im Winter 2011 beschlossen, die Druckversion des Heftes nach 79 Ausgaben einzustellen, gab es gleichzeitig das Versprechen, die besten Geschichten aus 30 Jahren in Buchform zu veröffentlichen. Während sich Teil 1 der Anthologie mit der Zeit von den frühen Demos bis zum Box-Set „This Woman’s Work“ beschäftigte, betrachtet Teil 2 die Zeit vom Album „The Red Shoes“ bis zum letzten Album „50 Words For Snow“. Bei amazon ist das 576 Seiten starke Buch inzwischen vorbestellbar.

Auch nach dem Einstellen der Druckversion existiert HomeGround natürlich weiter: im Netz. Neben Beitragen zu Seáns-Seite katebushnews.com ist vor allem daran gedacht, spezielle Sonderausgaben im pdf-Format zu produzieren, zum Beispiel zu neuen Alben.

Tanz-Choreographien zu Kates‘ Musik


Als die englischen Performance-Künstler von Shambush! vor wenigen Tagen Flashmob-mäßig mit über 300 Teilnehmern Kates‘ Video „Wuthering Heights“ in Brighton nachstellten, war das Echo zumindest in England gewaltig. Wenn 300 Männer und Frauen in roten Kleidern und mit schwarzen Perücken sich bizarr anmutenden Bewegungen hingeben, sorgt das zumindest für Erheiterung. Etwas schwerer hat es da schon die New Yorker Kate Bush Dance Troupe, die im August 2008 von Samara Davis gegründet wurde. Am Anfang stand bei ihr nur der Wunsch, den Song „Suspended in Gaffa“ mit anderen aufzuführen. Also gab Samara in einer New Yorker Internet-Plattform eine Suchanzeige auf.

Genau damit hätte das Projekt dann auch beendet sein können – denn niemand meldete sich. Erst als ihr eine Arbeitskollegin Jennifer Sullivan vorstellte, kam Schwung in das Projekt. Jennifer, bekennender Kate Bush-Fan, brachte Erica Magrey mit und gemeinsam suchten und fanden sie dann sehr schnell weitere Mitglieder für die offene Tanztruppe.  Dass alle Mitglieder einen kreativen Hintergrund haben, verwundert nicht. Samara schreibt über Tanz, Erica ist Fotografin. Gemeinsam versteht man sich als  Ensemble bildender Künstler und Artisten, die sich vom musikalischen, aber auch emotionalen Ausdruck von Kate Bush inspirieren lassen und dabei oftmals eine neue Interpretation wagen. „Ich liebe es zu tanzen, aber ich habe es nie gelernt“, erklärt Samara. „Mit einem Fulltime-Job in New York habe ich weder Zeit noch Energie, Tanzunterricht zu nehmen um zu lernen, wie man richtig tanzt. Ich wollte diesen Part einfach überspringen und direkt mit anderen Frauen in einem Studio direkt an einer Choreographie und der Aufführung arbeiten“, ergänzt sie. Dass das durchaus harte Arbeit sein kann, bemerkte sie sehr schnell. „Ich mag, wie Kate Bush sich in ihren Videos bewegt, weil es so prosaisch aussieht, es so leicht aussieht und gleichzeitig zu dem Text passt, den sie singt“, sagt Samara. Ganz so leicht ist es dann doch nicht: eine Bewegung, die gleichsam „albern und klischeehaft, aber gleichzeitig kraftvoll und leidenschaftlich“ ausschaut und dabei noch „ernst und spielerisch zur selben Zeit ist“, das muss man erst mal hinbekommen, um nicht selbst albern zu wirken.

