Das Foto des Monats: Mai

maiWhose shadow long and low, is slipping out…

Für Xavier zählt „Sunset“ vom Album Aerial zu den bedeutsamen Songs von Kate. Kein Wunder also, dass der Song nicht nur für ein Foto von ihm Pate steht. Und wer jetzt glaubt, dass die musikalischen Anleihen an spanische Folklore den Song aus Xaviers Sicht bedeutsam machen – falsch. Xavier ist Katalane und viel beeindruckender findet er den Dialog von Kates Stimme mit dem punktgenauen Bassspiel. So wie Stimme und Bass miteinander spielen, spielen auch Licht und Schatten miteinander. Dieses Foto zu „Sunset“ hat Xavier an einem Winternachmittag aufgenommen, wenn die Sonne ihre letzten kräftigen Strahlen aussendet, bevor sie untergeht. „Ich liebe diese Tageszeit, wenn das Licht den Schatten auf die Seite wandern lässt und alles mit Goldtönen ausfüllt und die Schatten immer länger werden. Es ist ein sehr kurzer, aber magischer Moment“, beschreibt Xavier die Stimmung. Und wann immer er Zeit hat, versucht er genau diesen Moment zu nutzen, um Licht und Schatten mit der Kamera einzufangen. Da ist seine Frage, ob irgendjemand einen besseren Sondtrack als „Sunset“ kennt, der diesen magischen Momentbegleiten könnte, eher rhetorischer Natur. Sämtliche Ideen, das Foto nachträglich zu bearbeiten oder in Schwarz/Weiß umzuwandeln führten nur zu dem Ergebnis, dass er es belassen hat, wie es war. Und der Schatten ist sein eigener.

Wer den Beitrag über Xavier Recasens verpasst hat, findet den Text hier.

Herr Böttcher greift zum Zuckerguss

hb3Liebe Leserschaft. In den letzten Wochen schoss es mir immer mal wieder durch den Kopf und hämmerte an die Innenseite meiner Stirn: „Was ist eigentlich, wenn du gar keine Karten für das Kate-Bush-Konzert ergattern konntest?“
Natürlich habe ich am 26. April, um 10.30 Uhr dem Freund, der für mich die Kate-Tickets geordert hat (siehe dazu meinen ersten Beitrag) über die Schulter geschaut, aber Tickets…? Tickets habe ich bis heute nicht.
Nun hat der Betreiber dieses Blogs mir mitgeteilt, er habe gehört, die Karten werden relativ zeitnah zugeschickt, man wolle auf Nummer sicher gehen … Aha.
Also wirklich? Und was ist mit meiner Sicherheit? Was ist mit meiner inneren Ruhe? Und was ist mit meinem Schlaf? Ich will doch beim Kate-Konzert ausgeschlafen sein. Denkt da mal jemand von den Konzertveranstaltern auch an mich? Da kommt doch eins zum anderen: Erst schläft man schlecht. Dann träumt man noch schlechter.
Ich habe mir gleich eine Brusttasche bestellt, in der ich die Eintrittskarten um den Hals – sogar beim Duschen – also wasserfest – tragen kann. Ich werde die Karten, sobald ich sie habe, in eben diese wasserfeste und blitzabwehrende Brusttasche stecken – und erst wieder am Eingang vor dem Hammersmith herausholen.

Ich verspreche Ihnen, liebe Leserschaft, ich will Ihnen und mir das Warten eigentlich erleichtern und es nicht andauernd thematisieren. Das ist wie beim Heuschnupfen, wenn man ständig von ihm spricht oder an ihn denkt, wird er davon auch nicht besser.
Andererseits darf und will ich aus meinem Herzen auch keine Mördergrube machen. Denn wenn nicht Sie, wer versteht mich dann überhaupt noch?
Ich warte also schon wieder. Ich will aber nicht mehr warten. Ich habe schon so oft warten müssen.
Ich habe auf „The Dreaming“ gewartet… Auf „Hounds-of-Love“. Auf „The Sensual World“. Auf “The Red Shoes”. Dann habe ich gewartet und gewartet und gewartet und wusste schon gar nicht mehr, worauf warte. In meiner Not habe ich dann „Warten auf Kate“ von John Mendelssohn gelesen. Bezaubernder Schutzumschlag… Soweit ich mich erinnere, habe ich beim Lesen immer darauf gewartet, dass er etwas über Kate schreibt. Von daher passt das Buch ja schon wieder.
Dann Gerüchte. Dann „Aerial“. Dann wieder sechs Jahre warten. Ach nein, ich vergaß, im Dezember 2007 habe ich mich ja ins Kino gesetzt und den „Goldenen Kompass“ geschaut, weil Kate für diesen Film den Song „Lyra“ geschrieben hatte. Letztendlich habe ich aber den ganzen Film über nur auf den Abspann gewartet. Ist das eigentlich Warten im Warten?  Zu „Lyra“ vielleicht demnächst mehr.

