Tourbuch: A Sky Of Honey (III)

tourbook1-620Von Beate Meiswinkel

Für die Proben zog sich das Team auf ein ehemaliges Schulgelände mit einem schönen alten Haus und verschiedenen Nebengebäuden zurück. Die ersten Wochen über arbeitete die Band in einem der Gebäude, während der Theaterkünstler Basil Twist in der Turnhalle mit den wahrhaft atemberaubenden „Seiden-Wellen“ und den Puppenspielern übte. Die Chorproben fanden in der Synagoge statt. Mark Henderson setzte seine Beleuchtungsdesigns im Haus um. Dick Bird beschäftigte sich mit Malerarbeiten und den Bühnenbildern, und alles drängte sich um seine Bühnenmodelle, um sie zu bestaunen.

„Wir konnten alle zwischen den einzelnen Abteilungen hin- und her flitzen und bekamen so einen Überblick über das Gesamtprojekt, während es sich entwickelte.“

David Taraskevics, Simon Marlow, Keely Myers und George Sinclair stellten sich den ständig wachsenden Herausforderungen einer komplexen technischen Show. Kostümdesignerin Brigitte Reiffenstuel kümmerte sich um die Anproben in den ehemaligen Kunsträumen der Schule.

„Es war ein enorm kreativer und ungewöhnlicher Platz. Manchmal arbeiteten wir mit der Band an Sky of Honey und hörten die (Stimmen der) Ringeltauben von den Keyboards, und wenn wir hinausgingen, um eine Pause zu machen, hörten wir die echten Ringeltauben in den Bäumen rund um das schöne Schulgelände rufen. Wir waren alle traurig darüber, diesen Ort zu verlassen. Er war unser Zuhause geworden.“

Ebenso faszinierend gestalteten sich die Vorbereitungen des eigentlichen Veranstaltungsorts, des Hammersmith Apollo:
„Das gesamte Team war vor Ort, und jeder starrte mit müden, aber glänzenden Augen durch die raucherfüllten Lichtstrahlen auf riesengroße fliegende Vögel (…) Drei komplette Sitzreihen waren ausgebaut und durch Tische voller Computerbildschirme ersetzt worden für die Projektionen und das Beleuchtungsdesign (…) Manchmal war das Theater erfüllt von Glockengeläut oder dem Wirbeln eines Schwirrholzes, während das Soundteam die Klanglandschaft für das Surround-Sound-System zusammenstellte.“

Es muss zweifellos eine großartige Erfahrung gewesen sein, die Show Stück für Stück entstehen zu sehen. Ideen und Vorstellungen, die monatelang als Notizen und Fotografien in Ordnern abgeheftet waren, wurden durch ein engagiertes Team auf der Bühne umgesetzt und zum Leben erweckt. Einen wesentlichen Beitrag dazu leistete selbstverständlich die Band. Es hatte einige Zeit in Anspruch genommen, die passenden Musiker zu finden und zusammenzubringen:
dvd„Ich kann mir keine bessere Gruppe von Musikern vorstellen, oder entzückendere, goldigere Menschen:
Kevin McAlea (Keyboards, Akkordeon, Uilleann Pipes), der einzige von der Originalbesetzung der letzten Tour (…); Jon Giblin (Bass), meinen lieben Freund und Kollegen beim größten Teil der Alben; Omar (Hakim –Drums), das „Herz“ der Band (…); Mino (Cinelo), der Magier an den Percussions, immer mit einem breiten Lächeln im Gesicht;
David Rhodes (Gitarre), der musikalische Lichtstrahl, zu dem ich immer zur Bestärkung hinüber blicke; Frissi (Karlsson – Gitarre, Bouzouki, Charango), der isländische Winnie Pooh, der musikalischen Honig sammelt (…); Jon Carin, ein „wizard of sampled sound“, der für mich als Hauptstimme einsprang, wenn ich einen Schritt zurücktreten musste, um die Arrangements anzuhören oder vor Erschöpfung (…) zusammenklappte!“
„Wir sind alle sehr stolz auf den Surround-Sound, und dank Greg (Walsh – Sound Designer und FOH Engineer), der auf einem High Tech System bestand, spüren wir nun, dass wir tatsächlich etwas ganz Besonderes haben. Wir wollten das Publikum in die beiden Welten eintauchen lassen, ihm wirklich das Gefühl geben, Teil der Show zu sein. James Drew (Sound FX Consultant) hat eine FX-Klang-Kulisse erschaffen, die dabei hilft, den Erzählungen wirkliche Tiefe zu verleihen.“

Und so leisteten viele fleißige Hände ihren Beitrag zu „Before the Dawn“, einer Show, der man nicht einmal mit der Aufzählung sämtlicher Superlative aus Kates frühem Hit „Wow“ gerecht wird. Wann immer ich mich an jenen 2. September 2014 im Eventim Apollo erinnere, fühle ich noch immer überwältigt und dankbar und von dem Wunsch beseelt, diesen Abend noch einmal erleben zu dürfen. Kate Bush und ihrer Crew ist es nicht nur auf einzigartige Weise gelungen, Live-Musik mit Erzählung, Theater- und Filmelementen zu verbinden. Sie haben es außerdem zu Wege gebracht, mit ihrem Publikum in unbeschreiblicher Intimität und tiefer Nähe zu verschmelzen. Ein großes Geschenk von unschätzbarem Wert, für das sich sowohl Künstler als auch Zuschauer glücklich schätzen – eine Erfahrung, die wohl niemand jemals wieder vergessen wird, der mit dabei sein durfte. Zum Abschluss möchte ich noch einmal Kates Sohn Albert – Bertie zu Wort kommen lassen, der es auf den Punkt bringt:

„Ich fühle mich so privilegiert, an diesem Projekt mitarbeiten zu können, und ich habe versucht, mir meinen Platz darin zu verdienen. Meine Mutter ist die talentierteste Person (…). Sie und der Rest der Fellowship haben hier etwas wirklich Besonderes erschaffen.“

Ja.

Songs von Kate als Wiegenlieder

twinkle620Ein recht clevere Geschäftsidee hat man bei der amerikanischen Roma Music Group entwickelt: bekannte Lieder aller Genres in Wiegenlieder (Lullabys) zu verwandeln. Und das erfreut sich offenbar großer Beliebtheit nicht nur bei Eltern. Die Vielfalt des Angebotes ist verblüffend und reicht von Pop, Rock, Soundtracks und Country, Alternative, Metal bis zu New Wave, Indie und Reggae/Ska. Die Reihe nennt sich „Twinkle twinkle little Rock Star“ – benannt nach dem englischen Wiegenlied, das zu einer Melodie aus Frankreich im deutschen mit dem Text „Morgen kommt der Weihnachtsmann“ versehen wurde. Bei der TTLRS-Reihe kommen statt dem Weihnachtsmann aber eher die „Foo Fighters“, David Bowie oder halt Kate Bush. Bei den Wiegenlied-Versionen von Kate haben die Macher sich sechs bekannte Songs vorgeknöpft: Wuthering Heights, The Man With The Child In His Eyes, Running Up That Hill, This Woman’s Work, Cloudbusting und Army Dreamers. Kate wird dabei in der Kategorie „Alternative Baby“ gelistet. Ob der hohe Anspruch an die musikalische Qualität, den die Macher verkünden, eingehalten wird, ist eher Geschmacksache. Es funktioniert zumindest. Die Kunden kaufen die Songs offensichtlich aber nicht nur, um den Schlummer des eigenen Nachwuchses zügig zu befördern, sondern auch zur Entspannung, für Yoga-Übungen oder als Begleitmusik zu Massagen. Mehr zu den Wiegenliedern gibt es hier.