kate bush dance troupe

Die New Yorker Kate Bush Dance Troupe. Foto: Jibz Cameron

Vielleicht war das auch der Grund, dass Samara lieber darauf gesetzt hat, ihr Tanz-Projekt mit vollkommen fremden Frauen und nicht mit Freunden umzusetzen. „Ich brauchte einfach eine Gruppe von Fremden, mit denen man experimentieren konnte, ohne sich zu blamieren.“ Und genau funktioniert in der Gruppe perfekt: „Alles, was einen davon abhält kreativ zu sein – die Angst, ungerecht beurteilt zu werden oder schlechte Arbeit abzuliefern – kann man beiseite schieben“, stellt Samara fest. Stattdessen hat man gemeinsam Spaß daran, beim Tanz die Bewegung zur Musik auszuprobieren und an der Choreographie für ein neues Tanzstück zu feilen. Und die beste Erkenntnis: „Kate Bush inspiriert dieses Engagement bis ins Absurde, um loszulassen und zu genießen was wir tun, ohne allzu sehr darüber nachzudenken zu müssen oder sich in Selbstzweifel zu verstricken.“ Selbstzweifel muss die Truppe auch wirklich nicht haben, denn sie verstehen es perfekt, sich zu inszenieren. Das reicht vom grellen, expressionistischen Auftritt in einer Christmas TV-Show bis zur Performance beim Straßenfest. Und gerade bei letzterem zeigt sich eine Stärke ihres Tanzes: was man anfangs vielleicht noch belächeln mag, zieht einen doch in seinen Bann.

Wer mehr über die Kate Bush Dance Troupe erfahren möchte, wird hier und hier fündig.

Berühmte Musikvideos gehen mit Kate in Serie

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Der Titel „Video Killed The Radio Star“ für die TV-Serie bei Sky Arts 1 HD ist nur geliehen. In 13 Episoden sollen berühmte Musikvideos beleuchtet werden. Darunter auch eine Episode über Kate.

Die irische TV-Produktionsfirma Monster Entertainment hat für den Sender Sky Arts 1 HD eine 13-teilige Serie mit dem Titel „Video Killed The Radio Star“ produziert – frei nach dem Buggles-Klassiker. Erzählt werden soll in den einzelnen 22-minütigen Episoden jeweils die Entstehungsgeschichte und Bedeutung einiger der berühmtesten Musikvideos. Den Auftakt soll eine Folge über David Bowie machen. Der Titel: „David Bowie: Golden Years of Music Video“. Neben weiteren Folgen über Elton John und Madonna ist auch eine Folge über Kate Bush vorgesehen. Regisseur der Serie ist Scott Millaney, der über 35 Jahre selbst im Musikbusiness gearbeitet und mehr als 1000 Musikvideos produziert hat. Die Premiere auf Sky Arts 1 HD soll bereits am 22. Juni erfolgen. Bleibt nur zu hoffen, dass die Serie auch irgendwann mal frei empfangbar in einem Programm läuft. Der Song „Video Killed The Radio Star“ von 1979 war übrigens das erste Video, das MTV zu Sendebeginn 1981 ausstrahlte.

Ein Tribute der besonderen Art

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Foto: Simon Dack

Es ist zwar schon zwei Wochen her, aber die Idee der Theatertruppe „Shambush!“ aus Brighton war mehr als nur witzig: Via Facebook und eigenem Blog hatte die Gruppe dazu aufgerufen, Kates‘ legendäres Wuthering Heights-Video in einem Park in Brighton nachzustellen. „Besucher des Brighton Fringe Festival bot sich letztes Wochenende ein einzigartiger Anblick: Über 300 Frauen und Männer, – die meisten in roten Kleidern und mit schwarzen Langhaarperücken auf dem Kopf – vollführten zu den Klängen von Kate Bush seltsame Verrenkungen. Hintergrund des Schauspiels: Eine Gruppe namens „Shambush“ hatte dazu aufgerufen dem berühmten Video von Kate Bushs 1978er Debütsingle „Wuthering Heights“ angemessen Tribut zu zollen und dabei gleichzeitig einen Rekord aufzustellen“, schreibt etwa der „Rolling Stone“ über die witzige Aktion. Zum Eintrag ins Guinnessbuch der Rekorde wird die Aktion dann doch nicht führen, aber die mediale Präsenz der Aktion nicht nur in England war enorm – und die Absage der Guinnessbuch-Redaktion führte prompt zu harschen Reaktion nicht nur bei den Festival-Verantwortlichen. Mehr zu Shambush! gibt es hier.