Zugegeben: seit drei Jahren läuft es irgendwie besser.
Gestern die Kreditkartenabrechnung im Briefkasten gehabt. Auf die habe ich jetzt auch schon wieder gewartet. Umschlag hektisch aufgerissen. Glück gehabt! Die Karten wurden tatsächlich vom Konto abgebucht. So glücklich war ich noch nie, dass Geld von meinem Konto abgebucht wurde. Ich wusste bis gestern gar nicht, dass man darüber glücklich sein kann, wenn Geld vom Konto abgeht.
Danke, Kate, Du hast die Gabe, selbst aus der Ferne, mir den Alltag immer wieder zu verzaubern und selbst emotional determinierte Momente up-zu-daten, mit Zuckerguss zu überziehen. We raise our hats to the strange phenomena. Soul-birds of a feather flock together. We raise our hats to the hand a-moulding us. Sure ’nuff, he has the answer, he has the answer. He has the answer, be-duh-be-duh-be-duh-be-duh… Om mani padme, om mani padme, om mani padme hum.

Herr Böttcher fährt nach London. Zu Kate. Und wir begleiten ihn. Oder er uns.
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Ein Westend-Star für Kates Show

JacquiDie Sängerin und Schauspielerin Jacqui Dubois ist nach Angaben der Schauspieleragentur Markham Agency an den Proben für Kates Show beteiligt. Dubois hat in den letzten Jahren in Musicals wie „Fame“, „JFK“, „König der Löwen“, „All You Need Is Love“  und „The Harder They Come“ mitgewirkt. Im Londoner West End gilt sie jedenfalls als feste Größe bei Musical-Produktionen.

Zuletzt spielte sie im National Theatre in London bei „Emil und die Detektive“ nach dem Buch von Erich Kästner mit und stand in der Rolle der „Berta“ für den neuen Film „Hedda Gabler“ nach dem Drama von Henrik Ibsen vor der Kamera. Welche Rolle sie in Kates Produktion spielt, ist noch unklar.

„The 405“: Kate spielt auch A Sky Of Honey

Aeria620Doron Davidson-Vidavski hat für das englische Musikmagazin “The 405″ schon zwei Mal den richtigen Riecher gehabt: Zwei Tage vor der Ankündigung der Live-Shows hat er in einem Beitrag munter spekuliert, wie denn Live-Auftritte anno 2014 aussehen könnten. Zwei Tage nach der offiziellen Ankündigung der Konzerte hat er nachgelegt und vorhergesagt, dass der 85er Song-Zyklus „The Ninth Wave“ Teil der Show sei – Kate hat es kurz drauf offiziell bestätigt. Heute gibt es in einem weiteren Beitrag für „The 405“ die nächste Vorhersage, die von vielen Fans bereits so erwartet wurde: Neben TNW soll Kate auch „A Sky Of Honey“ von ihrem Album „Aerial“ komplett spielen. Das 42-minütige Stück besteht aus neun Songs, die ineinander übergehen und mit dem Titelsong abschließen.

Herr Böttcher kann sich nicht entscheiden

hb3Den einzig wahren Kate-Bush-Song gibt es für mich nicht. Das wäre so, als würde mich jemand nach meinem Lieblingsbuch oder meinen Lieblingsfilm fragen. Geht irgendwie nicht.
Aber es gibt – zumindest bei mir – den ersten Moment, das Lied, was beim ersten Hören eines neuen Longplays den stärksten Eindruck hinterlassen hat.
Die Stärkster-Erster-Eindruck-Liste von Herrn Böttcher sieht wie folgt aus:
The Kick Inside -> Kite
Lionheart -> Oh England My Lionheart
Never for Ever -> Army Dreamers
The Dreaming -> Suspended in Gaffa
Hounds of Love -> Hounds of Love
The Sensual World -> This Woman´s Work
The Red Shoes -> And so is Love
Aerial (CD 1) -> A Coral Room
Aerial (CD 2) -> Sunset
Director´s Cut (ist für Herrn Böttcher ein eigenständiges Album) -> Song of Solomon
50 Words for Snow -> Wild Man

Und was soll uns das jetzt sagen? Absolut nichts. Sind viele ruhige Lieder dabei. Kein Wunder, Herr Böttcher liebt die Kate-Bush-Piano-Songs. Andererseits doch verwunderlich, der Herr Böttcher ist doch vielmehr ein Get-out-of-my-House-&-Nocturn-Hörer. Oder ist der Herr Böttcher eher ein Misty-Hörer? Gar ein Breathing-Hörer?
Ein Hello-Earther?
Ein Never-be-Miner?
Ein Runnig-up-that-Hiller?
Ein Snowflaker?
Ein Somewhere-in-Betweener?
Doch ein Nocturner oder Sunseter?
Ein Jig-of-Lifer?
Ein Waking-the-Witcher?
Ein All-the-Lover?
Ein Morningfoger?
Hilfe ich kann mich nicht entscheiden. Ich werde mich niemals entscheiden können. Niemals.
Please, („Yea, yo, yea, yo!“)
Please be kind
To my mistakes.
Be kind,
Be kind
To me.
LG, Herr Böttcher