 

Ein Jahr nach Before the dawn…

oneyearSelbst ein Jahr nach dem Auftakt von Kates Konzerten im Hammersmith-Apollo fällt es mir immer noch schwer, alle Emotionen dieses außergewöhnlichen Konzertes einzusortieren, geschweige denn ein Highlight des Abends zu benennen. Klar, da war diese unglaublich furiose Version von King Of The Mountain, die zum Orkan anschwoll, um zu The Ninth Wave überzuleiten. Aber da war auch einfach das Video zu And Dream Of Sheep, live im Wassertank eingesungen, herzergreifend, wie diese zur Situation passende brüchige Stimme einen berührt… Und es war so viel mehr: Der Auftakt, wo Kate barfuß die Bühne erobert, frenetisch gefeiert wird, ohne bisher auch nur einen Ton gesungen zu haben, wo Sekunden später die Anspannung endlich von einem abfällt, weil ihre Stimme einfach nur atemberaubend ist… Da war Hello Earth, wo Kate versucht, eine Rettungsinsel zu erreichen und tot geborgen wird, jeder den Atem anhält, als sie aus dem Saal getragen wird und niemand die gehauchte Textzeile „Tiefer, tiefer, irgendwo in der Tiefe gibt es ein Licht…go to sleep, little earth“ verpassen will. Bis sich dann all die aufgestauten Emotionen bei der wundervollen Version von Morning Fog entladen, als Kate als Überlebende umjubelt wieder die Bühne und das Publikum bei der Textzeile „D’you know what? I love you better now“ vollkommen aus dem Häuschen gerät. Und es gab das bombastische Schlussstück Aerial, wo sie sich vollkommen verausgabt, um sich direkt danach alleine ans Piano zu setzen und eine Version von Among Angels zu spielen, die einen sprachlos zurück lässt. Unfassbar gut. Ich bin noch immer unendlich dankbar dafür, dass ich all diese Momente erleben durfte.
Danke, Kate.

30 Jahre HOL: Von Chicago nach London

katebush2015-instaWenn am 16. September Kates Album Hounds of Love 30 Jahre alt wird, geht das natürlich nicht ganz unbemerkt über die Bühne. Den Aufschlag macht am 10. September die Chicagoer Kulturkneipe „The Wistler“. Die jährliche Tribute-Night für Kate steht in diesem Jahr unter dem Motto: Thunder in Our Hearts: A Tribute to Kate Bush. Wie gewohnt gibt es Live-Sets von DJs und natürlich auch wieder Live-Bands. So zum Beispiel von Lykanthea aus der Ambient-Elektronik-Ecke und von Singer-Songwriter Natalie Grace Alford. Bereits zum dritten Mal dabei ist Kyle Greer, ebenfalls Singer-Songwriter, der sich zudem auch im Bereich Theater/Cabaret tummelt. Wie gewohnt sorgen  Josie Bush, Joshua und Belazauberin (Molly Beth Fisher) als DJs für tanzbare Musik von Kate; zusätzlich werden Videos von Kate-Songs gezeigt, TV-Beiträge und Konzertaufnahmen. Im letzten Jahr stand die Tribute-Night im Wistler unter dem Motto „All the love“ ganz im Zeichen von The Dreaming – 2015 nun ist es bereits die fünfte Veranstaltung dieser Art.

Eine besondere Veranstaltung findet dann genau am Jahrestag im Londoner Bloomsbury Theater statt. Die Tributeband Cloudbusting wird an dem Abend das komplette Album live spielen – natürlich inklusive The Ninth Wave. Unterstützt wird die Band dabei von irischen Musikern, dem Londoner Bulgarian Choir sowie von den Musikern Brian Bath (Gitarre) und Preston Heyman (Drums, Percussion), die beide lange Jahre mit Kate zusammengearbeitet haben und auch zur Band ihrer Tour of life 1979 gehörten. Das dürfte also ein ganz besonderer Abend werden. Am 20. September gibt es dann ebenfalls in London in der „Strongroom Bar“ eine Veranstaltung mit Haydn Bendall, der neben Del Palmer, Brian Tench und Paul Hardiman für die Abmischung von Hounds of Love zuständig war. Er wird Einblicke in die Arbeit von Kate und den einjährigen Entstehungsprozess von HOL geben. Anschließend gibt es dann noch einen Gastauftritt von Cloudbusting.

Das Song-ABC: King of the Mountain

abcWie eine Leuchtrakete des damals bevorstehenden Albums „Aerial“ stieg dieser Song nach Jahren der Stille auf und bescherte Kate Bush den größten Erfolg in den Singlecharts seit Jahren.
Der Song ist in seiner Grundstruktur aus Strophe, Chorus und kontinuierlicher Steigerung eingängig und war daher für eine Single eine gute Wahl. Es fällt aber auf, dass sich die musikalische Welt von Kate Bush einmal wieder verändert hatte. Ein ruhig pulsierender Rhythmus, ein Teppich aus windähnlichen Hintergrundgeräuschen, die Stimme allein ist für die Melodie zuständig. Ruhig gesungen, erwachsen, zurückgenommen in den Mitteln, warm und lebendig, irgendwie weit weg vom Mainstream der Popmusik – Stilmittel, die sich im folgenden Album dann mit Macht Bahn brachen.
kotm400Geschrieben und teilweise aufgenommen wurde „King of the Mountain“ bereits 1997, acht Jahre später wurde er dann komplettiert [1]. Die Grundidee stammt also aus der Anfangszeit des Rückzugs ins Private und diese Stimmung spiegelt sich mit ein bisschen Fantasie im Text wider. Kate verbindet dies mit zweien ihrer Hauptthemen: reale Personen mit ihren Mythen, Filme. Was wäre, wenn Elvis noch leben würde? Was wäre, wenn er einfach genug gehabt hätte von seinem Schloss Graceland und vom Druck der Öffentlichkeit? Was wäre, wenn er jetzt verborgen irgendwo in den Bergen als „king of the mountain“ sich des Lebens freuen würde – „in the snow with rosebud“? Mit dieser Zeile wird der Mythos Elvis verknüpft mit dem Film „Citizen Kane“, einem der berühmtesten und einflussreichsten Filme der Vierziger. „Citizen Kane“ beginnt mit dem Tod der Hauptfigur, die das Wort „rosebud“ murmelt und im Sterben eine Schneekugel fallen lässt. Rosebud war – so stellt sich im Lauf des Films heraus – der Name des Schlittens aus der Kindheit der Hauptfigur, die letzte Erinnerung an eine unschuldige Zeit, an ein Glück im Schnee. Auch Citizen Kane stirbt in einem gigantischen Schloss (voll mit „priceless junk“) genau wie Elvis.
Hinweise darauf, dass diese Geschichte auch für Kate Bush selbst von Wichtigkeit ist, lassen sich finden. Offenbar hing in Kates Wohnung eine Replik des Rosebud-Schlittens aus “Citizen Kane” [2]. Zudem soll ihr Sohn Bertie – jedenfalls im Jahr 2005 – ein begnadeter Elvis-Imitator gewesen sein [3], auch dies verweist auf “King of the Mountain”.
Es ist ein irgendwie melancholisches Lied, getrieben von der Sehnsucht nach einem Paradies wie in der Kindheit, ohne das Blitzlichtgewitter der Öffentlichkeit, ohne dumme Schlagzeilen der Boulevardpresse. Es ist ein Lied über die Suche nach dem Glück in der Einsamkeit. Citizen Kane ging traurig aus – im Schlussbild verbrennt der Schlitten und nimmt sein Geheimnis mit sich. Die Geschichte um Elvis Presley ging traurig aus – einsam und krank starb er in seinem Schloss. „King of the Mountain“ aber hat ein optimistisches Ende, wie das Video zeigt: Elvis lebt und ist glücklich im Schnee mit Rosebud. Der Wind schließt die Türen hinter der Vergangenheit und zu den leeren, verlassenen Palästen: „The wind it blows the door closed“. Ruhm und Geld interessieren nicht, sind wertlos. Von Wert ist das Paradies der Kindheit, die Familie, die Selbstbestimmung – symbolisiert durch den Schnee und den Schlitten.
Achim/aHAJ)