Tricky: Es gibt keine Originale mehr

Alle wollen klingen wie Rihanna oder Lady Gaga, es gibt keine Originale mehr, keine Kate Bush, keinen Bob Marley oder Jimi Hendrix. Die Leute sind Schafe.

Tricky in einem Interview zu seinem neuen Album „False Idols“

„Ein lebensnahes, bodenständiges Portrait“

under the ivy

© Bosworth Musikverlag

„Wer Under The Ivy als ‚beste Kate Bush Bio ever‘ bezeichnet, liegt damit sicher nicht daneben – zumindest so lange, bis eine autorisierte Biografie oder gar eine Autobiografie erscheint“, befindet Beate Meiswinkel, die für MorningFog.de die Deutsche Erstausgabe des Graeme Thomson-Buches gelesen hat. „In Under The Ivy zeichnet Graeme Thomson ein erfreulich lebensnahes und bodenständiges Portrait von Kate Bush, das weitgehend ohne Lobhudelei, Spekulation oder gar Verklärung auskommt; gelegentlich eingestreute kritischere Töne wirken zumeist erfreulich erfrischend und tragen zur Abrundung des Gesamtbildes bei. Der Autor stützt sich sowohl auf saubere, in die Tiefe gehenden Recherchen als auch auf seine Kenntnisse als Musikjournalist. Zahlreiche Interviews mit Menschen aus Kate Bushs privatem und beruflichem Umfeld – über 70 Stück sollen es gewesen sein – dienen ihm hierbei als Grundgerüst. Man erahnt, welche Fleißarbeit er dafür geleistet hat. Häufige Zitate aus diesen Gesprächen erwecken die lineare Beschreibung von Kate Bushs Vita zum Leben, und Thomson lässt sie auch häufig selbst zu Wort kommen, indem er sie aus den Interviews sämtlicher Epochen ihrer Karriere zitiert“, so das Urteil von Beate Meiswinkel über die beste und vor allem aber auch aktuellste Biographie, die es über Kate gibt. Immerhin basiert die Deutsche Erstausgabe auf der zur Veröffentlichung von „50 Words for Snow“ erweiterten Fassung. Die komplette Rezension von Beate Meiswinkel gibt es neu auf der Bücher-Seite.

Wiedersehen in 2014 möglich

Wer das Fan-Treffen Ende Mai in de Efteling verpasst hat: Yirry hat ein entsprechendes Video produziert, das ein paar Eindrücke vermittelt – passend unterlegt mit dem Beatles-Cover „Come Together“ von der KT Bush-Band. Auch wenn es nur ein kleines Treffen von Fans geworden ist: im nächsten Jahr wird es wahrscheinlich wiederholt.

Der Griff in die Schatztruhe

John Henshall

Screenshot

John Henshall

Quelle: British Film Institute

John Henshall ist vielleicht genau der Mann, auf den Fans immer gewartet haben. Zumindest besitzt er eine Schatztruhe, die Fan-Herzen höher schlagen lässt. Es war am 3. Januar 1973, als David Bowie in der Sendung Top of the Pops auftrat und seinen Song The Jean Genie präsentierte. Unter Fans berühmt wurde der Auftritt, weil der Kameramann als special effect ein Fischauge vor die Kamera schraubte und ganz nah an Bowie ranzoomte. Richtig legendär wurde die Aufnahme, als irgendwann bekannt wurde, dass die BBC die alten Bänder gelöscht hatte, um sie für neue Aufnahmen verwenden zu können. Videorecorder waren damals noch nicht sonderlich verbreitet, die Aufnahme also verloren. Dachte man zumindest. Bis im Jahr 2011 besagter John Henshall beim BBC Radio 2 in einem interview zur Musik der 70er befragt wurde. Henshall war nämlich damals der Kameramann, der die Idee mit dem Fischauge hatte und hinter der Kamera stand. So ganz nebenbei gab er zum besten, dass er eine Kopie dieser Aufnahme besitzen würde und wurde danach mit Anfragen von Bowie-Fans geradezu überschüttet. Und das allerbeste: Henshall besaß keine Kopie im Homevideo-Format, sondern in Original-Qualität. Und nicht nur von diesem Auftritt. Über 600 Rollen Film-Material hat der Fernsehkameramann und Fotograf Henshall im Laufe seiner TV-Karriere bei der BBC angesammelt, darunter auch vom Musikvideo von „The Man with the Child in his Eyes“  von Kate Bush oder Fotos von einem Auftritt von Kate zu „Hammer Horror“. Henshall hat für seinen privaten Fundus natürlich auch das gerettet, was nicht gesendet wurde. Um so spannender dürfte es also sein, wenn er am 28. Mai in London im Britischen Film-Institut einige Filme aus seiner Schatztruhe hervorholt und die Entstehungsgeschichte dazu erzählt. Wer mehr über John Henshall erfahren will, wird hier fündig.