Herr Böttcher fährt nach London. Zu Kate. Und wir begleiten ihn. Oder er uns.
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Mirror Talk spielen This Woman’s Work ein

Die Band „Mirror Talk“ hat ihre Version von Kates‘ Klassiker „This Woman’s Work“ eingespielt. Die Idee: jeder der vier Jungs schlägt einen Lieblingssong vor, der dann an einem Tag arrangiert, eingespielt und gemixt wird. Gleichzeitig entsteht das Video. Kates‘ Song stand als erster auf der Liste und ist nach Aussage der Band eine „von Prince inspirierte Version“.

Herr Böttcher kann Wunder erklären

hb3Liebe Leserschaft, es kann auch so seine Tücken haben, Kate-Bush-Fan zu sein:
In einem an der Universität Hogwarts – nicht unweit von London – durchgeführtem Experiment Twelve beeinflussten Dozenten der Abteilung Psychologie die Urteilskraft von ahnungslosen Studierenden, indem sie ihnen eine Tasse heißen Tee reichten. Die für die Studie ausgewählten Studenten ahnten nicht, dass ihre sozialen Instinkte dadurch gezielt gelenkt wurden. Nachdem sie den Tee getrunken hatten und sich zur nächsten Unterrichtseinheit aufmachten, kreuzte ein wissenschaftlicher Hilfsassistent den Weg der ausgewählten Versuchspersonen. Der Hilfsassistent war beladen mit  Stapeln von Lehrbüchern, obenauf entweder mit einer roten Tasse, in der sich heißer Glühwein befand,  oder mit einer blauen Tasse, gefüllt mit Eisschokolade. Jedes Mal bat der Assistent den Studierenden um Hilfe beim Tragen der Tasse. Ergebnis: Jene Studenten, die das kalte Getränk in den Händen hielten und im Anschluss einen Fragebogen ausfüllen mussten, bewerteten die Musik von „Modern Talking“ und „Roger Whittaker“ als sehr viel kälter und gefühlloser, als ihre Kommilitonen, die dem Assistenten vorübergehend den Glühwein hielten. Lassen wir das erst einmal auf uns wirken und machen einen Absatz.

Manchmal denke ich, Kate Bush ist zuweilen Gasthörerin an dieser Universität. Es wurde doch immer wieder darüber spekuliert, wie es sein kann, dass eine so große Fangemeinde trotz unsäglicher Entbehrungen der Künstlerin trotzdem die Treue hielt?
Spätestens 2003 hat wahrscheinlich jeder Kate-Fan mindestens einmal verzweifelt geglaubt, Kate würde nie wieder Musik machen. Ich habe das auf jeden Fall geglaubt, nicht nur einmal. Mittlerweile waren es immerhin schon zehn Jahre ohne einen Pieps von Kate. Die Durststrecke, von der ich damals nicht wusste, dass es sich gottlob nur um eine solche handelte und nicht um eine Sackgasse, sollte dann noch zwei weitere Jahre andauern. Zwölf Jahre!  Schließen Sie die Augen, liebe Leser (wenn ich lieber Leser schreibe, meine ich natürlich auch stets die ebenso lieben Leserinnen), und lassen Sie zwölf Jahre Ihres Leben vor Ihrem inneren Auge Revue passieren und lesen Sie den Rest dieses Textes im April 2026 weiter…
Was man in diesen zwölf Jahren alles erleben durfte. Nur nix von Kate… Ich meine, wenn sie wenigstens jedes Jahr eine Single herausgebracht hätte, dann hätte man noch Hoffnung haben können. Aber so? So manches Mal stand ich vor meinem CD-Regal, und bei der Vorstellung, es würde nie, nie wieder neue Kate-Klänge geben, da wurde mir das Herz steinschwer. Jeder hat schon mal gehört, dass die Hoffnung zuletzt stirbt, nur … ich wagte gar nicht mehr zu hoffen. Trotzdem war  ich Kate dankbar. Dankbar für all die tollen Alben, die irgendwie der Soundtrack meines Lebens waren.
Dieser Text will aber nicht meine Begeisterung für Kates Musik widerspiegeln. Hier geht es um die Manipulation des Unterbewusstseins durch… Na wen? Klar: Kate Bush! Keine Ahnung, ob darüber schon jemand promoviert hat, sollte das der Fall sein und Sie kennen diese Doktorarbeit, die dann sicher von einem Spezialisten geschrieben wurde, können Sie sich auf jeden Fall an dieser Stelle von meinem Geschreibsel verabschieden und stattdessen lieber weitere zwölf Jahre Ihres Lebens gedanklich an sich vorbeiziehen lassen. Sie müssen sich dann aber im April 2038 dieser Kolumne auch nicht mehr zuwenden…
Kate, das Hexlein, weiß, wie sie unser kollektives Fan-Unterbewusstsein beeinflussen kann. Sie hat den Bogen raus. Und von daher ist es auch gar kein Wunder, dass die Kate-Gemeinde ihr stets die Treue hält. Ich muss das gar nicht haarklein erläutern. Sie wissen selbst, hochverehrter Kate-Bush-Fan, wie das funktioniert. Eben steht man noch vor seiner Haustür und kramt nach seinem Schlüssel…zack (!) und schon hat sich durch ein winziges Detail Kate in Ihr Bewusstsein gedrängt. Oder sie liegen am Sonntag eine Stunde länger im Bett, öffnen das Fenster für den Sommermorgen. Schon wieder: Kate hat sie erwischt. Ja, Mrs. Bush, Sie haben die totale Kontrolle über uns. Ihnen, lieber Leser, werde ich es in der nächsten Sekunde beweisen, wie das funktioniert. Immer mal wieder. Immer, wenn man nicht damit rechnet, ist Kate Bush da. Vorher verabschiede ich mich aber für heute von Ihnen.