[1] Jenny Bulley: King of the mountain, Mojo 10/2014 S.62
[2] Interview in “Mojo” 12/2005, S.79
[3] John Mendelssohn: Warten auf Kate; Schlüchtern 2005; S.325

Thomson und Dry heizen Gerüchte an

graemeGraeme Thomson, Autor der Kate-Biografie „Under the ivy“, hat mit einem Tweet die Gerüchte um die Veröffentlichung der DVD zu den Before the dawn-Livekonzerten angeheizt. In seinem Tweet schreibt er, dass er ein „schwaches murmeln“ von einem späten Herbst-Termin höre, an dem DVD und CD veröffentlicht werden sollen. Thomson gilt als gut vernetzt. Etwas verwirrend ist ein weiterer Tweet von Anthony Dry, der schreibt, dass er gerade an Wiederveröffentlichungen von Kate arbeite.Dry ist Illustrator und arbeitet unter anderem für Peacock Design. Peacock war zuletzt fürs Design aller Kate-Alben seit Aerial zuständig und hat auch am Design von Before the Dawn mitgearbeitet. Unklar bleibt in dem Tweet, was Dry mit Reissues genau meint. Für Jubiläums-Ausgaben von Never for Ever (35 Jahre) und Hounds of Love (30 Jahre) ist es eigentlich zu spät, weil die im September auf dem Markt sein müssten. Aerial feiert im November sein Zehnjähriges, ist aber ja ebenfalls bei Kates Label Fish People zu haben und müsste kaum wiederveröffentlicht werden. Bleiben also nur Spekulationen: Kommen da etwa die lange erwarteten Remaster ihrer früheren Alben? Eine DVD der Tour of Life? Oder etwa eine DVD mit ihren Videos?

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Der (…) rote Knopf

erskine1Jazz-Schlagzeuger Peter Erskine, der viele Jahre für die Gruppe Weather Report getrommelt hat, beschreibt in seinem Buch „No Beethoven“ rückblickend auch die Zusammenarbeit mit Kate anlässlich der Aufnahmen zum 2005er Album Aerial. „Sie hat bei uns zuhause angerufen und sich erst ein bisschen mit meiner Frau unterhalten“, erzählt Erskine, dem im Laufe des Telefonats erst klar wurde, mit wem er da überhaupt telefoniert – mit der Frau, die auf dem Peter Gabriel-Song „Don’t give up“ sang. Welchen Bekanntheitsgrad Kate zumindest in Europa hatte, realisierte er erst, als er zu den Aufnahmen flog: „Es gab sehr spezielle Anweisungen, was ich zu wem sagen durfte und was nicht.“ So durfte er zum Beispiel auch nicht ausplaudern, für wen er arbeiten würde – was es, wie sich Erskine erinnert, nicht gerade leicht gemacht hat, sein komplettes Drumset nach England in ihr Studio zu transportieren. „Kate Bush ist eine überaus kreative Künstlerin und eine sehr warmherzige Frau“, so Erskine weiter, der allerdings ein Problem mit dem Zeitablauf der Aufnahmen hatte. Erskine: „Ich wollte für sie in der knapp bemessenen Zeit immer so viel wie irgend möglich erledigen.“ Kate hatte da offenbar ein anderes Tempo. Erskine hat dazu auch eine wundervolle Anekdote parat: „Bassist John Giblin – ein wirklich exzellenter englischer Rockbassist – spielt eine Melodie, als ich den Kontrollraum im Studio betrete. Das klingt wirklich wundervoll. Er klingt inspiriert, nimmt mit dem Bass die Melodie auf, als ob er mit einem Ski eine rasante Abfahrt über einen schwierigen, aber wundervollen Abhang hinlegt. Als er fertig ist, sagt der Toningenieur: Okay, willst Du, dass wir das jetzt aufnehmen? Das ist natürlich der älteste Toningenieur-Witz den es gibt, nur mit dem Unterschied, dass er gar keinen Witz gemacht hat und John noch nicht mal verärgert darüber war.“ Aufgeregt in der Situation ist nur Peter Erskine selbst, der sich den Toningenieur, natürlich Del Palmer, schnappt: „Du hast nichts davon aufgenommen? Was zum Teufel hast Du denn gemacht? Alles was Du tun musst, ist einen beschissenen roten Knopf zu drücken!“ Del Palmer habe daraufhin nur gegrinst – und ihn rausgeschmissen. Eine positive Erfahrung war es für Erskine trotzdem: Den meisten Spaß habe es gemacht, als Live Band mit Kate am Piano zu spielen, während sie auch gesungen hat. Erskine verrät zudem, dass von vielen der Songs sehr unterschiedliche Versionen ausprobiert wurden. Ob die allerdings auf Band existieren, kann man dank Del Palmer bezweifeln.