MorningFog verlost Kate-Biographie

gewinnspielGute Biographien über Kate Bush sind rar gesät – erst recht in deutscher Sprache. Um so bemerkenswerter ist es, dass endlich das Buch „Under the ivy“ von Graeme Thompson auch als deutsche Erstausgabe veröffentlicht wurde. Wer es sich noch nicht zugelegt hat, kann jetzt ein Exemplar gewinnen. Der Verlag Bosworth Music hat morningfog.de zwei Exemplare gestiftet. Ein Exemplar wandert in das jährliche Weihnachtsgewinnspiel des Forums, ein Exemplar wird hier auf morningfog.de verlost. Ganz so leicht wird es allerdings nicht gemacht. Um an der Verlosung teilzunehmen, muss man kreativ werden: zum Beispiel eine Kurzgeschichte schreiben, die von Kate handelt, ein Bild malen, eine Collage anfertigen, ein Gedicht schreiben, oder, oder, oder. Der Kreativität sind da keine Grenzen gesetzt. (Allerdings ist natürlich das Copyright zu beachten!) Wer sich für vollkommen unkreativ hält, kann vielleicht einfach aufschreiben, welche Momente des Lebens er mit einem Song von Kate verbindet. Die besten Einsendungen werden auf morningfog.de veröffentlicht und unter allen Einsendern wird dann der Gewinner ermittelt. Der Rechtsweg ist natürlich ausgeschlossen. Der Gewinn wird innerhalb von Deutschland kostenfrei verschickt. Für Teilnehmer außerhalb von Deutschland fallen eventuell Portokosten an. Einsendeschluss ist der 1. Juli 2013. Die Beiträge schickt ihr bitte an: admin(at)morningfog.de. Viel Spaß!

Tief durchatmen mit Andy Bell

BEF

British Electric Foundation: Dark

Andy Bell

Foto: Andrew Hurley

Andy Bell von Erasure scheint das Kate Bush-Fieber gepackt zu haben. Nachdem er schon das Cover This Woman’s Work von „Lady Maisery zum Internationalen Frauentag am 8. März in einer Folk-Version produziert hat, schiebt er jetzt noch eine Neueinspielung von Kate’s Song Breathing hinterher.

Bell ist Gastsänger der British Electric Foundation, die bereits 1980 gegründet wurde und unter anderem Tina Turner zum Comeback verhalfen aber auch als Produktionsfirma für Heaven 17 tätig waren. Auf dem neuen Album „Dark“ von BEF mischen neben Andy Bell auch Kim Wilde, Boy George und Sandie Shaw mit, die mit dem Song „Puppet on a string“ weltweit bekannt wurde. Das Album erscheint am 27. Mai.

Hörproben gibt es auf der Internetseite der British Electric Foundation hier.

„Mut macht Ziele wahrhaftiger“

Norn Cutson

Bilder mit freundlicher Genehmigung von Norn Cutson.