LG, Ihr Herr Böttcher.

Herr Böttcher fährt nach London. Zu Kate. Und wir begleiten ihn. Oder er uns.
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Gerücht: Gastauftritt von Prince

princeWird Prince bei einzelnen Shows neben Kate auf der Bühne stehen? Das Gerücht kursiert derzeit im englischen Kate Bush-Forum. Die Quelle soll, behauptet der Autor, „sehr verlässlich“ sein. Kates Konzerte starten am 26. August. Prince selbst verkündet, dass er am 31. August beim North Sea Jazz Festival auf Curacao auftreten wird – auf der entsprechenden Webseite des Festival-Veranstalters ist er allerdings nicht gelistet. Allerdings war Prince 2013 beim Jazz-Festival auf Curacao, so dass es sich auch um einen nicht aktualisierten Eintrag handeln könnte. Kate hatte für den Song „Why should I love you?“ von ihrem 1993er Album „The Red Shoes“ erstmals mit Prince zusammengearbeitet. Der Song ist bei Fans umstritten, weil er eher wie ein Prince-Song klingt und von Kates ursprünglichem Arrangement nur wenig übrig geblieben ist. Deutlich wurde das insbesondere, als vor wenigen Jahren ein Demoband der ursprünglichen Aufnahme von Kate öffentlich wurde – ausgerechnet vom ehemaligen Tontechniker von Prince, der sich bitterlich über die Überarbeitung des Songs durch Prince beklagte und kurz drauf das Demotape wieder offline nehmen musste. Zur zweiten Zusammenarbeit kam es dann 1996, als Kate für den Prince-Song „My Computer“  Backing-Vocals beisteuerte. Prince gilt als großer Fan von Kate Bush, was schon zu Spekulationen geführt hatte, dass er zumindest bei einer der Shows im Publikum dabei sein wird.

Herr Böttcher bekommt eine Gänsehaut

hb3Kate-Bush-Gänsehautmoment: Wir schreiben das Jahr 1985. Das Jahr, in dem im September Kates legendäres Album „Hounds of Love“ erscheint.  Der Herr Böttcher ist noch sehr jung und braucht kein Geld. Er ist stolzer Besitzer eines Walkmans. Zusammen mit einer guten Freundin macht er einen Herbstspaziergang. Es ist Oktober. Ein goldener Oktobertag. Seit mindestens vier Wochen läuft nur noch die „Hounds of Love“ auf dem Walkman. Herr Böttcher hat sich das Album für diese Zwecke sogar nochmal als Originalcassette gekauft. Man geht nebeneinander und teilt sich den Kopfhörer. Jeder hat einen Stöpsel im Ohr. Man schlendert durch einen großen Park über eine großzügige Kastanienallee. Dann im Ohr: Paukenschlag und eine Männerstimme ruft hektisch wie ein Polizist: „It’s in the trees! It’s coming!“ Genau in diesem Augenblick tauchen zwei Irish Setter hinter den Bäumen auf und laufen was die Lebensfreude hergibt um die Wette. Kate-Bush-Gänsehautmoment.

Herr Böttcher fährt nach London. Zu Kate. Und wir begleiten ihn. Oder er uns.
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„Großzügige Auslegung des Begriffs der Zeit“

Michael Loesl: Glückwunsch, Sie lassen sogar Kate Bush vergleichsweise produktiv dastehen mit den epischen Pausen zwischen Ihren Platten.

Neneh Cherry: Dankeschön. Ich weiß, dass sich mit solchen Rekorden außer mir praktisch kein Künstler schmücken darf. Aber wissen Sie, irgendjemand musste Kate Bush in der großzügigen Auslegung des Begriffs der Zeit einholen.