Das Song-ABC: Army Dreamers

abcDieser Song vom Album „Never for ever“ ist einer der großen englischen Antikriegssongs, getarnt als Top20-Hit [1]. Lieder als politische Kommentare haben oft ein Manko – sie erheben den Zeigefinger, sind belehrend. Ich achte die gute Absicht, höre es mir aber nicht sehr gern an. Wie schreibt und komponiert man so etwas, ohne dass es aufdringlich, plakativ und übertrieben wirkt? „Army Dreamers“ zeigt, wie es geht.
ad01Kate Bush ist in ihren Anfangsjahren oft vorgeworfen worden, sie sei politisch indifferent und eher auf der esoterischen Spur. „Ich schreibe nur dann über so etwas, wenn mich politisch motivierte Handlungen emotional berühren“, sagte sie in einem Interview zu „Never for ever“ [2]. Das Lied handelt von einem toten Soldaten, der von seiner Mutter betrauert wird. Eine Trauerfeier auf dem Flugfeld, sein Sarg wird hereingetragen von vier Soldaten. Sie denkt mit Wehmut an die Vergangenheit und an das, was aus ihrem Sohn hätte werden können. Geschickt werden so Muttergefühle – also eine sehr emotionale und persönliche Empfindung – mit einem politischem Statement verbunden. „It’s just putting the case of a mother in these circumstances, how incredibly sad it is for her. How she feels she should have been able to prevent it. If she’d bought him a guitar when he asked for it.“, erläuterte Kate Bush in einem Interview [3]. Zur Zeit des Albums kam nur Nordirland in Frage als Land, in dem britische Soldaten im Einsatz getötet wurden. Dieser ganz klare politische Bezug wird aber im Song verschleiert. Im Song ist neutraler vom B.F.P.O. (British Forces Post Office) die Rede.
Der Song beklagt den beständig hohen Preis, „den jeder Krieg von einer ganzen Generation junger und unterschätzter Menschen fordert: verhinderte Väter, Parlamentarier oder Rockstars, die nicht einmal die 20 erreichen.“ [4] Verlorene Leben, unerfüllte Potenziale, Trauer und Tod  – das sind die Themen. Diese in den Tod führende Perspektivlosigkeit steht für Kate Bush im Vordergrund: „Es ist so traurig, dass es Jugendliche ohne Schulabschluss gibt, die keine andere Chance sehen, als zur Armee zu gehen, obwohl das eigentlich nicht ihr Wunsch ist. Das ist es, was mir Angst macht.“ [2]
Gesungen wird „Army Dreamers“ mit leicht irischem Akzent. „Der irische Akzent war wichtig, weil ich den Song auf sehr traditionelle Weise angepackt habe, und die Iren haben stets ihre Songs benutzt, um Geschichten zu erzählen. […]  Ein irischer Akzent vermittelt eine gewisse Verletzlichkeit und wirkt poetisch. Und so kommt der Song dann auch anders rüber“, erläutert dies Kate Bush [2]. Aber das ist nur die halbe Geschichte. Der irische Akzent verstärkt subtil den Zusammenhang mit Nordirland. Auf einer anderen Ebene verstärkt er zudem den emotionalen Bezug – Kates Mutter hat irische Wurzeln. Vielleicht gab es in ihrer Umgebung ähnliche Vorfälle, vielleicht haben ihre Mutter oder Bekannte davon erzählt. Dieser Akzent macht es persönlicher, intimer.
katebush-armydreamers„Army Dreamers“ lebt auch von seinen inneren Widersprüchen. Ein todtrauriger politischer Text wird mit einer sanften, träumerisch-tänzerischen Melodie kombiniert, einem Walzer. Dies gehört nicht zusammen, dies spiegelt die Gefühle der Zerrissenheit der trauernden Mutter wider und transportiert diese Zerrissenheit direkt zum Zuhörer. Dieser träumerische Walzer wird durch die starke Benutzung von gesampelten Sounds – das Laden von Gewehren, militärische Befehle – direkt mit der Szenerie verbunden. Die Mutter steht vor dem Sarg bei der militärischen Trauerfeier, Gewehre werden präsentiert, Ehrenbezeugungen für den Toten. Das dringt vor zur Protagonistin des Songs, aber sie ist ganz bei ihrem Sohn, zärtlich, sanft, wehmütig. In all ihrer Trauer ist der Mutter aber die Falschheit der Situation bewusst. Im Song heißt es „Give the kid the pick of pips / And give him all your stripes and ribbons / Now he’s sitting in his hole / He might as well have buttons and bows“ [5].
Bei der Art dieses Liedes war dies eine ganz unerwartete Hitsingle. Aber die Melodie ist eingängig, glänzend, meisterlich melodisch – ein Glücksfall. Es ist eine der Melodien, die ich nach einem Hören nicht schnell aus meinem Kopf bekomme. Kate Bush hat hier neue Mittel probiert – „It’s the first song I’ve ever written in the studio“ [3] – und gewonnen.
Der Song ist in h-moll notiert und schwankt ständig zwischen h-Moll und der parallelen Dur-Tonart D-Dur hin und her [5]. Die mögliche positive Gegenwelt steht dabei immer in D-Dur (Dur steht bei „Mammy’s hero“, bei „B.F.P.O“, bei den ganzen mit „should have been“ beginnenden Möglichkeiten) [5]. Dies ist wieder einmal – wie so oft bei Kate Bush  – eine sehr subtile Nutzung der Tonarten. D-Dur ist „die Tonart des siegenden Helden, das Erreichen des höchsten Ziels, der siegreichen Überwindung, die eigentliche Siegertonart“, es ist die „sprießende, belebende Kraft, Wachstumskraft, Werdekraft.“ [6]. Ja – all das hätte aus dem Soldaten werden können. Aber all diese Möglichkeiten sind ins Dunkle gewendet. Das siegreiche, verheißungsvolle D-Dur wird in sein düsteres, trauriges Gegenstück h-Moll verwandelt. Auf die „Should have been“-Sätze in Dur folgen immer die mit „But“ beginnenden Sätze in Moll. Die Realität steht nicht in Dur.
Achim/aHAJ)
[1] Pat Gilbert: Army Dreamers, Mojo 10/2014. S.74
[2] Rob Jovanovic, Kate Bush. Die Biographie. 2006. Koch International GmbH/Hannibal. Höfen. S.120/121
[3] Colin Irwin: „I find myself inspired by unusual, distinct, weird subjects“. Interview im Melody Maker 4.10.1980.
[4] Graeme Thomson: Kate Bush. Under the ivy. 2013. Bosworth Music GmbH. S.213
[5] „Kate Bush Complete“. EMI Music Publishing / International Music Publications. London. 1987. S.61f
[6] Hermann Beckh: Die Sprache der Tonart in der Musik von Bach bis Bruckner. Verlag Urachhaus. Stuttgart 1999. S.180

Tourbuch: A Sky Of Honey (II)

