Noch bis zum 16. August läuft Yirrys Wettbewerb „Colour the Internet KATE“. Die Grundidee: „Spread the Kateness all over the digital land“. Schließlich soll jeder erfahren, dass Kate nach 35 Jahren wieder Konzerte gibt. Auf der Facebook-Seite von morningfog.de hatte es ja schon den entsprechenden Hinweis auf Yirrys Aktion gegeben. Zusätzlich auch den Link zu dem wundervollen Video von Samantha, die „Sat in your lap“ neu in Szene gesetzt hat. Inzwischen sind bei Yirry mehr als 20 kreative Beiträge eingegangen, die man auf seiner Seite bestaunen kann: http://yirryyanya.com/home/katebushdawncontest/ – da kann aber durchaus noch mehr folgen. Egal ob Song, Video, Foto, eine Animation, Comic, Zeichnung – es gibt genauso viele Möglichkeiten, wie Zahlen in Pi. Internet KATE
Juli 11 2014
Colour the Internet KATE
Juli 10 2014
Herr Böttcher bekommt seinen Einsatz
Liebe Leserschaft, da schreibt der Herr Böttcher und schreibt und schreibt und fragt sich doch so manches Mal, ob überhaupt jemand diese Kolumne liest. Eine Leserin oder einen Leser zu haben, das wäre schon fantastisch. Wer kann von sich schon behaupten, er hätte einen Leser? Zwei Leser wären wundervoll, mehr als zehn, das würde Herr Böttcher gar nicht zu hoffen wagen. Aber, nun wird Herr Böttcher Sie, lieber Leser, aus der Reserve locken. Herr Böttcher hat etwas zu verschenken:
Limited Edition 10″ Picture Disc, Kate Bush, Running up that hill (A deal with god) 2012 Remix
Schreiben Sie unter Ihrem Nickname hier im Kommentar bis zum 20. Juli einen Satz (aber wirklich nur einen), weshalb Sie Kate-Bush-Fan sind. Herr Böttcher wird sich dann jeden Satz (wenn denn dann Sätze kommen sollten) gründlich durchlesen und den für ihn gelungensten prämieren. Die Verfasserin oder der Verfasser bekommt die oben erwähnte Picture-Disk zugeschickt. Und wenn dann bei dem Gewinner oder der Gewinnerin die Freude groß ist, freut das auch den Herrn Böttcher und natürlich auch:
LG, Herr Böttcher
Herr Böttcher fährt nach London. Zu Kate. Und wir begleiten ihn. Oder er uns.
Alle Kolumnen von Herrn Böttcher gibt es hier.
Juli 08 2014
Mit Kate am Filmset
Fotos, die Kate bei der Arbeit zeigen, sind relativ rar. Vor kurzen kamen zwei Bilder an die Öffentlichkeit, die Kate bei Dreharbeiten zu ihren Videos zeigen. Rechts eine Aufnahme vom Set zum Video von Love & Anger. Der Song wurde 1990 als dritte Single vom Album „The Sensual World“ veröffentlicht. Das kam im Oktober 1989 auf den Markt. Die gleichnamige erste Single des Albums erschien bereits einen Monat früher im September. Vom Set zu „The Sensual World“ stammt das Foto oben.
Woher die Fotos stammen, ist nicht ganz klar. Vermutlich aber von Del Palmer, ihrem damaligen Lebensgefährten, der etwa zur selben Zeit ein Foto vom Filmset zum Song „There goes a Tenner“ vom 82er Album „The Dreaming“ gepostet hat.
Juli 06 2014
Herr Böttcher lernt das ABC
Als das Internet noch nicht so berühmt war, liebe Leser, ist der Herr Böttcher als Kate-Bush-Fan relativ einsam gewesen. Mitmenschen dulden zwar diese Bush-Begeisterung, wissen aber nichts damit anzufangen.