(Neneh Cherry hat nach 18 Jahren ein neues Album veröffentlicht. Aus einem Interview der Zeitung „Die Welt“)

Herr Böttcher und der Schallplattenladen

hb3Damals musste man noch Personen fragen, um an Informationen zu kommen. Daran, an damals, liebe Leser, wird sich manch einer von Ihnen noch erinnern, oder?  Damals, als es das Internet noch nicht gab. Wenn man was wissen wollte, musste man jemanden fragen oder ein Lexikon zur Hand nehmen… „Was ist denn der Kailash?“ Dafür hätte man im Lexikon nachschlagen können und vermutlich folgende Antwort erhalten: Der Kailash oder Kailas ist ein seine Umgebung deutlich überragender Berg im Gangdisê-Gebirge, dem westlichen Teil der Gebirgszüge des Transhimalaya im Autonomen Gebiet Tibet der Volksrepublik China.
Für „Haben Sie schon das neue Album von Kate Bush?“ hätte es kein Lexikon gegeben. Für diese Art Fragen hätte man damals noch den Herrn im Schallplattenladen zu Rate ziehen müssen.
Spulen wir zurück. Wusch -> Wir schreiben das Jahr 1981.
M.M., eine liebe Freundin, damals wie heute – sie werden im Verlauf diese Kolumne noch ein wenig mehr von ihr erfahren – erzählte dem Herrn Böttcher, sie habe im Radio ein neues Lied von Kate Bush gehört. Neues Lied? Von Kate? Logo! Wieso auch nicht? Zwar bedauerte Herr Böttcher, der damals noch Schüler war, das Lied noch nicht mit eigenen Ohren gehört zu haben, aber die Vorfreude darauf war umso größer. Er musste nur noch in den Plattenladen eilen, um das neueste Kate-Bush-Erzeugnis zu erwerben.  Aus heutiger Sicht „Wow! wow! wow! wow! wow! wow! unbelievable!“, aber wir befinden uns in einer Zeit, in der Kate Bush noch regelmäßig und in kurzen Abständen den Musikmarkt bediente. The Kick Inside (1978), Lionheart (1978), Never for Ever (1980). Also, warum nicht im Juni 1981 ein neues Album? Wurde ja auch Zeit. Aus damaliger Sicht hätte man sich im Leben nie vorstellen können, dass man irgendwann als wahrer KB-Fan zum Wartenden mutiert. M.M. hatte die frohe Botschaft beiläufig beim Telefonieren am Samstagabend unterbreitet. Herr Böttcher freute sich also kolossal. Nur noch den ganzen Sonntag warten, dann Schule, dann auf dem Nachhauseweg durch die Innenstadt. Er kam sowieso täglich am Plattenladen – nennen wir ihn „Schallplatten Fies“ – vorbei.
Schulschluss.
Im Stechschritt zu Schallplatten Fies.
Tür auf.
Tür zu.
Schüler Herr Böttcher: „Schönen guten Tag! Haben Sie schon das neue Album von Kate Bush?“
Herr Fies: „Kate Bush? Soll es da was Neues geben? Nein. Haben wir noch nicht.“
Tür auf.
Tür zu.
Enttäuschung pur.
Nun, Schallplatten Fies hatte damals noch im Sortiment den Schwerpunkt auf deutsche Schlager gelegt. Dann eben zurück in die Plattenabteilung des damals größten Kaufhauses vor Ort, zu Schwertie. Aber auch bei Schwertie konnte man dem Schüler Herrn Böttcher nicht weiterhelfen. Die Verkäuferin dort wusste zudem – im Gegensatz zu Herrn Fies – mit dem Namen Kate Bush nichts anzufangen.
Neuer Tag, neues Glück.
Im Stechschritt zu Schallplatten Fies.
Tür auf.
Tür zu.
Schüler Herr Böttcher: „Schönen guten Tag! Haben Sie denn heute das neue Album von Kate Bush?“
Herr Fies: „Guten Tag! Nein. Haben wir noch nicht.“
Tür auf.
Tür zu.
Nächster Tag, wieder neues Glück.
Wieder im Stechschritt zu Schallplatten Fies.
Tür auf.
Tür zu.