tourbook1-620Von Beate Meiswinkel
puppe„Ich hatte mit einer Puppenspielerin darüber gesprochen, wie viele Leute wir benötigen würden, um die Puppe zu spielen, und sie hatte drei empfohlen, um die Details von Bewegung und Ausdruck erreichen zu können.“ Dieser Vorschlag weckte Befürchtungen, es würde wirken, als werde die Puppe ausgeraubt, während sie von drei eifrig hantierenden Puppenspielern umgeben sei – wahrscheinlich nicht ganz zu Unrecht. Rob (Robert Allsopp?) schlug daher vor, die Puppe an einer Art Harnisch an der Vorderseite eines einzelnen Puppenspielers zu befestigen. „Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, wie das funktionieren sollte. Würde das nicht schwerfällig aussehen? (…)“
Kate war nahe daran, die Idee mit der Puppe wieder fallen zu lassen. Das kleine Holz-Mannequin auf ihrem Schreibtisch wurde für einige Monate in die Schublade verbannt. „Bertie sagte mir immer wieder, dass ich falsch liege. Verwirf sie nicht. Das Stück braucht sie. Wie immer hatte er Recht, und schließlich schrieb ich sie wieder hinein.“
Rob, der inzwischen ein Modell basierend auf seinem Einfall angefertigt hatte, lies Kate ein Kurzvideo seiner „Ein-Mann-Puppe“ zukommen: „Sie war einfach atemberaubend. So einfallsreich und so (vollkommen) mit ihrem Puppenspieler verbunden, mit einem riesigen Bewegungsspielraum. Sie konnte laufen, rennen, springen und sich drehen.“
Inzwischen gelangte man zu der Einsicht, dass Kate einen Kodirektor benötigte. Die Wahl fiel nach einigen Überlegungen auf den Theaterregisseur Adrian Noble, den ehemaligen Intendanten der Royal Shakespear Company. Obgleich glücklich über Nobles Zusage und seine offensichtliche Begeisterung darüber, an ihrem Projekt mitzuwirken, plagten Kate einige Zweifel, ob es mit der Zusammenarbeit auch klappen würde: „Aber würden wir auch miteinander auskommen? Noch immer etwas aufgeregt darüber, dass er übernehmen würde, hielt ich ihm eine tüchtige Standpauke, als wir uns trafen: ‚Meine ganze Karriere über musste ich darum kämpfen, mir Gehör zu verschaffen… die Leute denken immer, ich hätte keine Ahnung von den Dingen, über die ich spreche … ich möchte auf keinen Fall, dass Sie hier einfach ankommen und alles an sich reißen’. Er saß sehr höflich da während meiner Schimpftirade und warf mir den Blick zu, den ich so gut kenne: ‚Die hat wohl nicht mehr alle Tassen im Schrank’.“
Letztendlich entpuppte sich die Zusammenarbeit als überaus angenehm und erfolgreich; Noble steuerte einige wesentliche Ideen bei. So sollte die Holzpuppe ursprünglich hinter einer Leinwand die Bühne betreten. Ihre „Puppenwelt“ sollte einen Gegensatz zum Szenario auf der Bühne bilden. Ein monderleuchteter Winterwald von Silberbirken sollte sich in einen schönen Sommernachmittag verwandeln, während sie die Schwelle auf die Bühne überschritt. Doch mit der neuen Methode, nur einen Puppenspieler zu verwenden, sah man nun, wie zwei Personen die Bühne betreten statt einer Puppe, umringt von mehreren Puppenspielern. Das ursprüngliche Bild war so nicht mehr stimmig.
Noble schlug vor, stattdessen ein riesiges Tor im hinteren Bereich der Bühne zu installieren, zwischen dessen Flügeln die Puppe klein und verletzlich wirken würde: „Das war doch ein wunderbarer Einfall, nicht wahr? Wir haben nun große Türen, die ein wenig von den Türen inspiriert wurden, die ich zu Hause habe. Alte maurische Türen.“ Und der erfahrene Regisseur hatte noch weitere gute Einfälle: den Wald, der auf dem Gemälde erscheint. Die Bäume, die am Ende des Stückes wieder auftauchen. Das Fernsehgerät, dass in dem Zimmer für „Watching You Without Me“ hin- und her schwingt: „Das sind nur einige der Glanzstücke, die Adrian mitgebracht hat. Adrian war es auch, der Kevin Doyle entdeckte, unseren Himmelsforscher in ‚The Astronomer’s Tale’. (…) Was für eine große Ehre, die Gelegenheit zu haben, mit ihm zu arbeiten. Was für eine Ehre, mit jedem einzelnen Mitglied dieses außergewöhnlichen Teams zu arbeiten.“

Happy Birthday, Kate!

katemas2015

Babooshka als Vorbild für Red Sonja

rsDie amerikanische Comiczeichnerin Gail Simone hat sich jüngst als Kate Bush-Fan geoutet. Simone ist in der amerikanischen Comic-Szene sehr bekannt, hat unter anderem Wonder Woman- und Batgirl-Comics gezeichnet und getextet und hat viele Jahre für die Bongo Comics Group gearbeitet, die unter anderem von Matt Groening, dem Miterfinder der Simpsons, gegründet wurde und Comics rund um die Simpsons und Futurama veröffentlicht. Große Beachtung erfuhr Gail Simone für die Wiederbelebung der Comic-Figur „Red Sonja“ Mitte 2013. In einem Interview  mit der Internetplattform „comicsalliance“ verriet sie Ende 2014, dass ihre beiden größten Inspirationsquellen die Filmfigur Colombo und eben Kate Bush seien. „Wenn ich Kate Bush höre, arbeite ich noch ein bisschen stärker daran, die richtigen Worte in meinen Comics zu finden.“ Auf tumblr lüfte Gail Simone Anfang 2015 dann noch ein kleines Geheimnis: sie postete das berühmte Babooshka-Foto und schrieb: „Oben seht ihr meine größte Inspiration für Red Sonja, die beeindruckende KATE BUSH in ihrem BABOOSHKA-Video, wo sie die ungezähmten Versuchung und Kraft repräsentiert und gleichzeitig wild und faszinierend aussieht. Und: es hilft, dass der Song billiant ist. Das ist das Bild was ich im Kopf hatte, als ich zugestimmt habe, die Red Sonja-Reihe wieder zu beleben. Und Kate als Inspiration ist ein klarer Grund, warum meine Red Sonja sich auf keinen Mist einlässt, niemals, und dass ihr auch niemand sagen kann, was sie zu tun oder zu lassen hat. Mach weiter so, KATE.“ Wenn das nicht mal ein ungewöhnliches Bekenntnis ist. 

Das passende Bier zum Schafe zählen

beerWenn Engländer sich an Bier versuchen, schreckt der verwöhnte deutsche Gaumen eher zurück. Beim Bier von Michael Griffin könnte das zumindest bei Kate-Fans anders sein. Michael betreibt in Durham die Ein-Mann-Privatbrauerei „Hill Island Brewery“ und beliefert mit seinen Produkten die Stadt und das Umland. Mit 4,1 Prozent Alkohol hat es das Bier jetzt nicht ganz so in sich, aber dass er Kate-Fan ist, wird schon bei der Namenswahl seiner Produkte deutlich. Mit vielleicht zwei, drei Flaschen intus singt man vermutlich selbst wie die Amseln zur Abenddämmerung. Und mit dem Bier namens „Little Light Shining“ kann man passend zu „And dream of Sheep“ die Schäflein zählen. Prost!