Menschen, die sich über das erlaubte Maß begeistern können, sind anderen oft suspekt: der Hausmann auf der Suche nach dem köstlichsten Käsekuchen-Rezept, der Friseur aus Leidenschaft, der jeden Haarschnitt optimieren will – die einen begeistern sich für Wellensittiche, andere wieder bereisen jedes Land, dann gibt es die Minigolfer, wieder welche sammeln Lackbilder, Porzellanfiguren, Barbies, Teddybären, Froschfiguren… Begeisterung kennt keine Grenzen, es sei denn man gehört zu denjenigen, die sich eben nicht dafür begeistern, dann sind die Begeisterungsfähigen den anderen suspekt.
Das weltweite Netz jedoch ermöglichte Herrn Böttcher nach langer Zeit des musikalischen Eigenbrötlertums drei Kate-Bush-Kontakte zu pflegen. Und zwar mit A und B und C. Das B schmeißt diesen Blog hier. Das C lebt in einem anderen Land. Das A ist wie Herr Böttcher einfach nur ein Kate-Bush-Fan. Als Herr Böttcher dem A simste, dass Kate in London Konzerte geben würde, da simste das A dem Herrn Böttcher zurück:
– Oh, da muss ich ja ganz allein hinfliegen. (Da haben wir es: Wir kommen immer wieder an den Punkt: Kate-Bush-Fans sind oft einsam Wartende.)
Da antwortete der Herr Böttcher dem A, das er bis dahin nur aus dem Internet kennt:
– Dann lassen Sie uns doch gemeinsam fliegen, hochverehrtes A.
Und so schlossen das A und der Herr Böttcher einen Pakt: Ergattern Sie Kate-Tickets, dann nehmen Sie mich mit auf das Konzert, gelingt es mir, welche zu erstehen, dann nehme ich Sie mit auf das Konzert. Doppelter Boden nennt man so was. Und so kommt es, dass Herr Böttcher und das A in zeitlich kurzem Abstand zweimal Kate Bush in concert erleben werden. Zwar kennt Herr Böttcher das A nicht wirklich und das A kennt den Herrn Böttcher ebenso wenig. Na und? Über Kate kann man schließlich 24 Stunden am Tag reden und man hat viel nachzuholen. Heathcliff, it’s me, Cathy, I’ve come home, I’m so cold, let me in-a-your window.
PS.: Köstliche und originelle Käsekuchen-Rezepte können übrigens gern im Kommentar dieses Blogs hinterlassen werden.
Herr Böttcher fährt nach London. Zu Kate. Und wir begleiten ihn. Oder er uns.
Alle Kolumnen von Herrn Böttcher gibt es hier.
Juli 04 2014
Das Foto des Monats: Juli
Sunset
Juni 29 2014
Eine traurige Kate einer glücklichen Frau
Wenn man über Menschen schreibt, die man kaum oder nur ganz wenig kennt, kann man auf ihre Mimik oder Gestik achten, um sich ein Bild davon zu machen, wie sie in bestimmten Situationen denken oder fühlen. Manchmal reicht aber ein einzelner Satz einer Person, um dieses Bild entstehen zu lassen. Zum Beispiel dieser: „Ich denke man könnte sagen, dass ich – bevor ich Schriftstellerin wurde – ein frustrierter, wütender Teenager war.“ Zur Schriftstellerei später mehr. Sarah Faber lebt seit einiger Zeit in Neu Schottland (Kanada) auf Cape Breton. Sie stammt aus Toronto und hat eine Zeit lang auch in Maine gewohnt. Damals, in Maine, in einer sehr ländlichen Gegend, brauchte sie Abwechslung. Arbeiten konnte sie damals nicht, also musste etwas anderes her. „Ich fühlte mich sehr isoliert dort“, erzählt Sarah und begann an Puppen zu arbeiten. „Ich wollte etwas mit den Händen tun und es sollte gleichzeitig etwas sein, über das ich nicht viel nachdenken musste.