Schüler Herr Böttcher: „Schönen guten Tag! Aber heute haben Sie doch das neue Album von Kate Bush?“
Herr Fies: „Nein. Haben wir heute auch noch nicht. Guten Tag!“
Tür auf.
Tür zu.
Abstecher zu Schwertie. Ebenso erfolglos. Wieder zu spät zum Mittagessen. Damals gab es eben noch nicht das Internet.
Was Schüler Herr Böttcher nicht wissen konnte: Kate Bush veröffentlichte zwar am 21. Juni den Song „Sat In Your Lap“, das Album „The Dreaming“, auf dem sich „Sat In Your Lap“ befinden sollte, kam erst ein Jahr später, nämlich am 26. Juli 1982 heraus.
Was der Herr Böttcher aus dem Jahr 2014 nicht genau sagen kann ist: Konnte man 1981 die Singleauskopplung schon vorweg kaufen? Das kann gut sein. Bei Schallplatten Fies jedenfalls nicht. Schüler Herr Böttcher hatte aber auch nicht nach der Single gefragt, sondern nach dem Album. Tut für den weiteren Verlauf der Geschichte auch nichts zur Sache. Schüler Herr Böttcher war jung und in freudiger Erwartung, dass demnächst das neuste Album von Kate Bush erscheinen würde. Schüler Herr Böttcher hatte damals noch keine Stereoanlage, sondern den vermachten Mono-Musikschrank seiner Eltern, auf dem er viele Jahre seine Märchenplatten gehört hatte. Wenn man wollte, konnte man die Platten über dem Plattenteller stapeln und es krachte immer die nächste Scheibe auf die vorherige herunter, nachdem sie abgespielt war. Bei Märchenplatten bot sich das wegen des Verlaufs der Story nicht so richtig an, aber Musiksingles wurden gestapelt und Schüler Herr Böttcher konnte es richtig krachen lassen. Man konnte den Plattenstapelstab auch durch einen kürzeren ersetzen, dann hatte man einen ganz normalen Plattenspieler, nur eben im Schrank, den man zumachen musste, und nur mit einer Lautsprecherbox, mono, unten links im Gehäuse des nussbraunen Konstrukts. Die erste Stereoanlage kam erst nach „The Dreaming“ aber das ist – mit Michael Ende gesprochen – eine andere Geschichte.
Tür auf.
Tür zu.
Schüler Herr Böttcher: „Schönen guten Tag! Haben Sie das neue Album von Kate Bush?“
Herr Fies: „Nein. Haben wir noch nicht.“
Tür auf.
Tür zu.
So ging das nun ein paar Wochen jeden Tag. Und weil Schüler Herr Böttcher gelegentlich auch mal eine Schallplatte kaufte, beispielsweise zu Weihnachten eine von Mireille Matthieu für die Großmutter,  gab Herr Fies, wenn Schüler Herr Böttcher nach der neuen Kate Bush fragte, bereitwillig Auskunft, die da lautete: „Nein. Haben wir noch nicht.“ Es war außerdem die Hochkonjunktur der Neuen Deutschen Welle: Rheingold, Fehlfarben, Grauzone und viele andere musikalische Entdeckungen wurden bei Schallplatten Fies von Schüler Herrn Böttcher gekauft.
So ging das Trauerspiel über viele Monate weiter.
Tür auf.
Tür zu.
Enttäuschung pur.
Es mag sein, dass die Besucherfrequenz des Plattenladens im Laufe der Zeit etwas abnahm und Schüler Herr Böttcher nur noch jeden zweiten oder dritten Tag zu Herrn Fiesens Erleichterung fragte: „Haben Sie schon das neue Album von Kate Bush?“ Aber Schüler Herr Böttcher fragte ziemlich oft und möchte sich an dieser Stelle bei Herrn Fies für dessen Geduld bedanken. Vermutlich ist er mittlerweile auch ein Kate-Bush-Fan? Das muss doch was mit einem machen, wenn einem täglich die Frage: „Haben Sie schon das neue Album von Kate Bush?“ gestellt wird.