Das Song-ABC: Hammer Horror

abchh2Viele Songs von Kate Bush haben mit Filmen zu tun und beziehen sich auf Filmszenen.
Das Kino muss für Kate Bush eine Quelle der Inspiration sein. Unter diesen Songs ist „Hammer Horror“ einer der theatralischsten.
Ein dramatischer Beginn, Filmmusik setzt ein, wie aus einem Horrorfilm: „Hammer Horror“ beginnt. Dann kommt die Stimme dazu, die geheimnisvoll über der dunklen Grundierung schwebt und dann höher und schneller wird. Faszinierend und sehr ausdrucksvoll ist dies, der Beginn setzt ein Ausrufezeichen. Schau her, ich bin etwas Besonderes.
Die Hammer Studios sind ein englisches Filmunternehmen, das in den 60ern und 70ern zahlreiche romantisch anmutende Horrorfilme produzierte [1]. Das Lied ist inspiriert vom Film „Der Mann mit den tausend Gesichtern“, in dem James Cagney den Stummfilmdarsteller Lon Cheney bei seiner Interpretation des Glöckners von Notre Dame spielte [1].
Mehrere Ebenen werden hier verwoben: die Geschichte des Glöckners, die Darstellung durch Lon Cheney, die Darstellung von Lon Cheney durch James Cagney, der Blick des Zuschauers darauf und dessen Gedanken. Im Text werden alle diese Elemente zu einer neuen, komplexen Einheit zusammengefügt.
Der Glöckner von Notre Dame als Symbol der Dunkelheit („You stood in the belltower, But now you’re gone. So who knows all the sights Of Notre Dame?“) wird mit dem Thema der Zweitbesetzung (“I’m the replacement for your part”) verknüpft. Schuldgefühle und die Schatten der Vergangenheit kommen dazu (“Rehearsing in your things, I feel guilty. And retracing all the scenes, Of your big hit, Oh, God, you needed the leading role. It wasn’t me who made you go, though.”) Die Protagonistin hat die Rolle eines anderen übernommen, fühlt sich bedrängt von Schuldgefühlen. Ist der Andere noch da in den Schatten? Verfolgt er sie? Oder sind das nur überspannte Fantasien? Alles wird verwoben zu einer düsteren Szene. Bei den ersten Aufnahmen setzte Kate Bush alles daran, in die richtige Stimmung für diesen Song zu kommen. Das Studio war verdunkelt und die Mitglieder der Band mussten sie erschrecken [2]. Wie auch immer es gemacht wurde, es ist gelungen – manchmal bebt die Stimme fast wie vor Furcht, ich kann ein Zittern und ein Beben spüren. „Hammer Horror“ ist so ein Lied der tausend Gesichter und der tausend Stimmungen.
Der Chorus ist schnell und treibend mit verschiedenen Stimmfärbungen, am Ende des 2. Chorusabschnitts gibt es Töne, die schon „Never For Ever“ anklingen lassen. Zum Schluss des Liedes verklingt die Musik fast atonal, tiefer Trommelwirbel, ein Gong ertönt: Vorhang auf – jetzt beginnt die Vorstellung!
All das ist delikat harmonisiert, die Grundtonart (ein Es-Dur?) ist vage und verschleiert. Das Fundament ist unklar, selbst die Melodie hat keinen sicheren Boden unter den Füßen. Es-Dur ist die Tonart des Sich-Emporkämpfens, des Sich-Emporringens [3]. Genau darum bemüht sich die Protagonistin des Songs, aber es ist für sie gefühlt ein ebenso unsicheres Terrain wie es die Harmonien für die Melodien sind.
Der Song kommt mir beim Hören vor wie eine Ouvertüre. Er fasst die Handlung eines Films zusammen, der gleich beginnen wird. Der Vorhang ist noch geschlossen, der Kinobesucher wird eingestimmt. Aber was genau kommt, das weiß der Zuschauer noch nicht. Wieder haben wir eines dieser offenen Ende an einem Album von Kate Bush. Dieser Gong am Schluss sagt für mich, dass die ersten zwei Alben nur der Start waren. Der richtige Film kommt erst noch.
Achim/aHAJ)

Literatur
[1] Rob Jovanovic, Kate Bush. Die Biographie. 2006. Koch International GmbH/Hannibal. Höfen. S.95
[2] Graeme Thomson: Kate Bush. Under the ivy. 2013. Bosworth Music GmbH. S.145
[3] Hermann Beckh: Die Sprache der Tonart in der Musik von Bach bis Bruckner. Verlag Urachhaus. Stuttgart 1999. S.40

Viel Licht im Dunkel der Sammlerstücke

michaDass Michael Guth erst eine Woche nach Gründung des Morning Fog-Forums Ende November 2003 Mitglied im immer noch einzigen deutschsprachigen Internetforum für Kate-Fans wurde, darf man ihm verzeihen. Er zählt als Mitglied Nr. 7 immerhin zum harten Kern und Mitbegründer. Jetzt hat er seine eigene Fanseite online gestellt: this-womans-world.com. Das ehrgeizige Ziel: eine komplette Kate-Diskografie.
Schon im Forum war Micha von Anfang an der Fan mit der größten Sammelleidenschaft. Promos aus Brasilien oder Japan? Michael, im Forum immer unter dem Namen Delius unterwegs, wusste stets was es gab und wo man es bekommen konnte. Die Idee, sein Wissen und vor allem seine gesammelten Schätze im Netz zu dokumentieren, hatte er schon früh. Anfang 2006 sollte es eigentlich Teil des Forums werden, vor allem, weil er sich über die 2. Auflage des Collector Guides geärgert hatte, in dem einfach zu viel fehlte. Gescheitert ist das damals an der fehlenden Zeit und vielleicht auch der vagen Ahnung, wie viel Arbeit da auf ihn zukommen würde. Losgelassen hat Michael die Idee allerdings nie. Und wenn Fans mal locker zwölf Jahre auf ein neues Album von Kate warten, darf man ja auch neun Jahre auf eine neue Fanpage warten, die ziemlich viel Licht ins Dunkel der vielen Veröffentlichungen und vor allem Sonderveröffentlichungen von Kate bringt. „Der Schwerpunkt meiner Seite bezieht sich auf Kates Diskographie und die vielen schönen Sammlerstücke, die es von ihr gibt. Nach 36 Jahren Sammeln hat sich so Einiges angehäuft und ich musste endlich Ordnung in diesen unüberschaubaren Berg an Schallplatten, CDs, Boxen, Bücher und Kassetten bringen“, erklärt Michael, der teilweise selbst den Überblick verloren hatte, was er denn alles an seltenen Platten besitzt. Bei 36 Jahren Sammelleidenschaft kein Wunder.
Entfacht wurde die Sammelleidenschaft – wie sollte es anders sein – durch Kates Auftritt bei Bio’s Bahnhof. Micha war damals 13 und hin und weg. „Dass mich Kate bis heute immer noch begeistern kann, habe ich damals noch nicht gewusst, aber ich habe es stark vermutet. Dazu ist sie einfach zu außergewöhnlich und ihr musikalisches Genie begeistert mich noch immer wie am ersten Tag“, stellt er rückblickend fest. Vertieft wurde die Leidenschaft ein Jahr später. Statt mit den Eltern in Urlaub zu fahren, meldete er sich für einen dreiwöchigen Sprachkurs in England an, möglichst nah an London, um an freien Nachmittagen durch die Stadt zu stromern – mit 14. An einem der Tage in London passierte dann etwas, was nahezu unglaublich klingt. Eher zufällig landete er vor dem London Palladium, sah eine riesige Menschenmenge und sein Blick fiel auf ein riesiges Poster: „Kate Bush in Concert“. Das Konzert war ausverkauft, nichts zu machen. Irgendwann, als schon alle Menschen verschwunden waren und nur noch drei Leute ohne Tickets enttäuscht vor der Halle standen, ging plötzlich eine Tür auf. Ein Mann mit Zylinder kam auf ihn zu und drückte ihm eine Konzertkarte in die Hand. Dass dem 1979er Konzert auch 2014 eine Reise nach London folgte, versteht sich von selbst.
MichaeFilmstreifen400Da war Michael schon mit den Vorbereitungen für seine neue Seite beschäftigt, die neben der ausführlichen  Diskografie auch noch eine Übersicht zu allen Videos und Büchern von und über Kate präsentiert. Zwei Jahre hat er allein gebraucht, um den Wust an  Material zu sortieren, sichten und vor allem zu scannen, weil er nicht auf Fremdmaterial zurückgreifen wollte. Und weil man ja nicht nur einfach die Bilder von LPs, Singles, Postkarten und Postern online stellen kann, musste er noch viele Fakten recherchieren. Das Ergebnis: eine wundervolle Seite nicht nur für eingefleischte Fans mit gesteigerter Sammelwut. Wer es testen will: this-womans-world.com.