“ In dieser Zeit entstand auch die Puppe mit dem Namen Kate, die nicht zufällig Ähnlichkeiten mit Kate Bush hat. Für ihre kleinen Kunstwerke nutzt Sarah ausschließlich natürliche Materialien, Baumwolle, Mohair, Glas, Seide, Ton. Und sie hat eine Vorliebe für die Verwendung alter Materialien. „Meistens habe ich keine Skizze oder Plan, sondern nur eine Idee oder ein Farbschema im Kopf, aus dem sich dann die Puppe entwickelt“, erklärt Sarah. Die fertigen Kunstwerke sind überaus gefragt und absolute Unikate. Ihre Liebe zu Kate Bush hat Sarah übrigens nahezu geerbt. „Meine Mutter hat gerne Kate Bush gehört. Ich erinnere mich, dass mein Vater ihr die Platte ‚Hounds of love‘ geschenkt hat. Und bis
zum heutigen Tag ist das mein Lieblingsalbum. Es ist so vielfältig, einfach wundervoll und dazu gefüllt mit viel Dramatik. Ich liebe es, dass Kate’s Musik immer etwas bizarr ist, ein bisschen überdreht und sich gleichzeitig aber immer sehr aufrichtig anfühlt.” Beeindruckt hat Sarah insbesondere ein Interview mit Kate Bush, das sie vor Jahren einmal gehört hat: „Sie klang so nett und höflich und vermittelte den Eindruck, dass sie ein ganz normales Leben führt, während sie gleichzeitig diese ganze Überdrehtheit in ihre Musik steckt.“ Ein bisschen gefällt Sarah der Gedanke, sich darin wiederzuerkennen. Wer sich ihre Puppen genauer anschaut, wird erkennen, dass sie alle sehr traurig aussehen. „Deswegen werde ich oft gefragt, ob ich ein trauriger Mensch bin“, erzählt sie. Das genaue Gegenteil ist der Fall: „Ich bin wirklich ein sehr glücklicher, zufriedener Mensch und ich habe ein sehr ruhiges, normales Leben.“ Eher sind es die längst vergangenen Zeiten, in denen sie unglücklich war, die sich in ihren Figuren widerspiegeln. Bleibt die Frage, wie jemand, der solch wundervolle kleine Kunstwerke fertigen kann, gleichzeitig noch als Schriftstellerin tätig sein kann. „Wie ich Schriftstellerin wurde, kann ich nicht wirklich erklären. Ich habe schon als Teenager schreckliche Gedichte geschrieben. Ich war ein Einzelkind und musste mich viel mit mir selbst beschäftigen. Viele Konversationen fanden nur in meinem Kopf statt.“ Die einzige Möglichkeit, diese Konversationen loszuwerden, war, sie aufzuschreiben. Als Twen begann sich Sarah für Prosa zu interessieren. Inzwischen hat sie ihren ersten Roman fertiggestellt, der in Brasilien spielt und auf der Familiengeschichte ihrer Mutter basiert – mehr will sie nicht verraten. Nur noch, dass sie bereits am nächsten Roman arbeitet – einem Krimi über einen Mordfall in den 1920er Jahren. Die Kate-Puppe ist übrigens bisher die einzige Hommage von Sarah an Kate, aber möglicherweise nicht die letzte. Und dass sich ein Kate-Fan über das Werk gefreut hat und sie sorfort gekauft hat, versteht sich von selbst.
Wer mehr über die Puppen von Sarah erfahren möchte, wird hier fündig.
Juni 27 2014
Herr Böttcher schlägt zwei Fliegen mit einer Klappe
Liebe Leser. Machen Sie sich auch Sorgen, weil Sie Ihre Kate-Bush-Konzertkarten noch nicht erhalten haben? Herr Böttcher hat in London angerufen. Da hat man ihm gesagt, er solle sich keine Sorgen machen. Mrs. Bush verschickt die Karten persönlich, gründlich wie sie eben ist.