Finale:
Im Stechschritt zu Schallplatten Fies.
Tür auf.
Tür zu.
Schüler Herr Böttcher: „Schönen guten Tag! Haben Sie schon das neue Album von Kate Bush?“
Angestellte von Herrn Fies: „Ja. Ist heute reingekommen. Habe ich gerade einsortiert. Müssten Sie mal schauen. Bei Rock/Pop unter B wie Bush.“
Erstarrung beim Schüler Herr Böttcher. Hin zum Fach Rock/Pop. Dann hielt im Jahre 1982 Schüler Herr Böttcher das neue Album  „The Dreaming“ von Kate Bush in den Händen – nach über einem Jahr Enttäuschung pur. Den Rest kann jeder halbwegs normale Kate-Bush-Fan sich denken. I wait at the table, and hold hands with weeping strangers, wait for you to join the group. The tambourine jingle-jangles. The medium roams and rambles. Not taken in, I break the circle. LG, Herr Böttcher

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Hounds of Love in knuffig

obIch gebe es ja zu: in all meinen Jahren als Kate Bush Fan hat das eine oder andere seltene oder auch seltsame Sammlerstück Einzug in mein Heim gehalten. Robert Godwins Collectors Guide wäre mir wahrscheinlich besser niemals in die Finger geraten, und wann immer ich eine Plattenbörse besuchte, winkten mir die Händler schon von Ferne freudig zu, mit Kate Bush Singles und Schallplatten in beiden Händen. Besonders schön finde ich allerdings ganz individuelle Stücke, die jemand liebevoll selbst hergestellt hat. So ist es kein Wunder, dass ich sofort ins Schwärmen geriet, als ich auf morningfog.de den Beitrag „Bunte Knete im Kopf“ vom 8.11.2013 mit den Fotos der Fimo-Knete-Käthchens von Olivia Broom entdeckte. Beim Besuch von Olivias Webseite war ich dann völlig hin und weg. Neben den bereits im Blog vorgestellten Kate-Figürchen haben es mir ganz besonders die Knuddel-Variationen von KISS angetan, inklusive Paul Stanleys Brustbehaarung und Gene Simmons berüchtigter Schlenker-Schlabber-Zunge. Ob Dr. Who, Bob Marley, Amy Winehouse, die Herr-der-Ringe-Gefährten oder ein zuckersüßer Let-me-entertain-you-Robbie Williams – hier dürfte beinahe jeder Musik- oder Film-Fan fündig werden. Da Olivia auch individuelle Einzelstücke zu sehr moderaten Preisen anbietet, bat ich sie, mir eine Hounds of Love-Kate mit pinker Haarsträhne und den beiden Weimaranern Bonnie & Clyde anzufertigen. Die Künstlerin antwortete im Handumdrehen und sandte mir eine Skizze ihres Entwurfs per E-Mail. Kurz darauf war das fertige Produkt bei mir (siehe Foto). Ursprünglich war es als Schlüsselanhänger konzipiert, ziert nun aber meine Küche als Wandschmuck, und ich freue mich jeden Tag darüber. Ganz sicher wird meine knuffige Hounds of Love-Kate mich in diesem Jahr nach London zum Konzert begleiten… da braucht man schließlich was zum Festhalten. Aber vielleicht treffe ich ja auch noch Herrn Böttcher, damit wir uns gegenseitig stützen können.
Beate Meiswinkel

Herr Böttcher bedankt sich

hb3Liebe Leser,
erst am 16. April – ich bin manchmal nicht der Schnellste – habe ich bemerkt, dass Sie gelegentlich auch mal einen Kommentar zu meinen schriftlichen Gedanken hinterlassen haben.  Da es nicht so viele sind (keine Wertung), aber die Wahrscheinlichkeit besteht, dass Sie bei älteren Beiträgen nicht mehr nachschauen, möchte ich kurz Anmerkungen zu Ihren Kommentaren machen:
Herr oder Frau Worchel vom 1. April und 5. April. Ich freue mich, dass Sie auch noch Karten erhalten haben. Nicht auszudenken, wenn ich den Lesern hier eine Vorfreude-Session auf Kate liefere und jemand hat keine Karte ergattern können. Diese Kolumne soll Kate-Bush-Fans ja erfreuen und nicht betrüben.
Herr oder Frau Fafou vom 1. April. Bei Ihnen habe ich mich ja schon bedankt.
Herr oder Frau Thomas vom 10. April. Ihr Kommentar ist ein schönes Kompliment. Ich danke Ihnen dafür.
Und das war es auch schon mit den Kommentaren. Ich werde nicht jedes Mal auf Kommentare antworten, keine Angst… Ich wollte damit nur kundtun, dass ich die Kommentare lese…
Herr Böttcher wünscht allen Lesern frohe Ostern.