Das Song-ABC: The Infant Kiss

abcGäbe es einen Wettbewerb für den doppelbödigsten Song von Kate Bush – meine Wahl würde auf „The infant kiss“ fallen. Kein anderer Song spielt so stark mit den Erwartungen des Hörers und zieht einem so subtil den Boden unter den Füßen weg.
Die erste Ebene: Ein zärtliches Liebeslied, im Rahmen üblicher Popsongs. So klingt es.
Die zweite Ebene: Die konventionelle Erwartung „Frau liebt Mann“ wird aber sofort nach den ersten Zeilen auf den Kopf gestellt. Eine erwachsene, junge Frau (offenbar ein Kindermädchen, für die Betreuung eines Schuljungen zuständig) fühlt sich von diesem kleinen Jungen sexuell angezogen. Sie fühlt diese Anziehung ganz stark, versucht ihr zu widerstehen, weiß um das Unnormale („But things are not right“, „Back home they’d call me dirty“). Jetzt ist dieses Lied eine Provokation. Eine solche Art von Liebe wird allenfalls in Grenzen zwischen Mann und Mädchen akzeptiert (z.B. im Roman „Lolita“ von Nabokov) – aber zwischen einer Frau und einem Jungen? Zur Veröffentlichungszeit des Songs 1980 hat dies einen Hauch von Skandal. Der ganze Text handelt davon, dass die Frau gegen diese Gefühle ankämpft – so kann das Geschehen von einem freigeistigen Zuhörer gerade noch toleriert werden.
Die dritte Ebene: Merkwürdige Textzeilen sind eingeschoben. „Knock, knock. Who’s there in this baby?“ – das klingt nach einem Geheimnis. „Ooh, how he frightens me. When they whisper privately“ – das fällt völlig aus dieser Geschichte heraus. „Words of caress on their lips. That speak of adult love.“ – spätestens hier war ich beim ersten Hören in den Achtzigern verwirrt. Die beiden Textebenen fügen sich nicht ineinander. Werden hier zwei Geschichten erzählt? Was weiß die Sängerin, was ich als Hörer nicht weiß?
Aufschluss geben Informationen von Kate Bush selbst, in denen sie sich bemüht, die verbotene zweite Ebene zu entkräften (die Geister die ich rief …). „The thing that worries me is the way people have started interpreting that song. They love the long word-paedophilia. It’s not about that at all. It’s not the woman actually fancying the young kid. It’s the woman being attracted by a man inside the child. It just worries me that there were some people catching on to the idea of there being paedophilia, rather than just a distortion of a situation where there’s a perfectly normal, innocent boy with the spirit of a man inside, who’s extremely experienced and lusty. The woman can’t cope with the distortion. She can see that there’s some energy in the child that is not normal, but she can’t place it. Yet she has a very pure maternal love for the child, and it’s only little things like when she goes to give him a kiss at night, that she realizes there is a distortion, and it’s really freaking her out. She doesn’t fancy little boys, she’s got a normal, straight sexual life, yet this thing is happening to her. I really like the distortedness of the situation.“ [1]
Das ist nun eine andere Situation. Die beiden Ebenen fügen sich zusammen, wenn man diesen Hintergrund kennt und dazu noch weiß, wovon der Song inspiriert ist. Vorlage für den Song ist Henry James Erzählung „The Turn of the Screw“ (dtsch. „Die Drehung der Schraube“) bzw. die darauf aufbauende Verfilmung „The Innocents“ (deutsch „Schloss des Schreckens“). [2]
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Eine Szene aus dem Film „The Innocents“, der als Inspriration für „The Infant Kiss“ gedient hat.

England im 19. Jahrhundert: Miss Giddens, die ältliche Tochter eines Landpfarrers, tritt eine Stelle als Gouvernante auf einem Landsitz an, um über die Erziehung der Geschwister Miles und Flora zu wachen. Die Kinder sind nach dem mysteriösen Tod der früheren Gouvernante Ms. Jessel und des Hausverwalters Peter Quint verstört. Kurz nach ihrer Ankunft kehrt Miles aus dem Internat zurück. Miss Giddens sieht – scheinbar als einzige – wiederholt geisterhafte Erscheinungen eines Mannes und einer Frau, die die Haushälterin Mrs. Grose als Quint und Miss Jessel identifiziert. Auf Nachfragen nach den Gründen für den Tod von Miss Jessel und Peter Quint und das Verhältnis der beiden zu den Kindern erhält die neue Gouvernante keine oder ausweichende Antwort. Ihre prüde viktorianische Fantasie wird durch die düsteren Geheimnisse angeheizt. Miss Jessel war Quint offenbar sexuell hörig und ertränkte sich (schwanger?) nach dessen Tod, und auch Miles folgte Quint „wie ein kleiner Hund“. Was und wie viel wissen die Kinder von dieser Geschichte? Welche Sünden hat Miles im Internat begangen, die zu seinem Rauswurf führten? Wegen des verschwörerischen Gehabes der Kinder und Miles’ frühreifem Auftreten keimt in Miss Giddens der Verdacht, die Geister der Verstorbenen hätten Macht über die Kinder erlangt. Sie beharrt gegenüber Flora darauf, diese sei von Miss Jessels Geist besessen, bis das Mädchen einen hysterischen Anfall erleidet. Miss Giddens schickt Flora mit Mrs. Grose und den anderen Bediensteten fort (oder wird Flora vor der neuen Gouvernante in Sicherheit gebracht?), um mit Miles allein zu sein. Auf Miss Giddens’ Drängen gesteht Miles, wegen ungebührlichen Betragens vom Internat verwiesen worden zu sein. Er beschimpft sie und rennt in den Garten, wo er Quints Namen ruft und zusammenbricht. Nachdem Miss Giddens seinen Tod festgestellt hat, küsst sie ihn auf den Mund und faltet ihre Hände wie zum Gebet – dasselbe Bild, das in der ersten Einstellung des Films zu sehen war. [3] [4]

