
Sechs Jahre nach der arte-Doku „Kate Bush: Stimmgewaltig und exzentrisch“ (Kate Bush – The Indomitable) von Claire Laborey produziert arte eine weitere Doku über Kate. Titel diesmal: „Kate Bush – The Timeless Genius“ (L’Odyssée Musicale de Kate Bush). Als Regisseurin verantwortlich ist Sonia Gonzales. Die Doku soll laut arte bis August fertiggestellt werden. Wann sie im TV gezeigt wird, ist noch unklar.
Auslöser für die neue Fernsehproduktion ist offenbar der Hype um Kates Song Running Up That Hill, der in Folge der Serie Stranger Things entstand und mit dem Kate eine komplette neue Generation für ihre Musik begeistern konnte. Und das nicht nur, in dem 35 Jahre nach der Erstveröffentlichung RUTH bis an die Spitze der iTunes-Charts in den USA und auf Platz Nummer 1 der Single-Charts in England gelangte, sondern vor allem die Verwendung des Songs in Millionen von Insta- und TikTok-Videos weltweit führte zu dem besonderen Hype. „Remixe trieben sogar Festivalbesucher in Hysterie. ‚Running Up That Hill‘ ist eine Hymne der Versöhnung zwischen dem Weiblichen und dem Männlichen, eine Botschaft, die heute umso stärker nachhallt. Mit 66 Jahren war Kate Bush noch nie so beliebt“, heißt es in einem begleitenden Text zur Produktion von arte. Und weiter: „Kate Bush, die am 3. November 2023 in die Rock & Roll Hall of Fame aufgenommen wurde, wird noch immer verehrt. In einer überwiegend männlichen Branche produzierte Kate Bush ihre eigenen Werke und bewahrte sich dabei ein Maß an Kontrolle und Integrität in ihrer Musik, das nur wenige Künstler erreichen konnten. Als Avantgarde-Schauspielerin wird der Star der Theateraufführungen, der inspirierten Choreografie und der erhabenen Sopranstimme von einer neuen Künstlergeneration oft als großer Einfluss genannt, sowohl wegen ihrer Eigenart als auch wegen ihres musikalischen Genies.“ Also widmet sich die neue Dokumentation der Frage, wie Kate es geschafft hat, „Epochen und Trends zu überdauern und dabei so modern und faszinierend zu bleiben wie eh und je“ und – passend zum Titel der Doku – was ihr zeitloses Genie ausmacht.
Während Claire Laborey die Geschichte von Kate mithilfe von Interviews mit Wegbegleitern und Fans erzählt hat, setzt Sonia Gonzales auf Kate selbst. Dabei greift sie allerdings offenbar auf vorhandene Interviews zurück. Dazu heißt es: „Kate Bushs Stimme übernimmt die Erzählung. Kate Bush spricht nicht gerne über sich selbst, und das aus gutem Grund: Sie war schon immer der Meinung, dass ihre Lieder für sich selbst sprechen. Obwohl sie sich von Journalistenmikrofonen fernhält, hat Kate Bush dennoch einige Interviews gegeben, die das Rückgrat des Films bilden. Im gesamten Film erzählt Kate selbst ihre Geschichte, als spräche sie mit der jüngeren Generation, die sie immer wieder neu entdeckt.“
Hinzu kommen offenbar Interviews mit Künstlerinnen, die von Kates Musik inspiriert wurden beziehungsweise Künstler, die Songs von Kate gecovert haben. Dabei sollen vor allem Künstler präsentiert werden, die die Cover auf Youtube, Instagram und TikTok veröffentlich haben. „Unser Ziel ist es, die Zuschauer zu überraschen und ihnen Kate Bush durch kreative Cover näherzubringen“, wird die Idee der Regisseurin beschrieben. Eine weitere Idee: Neben dem Archivmaterial sollen auch nachgestellte Szenen – von einer Tanzprobe bis zu Studioaufnahmen oder der unvermeidlichen englischen Moorlandschaft – gedreht werden.
Für den Soundtrack der 52-minütigen Doku ist Verity Susman verantwortlich. Susman ist eine englische Songwriterin, die die Band Electrelane gegründet hat und Frontfrau der Band ist. Sie ist stark von Kates Musik inspiriert und soll für die passende „Klanglandschaft“ des Films sorgen, „indem sie bestimmte Songs kapert und neu interpretiert. Der Soundtrack des Films spielt dabei eine wichtige Rolle und trägt dazu bei, Kate Bushs Welt, in die uns der Film entführt, zu vervollständigen“.
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