Die Bilder von Norn Cutson hat vermutlich schon jeder Kate-Fan gesehen. Der 43-jährige Illustrator hat sich unter anderem darauf spezialisiert, Plattencover zu karikieren – das aber äußerst liebevoll. Weit mehr als 100 Plattencover – darunter auch Alben von Nina Hagen und Kraftwerk – hat Norn schon gezeichnet. Von Kate hat er sich Hounds Of Love und The Dreaming rausgepickt. Neu ist sein Entwurf zu Running Up That Hill. „Ich möchte mit meiner Kunst und meiner Art von Humor andere Menschen dazu anregen, freundlicher zu anderen zu sein und mehr Kreativität zu zeigen“, erklärt Norn zu seiner Motivation. Die Single Running Up That Hill war die erste Maxi-Single überhaupt, die Norn in den 80ern gekauft hat – in North Carolina damals gar kein so leichtes Unterfangen. Irgendwie ist er dann doch an die Platte gekommen. Stundenlang hat er dem Song durch wuchtige Norn CutsonKopfhörer gelauscht, um „die Nachricht hinter diesen rollenden ‚Let’s-Stay-Together-Beats‘ zu entschlüsseln“, wie er sagt. Das Cover zu Running Up That Hill hat Norn schon immer fasziniert: „Die Arme gerade und kräftig, die Brust stolz, der Kuss auf die Sehne, bevor der Pfeil sein Ziel in der Welt sucht.“ Norn lebt in New York, und da ist gerade ein Fitnesstraining namens Intensati hip. „Wenn ich die Intensati-Mut-Übung mache, muss ich immer an dieses Cover denken. Mut macht deine Ziele wahrhaftiger.“

Natürlich zeichnet Norn nicht nur berühmte Plattencover, er illustriert auch Bücher, Spiele, Kinderkleidung und vieles mehr. Die Plattencover kann man zum Beispiel auch als Drucke oder auf T-Shirts kaufen. Seine Webseite findet man hier.

Noch schnell mal nach dem Pferd schauen…

BootlegManche Angebote bei Ebay sind einfach entzückend. Aktuell wird ein vier CD starkes „Original Box-Set Gold“ angeboten, natürlich „ultra rare“ und für schlappe 40 Euro, zudem noch „remastered“. Der Titel: This Woman’s Complete Work. Während CD 1 und 2 identisch sind mit den Bonus-CDs aus der TWW-Box, gibt es auf CD 3 die Live-Songs der EP „On Stage“, Demo-Aufnahmen und rare Live-Aufnahmen von TV-Auftritten in Japan über Konzertmitschnitte in Paris von 1979 bis zum legendären Auftritt 2002 mit David Gilmour, wo Kate „Comfortably Numb“ gesungen hat. CD 4 entspricht dem 79er Hammersmith-Konzert. Wenn die Qualität bei CD 1+2 einigermaßen stimmt, könnte sich die Anschaffung fast schon lohnen, immerhin sind die CDs als Original kaum noch zu ergattern. Wie schlampig die Macher des Bootlegs allerdings gearbeitet haben, zeigt das Booklet. Da wird zum Beispiel der Song „Magician“ einem „Terry Gillan Movie“ zugeschrieben. Das stimmt doppelt nicht. Zum einen stammt der Film von Menahem Golan, zum anderen heißt „Gillan“ nach wie vor Gilliam. Neu ist auch, dass Kate beim Auftritt mit David Gilmour zusätzlich noch „Let it be“ mit ihm gesungen hat. Der schönste Lapsus ist aber ein Fehler in einem Song-Titel auf CD 2, wo aus einem Haus mal eben ein Pferd wird und der Song nun „One last look around the horse before we go“ heißt. Was man da wohl zu sehen bekommt?

Die Besten im Westen

Record Store Day

Das begehrte Exemplar zum heutigen Record Store Day. Mit allerbestem Dank an alle, die sich an der Jagd beteiligt haben: Andrea, Cornel & Susanne, Claudi & Höppi, Jenni, Sandra & Horst, Andreas, Götz & Martin.

Record Store Day 2012. Man klappert die beiden Schallplattenläden in Aachen ab. Der eine hat gleich ganz geschlossen, im anderen stehen drei Kunden. Kate Bush? Keine Chance. Wurde nicht geliefert.

Record Store Day 2013. Yippiee. Was für ein erfolgreicher Tag. In aller Herrgottsfrühe nach Köln. Die beste Freundin hatte gestern noch alle Kölner Plattenläden abtelefoniert, damit man sich nicht am falschen Laden in die Warteschlange einreiht. Clevere Frau! Punkt 9.30 Uhr zu zweit in den Laden gestürmt. An der Kase: Keine Chance. Alle bestellen und fragen gleichzeitig. Andrea steht abseits, schnappt sich den unterbeschäftigten Verkäufer, der alleine vor den Regalen steht, und das RUTH-Exemplar ist gesichert! Erfolgreicher Einsatz auch in Wuppertal, Bonn und Braunschweig. Das sichert einen Preis für das nächste Weihnachtsrätsel hier oder im Forum!