Bis zuletzt wird nicht aufgelöst, was real und was Wahn ist. Weder die Textvorlage von Henry James noch der Film geben eine Deutung der Handlung, die sowohl als Geistergeschichte als auch als psychologische Studie der Gouvernante aufgefasst werden kann: Es bleibt offen, was sich tatsächlich abspielt, und was nur in der Vorstellungswelt der Erzieherin geschieht [5]. Die Erzählung „spielt mit der unterdrückten und verklemmten Sexualität der Viktorianer, ihrer Angst vor allem Irrationalen und ihrer Angst vor Kontrollverlust“ [4].
Damit sind wir noch eine Ebene tiefer. Ist dies alles nur eine Wahnvorstellung einer verklemmten Frau? Ist dies alles nur Einbildung? Mein Fazit auf dieser Ebene: Die Unterdrückung von sexuellen Gefühlen ist schlecht. Wenn mit ihnen nicht auf gesunde, unverkrampfte Weise umgegangen wird, dann führen sie zu nicht auflösbaren Emotionen und zu Verwirrung.
Das folgende Zitat fasst das alles sehr gut zusammen: „In any case, this song illustrates perfectly the unusual nature of Kate Bush’s subject matter, her complete freedom from lyric-writing conventions, and her daring and willingness to tackle any subject, however contentious, that suggests itself to her muse. This had been present ever since her first album, The Kick Inside, whose title track took on the themes of incest and suicide.“ [6]
Textlich haben wir nun verstanden, was hier passiert. Musikalisch bildet der Song diese Verstörung auf eine ganz subtile Art und Weise ab. Er kommt daher wie ein melancholisches Wiegenlied und nimmt damit die Stimmung des Liedes „O Willow Waly“ auf, der zu Beginn des Filmes erklingt („We lay my love and I, beneath the weeping willow. But now alone I lie and weep beside the tree. Singing „Oh willow waly“ by the tree that weeps with me. Singing „Oh willow waly“ till my lover return to me. We lay my love and I beneath the weeping willow. A broken heart have I. Oh willow I die, oh willow I die…“) [7]. Aber aus dem Rhythmus des Wiegenliedes ist ein 4/4-Takt geworden, der nur ab und zu durch 2/4-Einschübe aufgehalten wird [8].
Ganz zart kommt die Musik daher, Klavier, Streicher, Gitarre. Es gibt eine Gesangsstimme, die die Geschichte erzählt: Miss Giddens. Ab und zu wird diese Gesangsstimme gedoppelt wie durch einen „Schatten“, der tiefer und rauer den gleichen Text mitsingt. Dies geschieht oft, wenn von dem Jungen die Rede ist (z. B. bei „What is this? An infant kiss“, „You know how to work me“ und „There’s a man behind those eyes“).  Für mich symbolisiert dies die Besessenheit des Jungen durch Quint. Ein sanfter Frauenchor tritt hinzu, der an einigen Stellen einen Hintergrund und Gegenpol bildet, ohne einen Text zu singen. Das erinnert stark in der Stimmung an das traurige „Oh willow waly“ aus dem Film – es symbolisiert für mich Miss Jessel. Die Geschichtenerzählerin ist mit den beiden Geistern konfrontiert und dies geschieht so, dass es bewusst fast nicht wahrgenommen wird. Eine Sphäre des Unbewussten und Unerklärlichen dringt in die Realität des Liedes vor.
Die harmonische Gestaltung zeigt das überaus sensible Verständnis, das Kate Bush wohl instinktiv besitzt. Tonarten sind bei ihr Träger von Bedeutung. In diesem Song ist das geradezu bestürzend gut gelungen. Die Grundtonart – in der das Lied notiert ist – ist ein Fis-Dur. Dies ist aber nur vage, ein zweiter Schwerpunkt liegt auf dem fis-Moll-Akkord. Zwischen diesen beiden Polen schwankt das Lied hin und her [8]. Fis-Dur – das bedeutet sechs Kreuze. Das ist maximal weit entfernt von der klaren nüchternen Welt eines C-Dur ohne Vorzeichen. So viele Vorzeichen deuten auf etwas Besonderes hin, auf ein Anderssein. Dies ist keine klare, rationale Welt, dies ist nicht vernünftig, dies ist herausgerissen aus der Normalität.
Warum Fis-Dur, warum fis-Moll? Fis-Dur – das steht für den „Übergang der Sinneswelt in die geistige Welt, ein Übergang, der über die Schwelle führt, die Wachen und Schlafen, Leben und Sterben, Tagesansicht und Nachtansicht der Welt, Sinneswelt und geistige Welt voneinander trennt.“ [9]. Es steht für die „im Tod, im Hinübergehen Erlösende und Errettende, die Hinüberführende, Venus Urania (himmlisch erlösende Liebe).“ [9]. Besser kann man die reinen Gefühle der Protagonistin nicht beschreiben, die verzweifelt bemüht ist, die Kinder und sich zu bewahren. Es ist eine reine Liebe, unschuldig. Aber da ist auch noch die andere Seite – das fis-Moll. Das ist „tiefster Abgrund, tiefste Absturzgefahr“, es ist die „Tonart des Abgrunds“ [9]. Was Beckh über das fis-Moll-Präludium von Chopin schreibt, das hätte er auch über „The infant kiss“ schreiben können: „Ein wahrer Seelensturm, wie ein Hineingerissenwerden in bis dahin noch nicht geahnte Abgründe seelischen Erlebens, ein Aufgewühltwerden bis in die tiefsten Seelengründe hinein.“ [9]. Besser kann man diese beiden Seiten des Liedes kaum musikalisch charakterisieren.
Der Song endet nicht, es gibt einen direkten Übergang in „Night scented Stock“. Eine schwüle Gegenwelt tut sich dort auf, erotisierend, ohne Text, nur noch Vocalisen. Ist dies die sexualisierte Gegenwelt, die die prüde viktorianische Protagonistin verdrängt und der sie sich nun wortlos öffnet?
„The infant kiss“ ist komplex, ist kühn, erkundet unerforschtes, verbotenes Terrain. Es schildert die Überwältigung durch vollkommen unerwartete Gefühle. Es lässt offen, was real ist und was nicht, was sich außen wirklich abspielt und was nur im Inneren. Es wertet nicht, sondern überlässt die Wertung des Geschehens dem Zuhörer. Ein gutes Fazit zieht Grame Thomson [2]: „Wie oft doch Liebe und sexuelles Verlangen bei ihr als Besessenheit oder Tabu geschildert werden, als beängstigende und unerwünschte Geister und Dämonen, die sich in unserem Innersten einnisten.“. (© Achim/aHAJ)
[1] Kris Needs: Fire in the Bush. Interview in ZigZag. 1980? (zitiert nach http://gaffa.org/reaching/i80_zz.html – gelesen 01.04.2015)
[2] Graeme Thomson: Kate Bush. Under the ivy. 2013. Bosworth Music GmbH. S.219
[3] http://de.m.wikipedia.org/wiki/Schloß_des_Schreckens (gelesen 24.03.2015)
[4] http://www.carookee.de/forum/Kate-Bush/69/Un_baiser_d_enfant_The_Infant_Kiss.8262416.0.01105.html  (gelesen 01.04.2015)
[5] siehe auch http://de.wikipedia.org/wiki/The_Turn_of_the_Screw_%28Oper%29 (gelesen 01.04.2015)
[6] https://suite.io/mark-wallace/56va2a4 (gelesen 01.04.2015)
[7] http://www.imdb.com/title/tt0055018/quotes (gelesen 01.04.2015)
[8] „Kate Bush Complete“. EMI Music Publishing / International Music Publications. London. 1987. S.101f
[9] Hermann Beckh: Die Sprache der Tonart in der Musik von Bach bis Bruckner. Verlag Urachhaus. Stuttgart 1999. S.102ff und S.138ff