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Herr Böttcher hat Träume

hb3Träumen Sie auch manchmal von Kate Bush? Ich meine keine Tagträumereien wie: Ach, wäre das fantastisch, würde morgen Kates neues Doppelalbum erscheinen…  Auch nicht: Was wäre, wenn ich die Playlist für das Kate-Konzert zusammenstellen dürfte… Träumen Sie manchmal von Kate Bush?
Vorweg möchte ich anmerken, dass – gleichgültig welche Musik, welche Literatur oder welcher Film mir gefällt – ich den Künstler in Realität nicht kennenlernen muss. Wozu? Ich mache mir nichts aus Autogrammen und erst recht nichts aus einem feuchten Händedruck. Ich brauche keine Tasse, die ich nie mehr abwaschen kann, weil Meryl Streep daraus Fencheltee getrunken hat. Ich will auch nicht die benutzen Zahnstocher von James Blunt, Udo Jürgens oder Justin Timberlake horten. Und selbst signierte Bücher von John Irving, Susanna Clarke oder Jim Butcher sind für mein Lebensglück nicht zwingend notwendig. Womit bewiesen wäre: Ich bin ein durch und durch rationaler Mensch.
Trotzdem ist es so, dass Kate mitunter in meinen Träumen vorkommt. Mitunter. Nicht ständig. Ich bin nun wirklich kein Mensch, der immerfort an Kate Bush denkt. Wirklich nicht. Ich denke, aber nicht nur an Kate Bush. Ich denke wie jeder andere Mensch auch an das Wetter oder an Bananen oder an was man sonst so denkt. Selbst wenn ich in diesem Moment an Kate Bush denken würde – was ich nicht tue – würde ich natürlich an ihre Musik denken. Immer nur an ihre Musik. Hätte ich jedoch geahnt,  dass man mich auf diese Mission hier schickt, Ihnen, hochverehrte Leserschaft, das Warten auf Kate zu verkürzen… Ja, dann hätte ich zweifelsohne jeden Traum auf ein Diktiergerät gesprochen, um ihn hier veröffentlichen zu können. Habe ich aber nicht. Kann ich also nicht.
Erfreulicherweise kann ich mich jedoch noch an einen Traum erinnern. Es war die Zeit zwischen „The Red Shoes“ und „Aerial“. Ich weiß das so genau, weil ich gerade in eine andere Wohnung umgezogen war. Wie war das noch mit dem ersten Traum in einem neuen Bett? Herr Böttcher schlummerte also süß und träumte selig.
Zuerst nichts, dann nur eine bräunlich-grüne Fläche. (Immerhin wissen Sie jetzt schon mal, dass ich in Farbe träume. Stellen Sie sich also bräunliches Grün vor.) Plötzlich im Zentrum dieser Farbkomposition: ein winziges Quadrat. Das Quadrat wird heran gezoomt. Das Quadrat ist ein Plattencover. Ein Cover für eine Scheibe aus Vinyl. Keine Schrift, kein Hinweis, keine Bilder auf dem Cover. Nur Farben: sehr viel Moosgrün und ein wenig Tomatenrot. Hübsch anzusehen. So als hätte jemand einen Pinsel mit dicker, roter Farbe in leichtes, grünes Wasser gestupst.
Als ich das Cover berühren will, schrumpfe ich (Alice im Wunderland lässt grüßen. Ich weiß, ich weiß, nicht besonders originell, aber wer ist schon Herr seiner Träume? Es gibt weit Schlimmeres. Uschi Glas hätte mir auch einen Apfel reichen können und ich hätte hineinbeißen müssen. Dann doch lieber die Schrumpfnummer, ich bin nämlich allergisch… Gegen Äpfel?). Das Plattencover im Traum ist ein Gatefold-Cover und schlägt sich von allein auf. Und ich weiß, ohne dass es mir jemand gesagt hat: die neueste Platte von Kate Bush hat sich vor mir aufgetan. (Bevor Sie jetzt zu den Telefonhörern greifen, erinnere ich noch einmal daran: Dies hier ist ein Traum, die Platte ist niemals erschienen. Zumindest nicht in diesem Universum.)
Kennen Sie diese fröhlichen Klappbücher für Kinder mit den sogenannten Pop-Up-Elementen? Tja, in so einer heiteren Papp-Welt war ich plötzlich unterwegs. Ich schlenderte über einen gezeichneten Weg, über eine Wiese, durch ein Wäldchen und überall gab es Stationen und es konnte gedreht, gezogen und geblättert werden. Hurra, dreimal in die Hände geklatscht, das versprach vergnügliche Beschäftigung! Und es wurde sogar richtig erfreulich. Jedes Mal bei Betätigung eines Pop-Ups tauchte ein Stück Kate auf. Ihr Kopf hinter einem Busch, ihre Augen wurde übergroß und sprangen ihr beinahe aus dem Kopf. Oder man kam an ein Häuschen – drückte man dort auf einen Knopf an der Haustür, öffnete sich das Küchenfenster und Kate rührte recht beschwingt im Suppentopf, bei der nächsten Station sprang sie aus dem Schornstein. Sehr oft hob sie den rechten Arm zum winkenden Gruß. Sie wissen, Kate ist im Winken mindestens so gut wie ihre Fans im Warten. Und überall war es grün und Kate trug ein tomatenrotes Kleid. Und jedes Mal, wenn ich an einer weiteren Schlaufe aus Pappe zog, ertönte ein neues, mir gänzlich unbekanntes Lied, natürlich von Kate Bush. Ich wollte aus diesem Traum nie wieder erwachen. Die Lieder kann ich Ihnen zu meinem Leidwesen nicht beschreiben, aber glauben Sie mir, in meiner Erinnerung sind sie überirdisch gut. Plötzlich saß Kate Bush, leibhaftig und nicht mehr aus Pappe, also dreidimensional auf einer ebenso dreidimensionalen Schaukel, die aus dem Innenteil des Covers herausragte. Und Kate schaukelte und lachte, schaukelte und lachte, was das Zeug hielt, einmal quer über das gesamte Cover. Sie schaukelte und schaukelte. Immer schneller. Immer höher. Die schaukelnde und singende Kate wie Blitzlichter aus allen erdenklichen Perspektiven. Und dann? Ja, und dann klingelte der Wecker… Suddenly my feet are feet of mud, it all goes slo-mo. I don’t know why I’m crying, am I suspended in Gaffa? Not till I’m ready for you, not till I’m ready for you. Can I have it all?

LG, Herr Böttcher.

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22 Words for…Computer says NO