Und dann gibt’s noch den Plattenladen vor der eigenen Haustür. Zig‘ mal auf dem Weg zur Arbeit dran vorbei gefahren aber nur per Zufall bei einem Blick in die Liste der teilnehmenden Shops entdeckt. In Düren. Tiefste rheinische Provinz. Drei Anfangsvierziger sind von klein auf vinylinfiziert, haben Familie, stehen im Beruf – und leisten sich als gemeinsames Hobby statt dem Oldtimer oder Ferienhaus eben den Plattenladen. Und das mit Erfolg.  Obwohl der Laden erst seit vier Monaten offen hat, gibt es bereits eine Stammkundschaft, die zum Stöbern kommt, zum Quatschen, oder um gezielt nach Platten zu fragen. Zum Beispiel der 16-Jährige, der Musik von Miles Davis haben wollte – aber nicht den ‚neumodischen Kram aus den 80ern‘, sondern alte Scheiben von 1965. Genauso kommt aber der Mann im Anzug, der gezielt nach Metal-Musik verlangt. Der jüngste Kunde ist  13. Die Leidenschaft für in Vinyl gepresste Musik hat er von seiner Oma. Über die Rückbesinnung wundern sich die drei Freunde nicht: Der Schritt von der Schallplatte zur CD ist eine Entwicklung von aufwändiger zu billiger Produktion, ohne dass das Produkt günstiger wurde. Jetzt zahlt man bei einem Download noch mehr und hat dabei nichts mehr in der Hand. Metal, Punk, elektronische Musik boomen im Laden, Mainstream ist nicht so angesagt. Sehr zur Freude der drei Geschäftsinhaber, denen genau das am Herzen liegt: die musikalische Bandbreite abseits des Massengeschmacks aufzuzeigen. Da ist auch der Name des Plattenladens programmatisch zu verstehen: NeuesHören. Dass die drei Dürener nach nur vier Monaten mit anderen Plattenläden aus Großstädten durchaus mithalten können, zeigt genau der Record Store Day. Sie sind erstmals mit dabei. Und das allerbeste: Bei ihnen wird man fündig. Direkt vor der Haustür. Kate Bush – Running up that hill. Danke! Weitere Infos hier.

rsd-dueren

Drei Freunde, ein gemeinsames Hobby, ein Schallplattenladen: Frank Inden, Marc Inden und Thomas Pütz (von links) bieten in Düren seit ein paar Monaten wieder Musikgenuss auf Vinyl an und haben erstmals am Record Store Day teilgenommen. Bei ihnen konnte man gestern eine der raren RUTH-Exemplare ergattern.

 

Die Jagdsaison ist eröffnet

record store dayDie Jagdsaison ist eröffnet. Wer zum morgigen Record Store Day eine der begehrten Vinyl-Pressungen von der eigens zur Schlussfeier der Olympischen Spiele in London von Kate neu eingesungenen Version von Running up that hill ergattern will, wird wohl ganz, ganz viel Glück brauchen. Schätzungsweise maximal 500 Exemplare der auf 4000 Stück limitierten Version dürften in den deutschen Plattenläden unterwegs sein. Da heißt es dann möglichst früh möglichst viele Plattenläden abklappern und am besten noch Freunde und Familie in anderen Städten mit einspannen. Ich werde mein Glück in Köln versuchen, zudem sind Freunde in Braunschweig, Wuppertal, Bonn, Dortmund, Berlin, Postdam und Bochum unterwegs. Also eigentlich so wie im letzten Jahr. Und da hatte auch nur ein Freund in Braunschweig Glück und die begehrte Scheibe dann auch tatsächlich in den Händen. Klingt also schwer nach Lotto. Für alle Mitjäger am morgigen Tag: Waidmanns heil!