„Und so was dauert eben“, meinte die freundliche Britin am Telefon. Sie fügte dann noch hinzu: „Aber Sie wissen doch wie unsere Kate ist. Man muss zwar gelegentlich auf sie warten, aber dafür ist sie zuverlässig wie keine zweite, don´t give up.“
Aber Herr Böttcher macht sich natürlich jetzt erst recht Sorgen. Als Kate-Bush-Fan sorgt man sich sowieso immer irgendwie. Wenn jetzt Mrs. Bush die ganzen Tickets persönlich eintütet und womöglich noch jeden Briefumschlag handschriftlich adressiert, ob sie dann überhaupt noch Zeit hat, ordentlich für das Konzert zu proben? Nicht, dass sie wie Rod Stewart ein Double auf die Bühne schickt, womöglich noch Madonna mit ner langen, braunen Perücke. Herrn Böttcher wäre es lieber, Madonna würde die Kate-Bush-Tickets verschicken und Kate könnte dann weiter für das Konzert üben. Da würde man gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, Kate kann sich noch die eine oder andere Überraschung für das Konzert einfallen lassen und Madonna wäre beschäftigt, so dass in naher Zukunft von ihr keine Musik, kein Film und auch keine Fotosessions mit Justin Bieber zu erwarten wären… Oh he love, he love, he love, he does love his numbers and they run, they run, they run him in a great big circle, in a circle of infinity 3.1415926535 897932 3846 264 338 3279
Herr Böttcher fährt nach London. Zu Kate. Und wir begleiten ihn. Oder er uns.
Alle Kolumnen von Herrn Böttcher gibt es hier.
Juni 24 2014
Filmaufnahmen im Wassertank für die Konzerte
Laut englischen Medien hat Kate in den letzten Tagen in den Pinewood-Filmstudios offenbar Videos für die anstehenden Konzerte aufgenommen. Laut den Berichten hat sie drei Tage lang in einem größeren Wassertank Szenen für „The Ninth Wave“ nachgestellt, die möglicherweise zu ihre Songs eingespielt werden. Die Filmszenen enden damit, dass Kate per Hubschrauber aus dem Wasser gerettet wird. Wie unter anderem die Zeitung „Mirror“ berichtet, sollen rund 100 Personen an der Umsetzung des Show-Kozeptes arbeiten. Während der Dreharbeiten sollen Szenen für die Songs „And dream of Sheep“, „Hello Earth“, „Jig of life“ und „Waking the witch“ eingespielt worden sein – zumindest wird ein Insider zitiert, dass Kate diese Lieder bei den Aufnahmen gesungen haben soll. Was dazu geführt haben soll, dass die komplette Crew statt zu arbeiten nur noch zugehört hat:: „Ihre Stimme ist absolut unglaublich. Es war das Schönste, was einige von uns je gehört haben. Sie mag vielleicht älter geworden sein, aber ihre Stimme hat sich nicht verändert.“ Den Artikel im „Mirror“ gibt es hier.
Juni 24 2014
Herr Böttcher ist reisefertig
Liebe Leserschaft. Ich schaue mir in diesem Blog das Zählwerk an, das kontinuierlich herunterzählt bis zum Ereignis der Ereignisse. Ich kann es noch gar nicht glauben. Früher war es das Gesetz der Wahrscheinlichkeit, was einem gnadenlos zu verstehen gab, eher wird es Bananen mit Himbeergeschmack geben, als dass Kate Bush noch jemals ein Konzert gibt…
Und jetzt schreibe ich in diesem Blog diese Kate-Bush-Einsprengsel und dieses Zählwerk zählt so schnell dem Ziel entgegen, dagegen ist die schnellste Maus von Mexiko eine lahme Ente.
Die Karten sind gekauft, der Flug und das Hotel sind gebucht, der Koffer ist gepackt (nach einer Woche packt Herr Böttcher ihn immer wieder aus und treibt seinen Inhalt noch einmal durch die Waschmaschine), der Kater ist schon in der Tierpension, alle Kate-CDs wurden in den letzten Wochen rauf und runter gehört, den Freunden hat man schon Abschiedsmails geschrieben, es könnte ja sein, dass das was wird mit der Putzstelle bei Kate … Und das Zählwerk zählt runter und runter, dagegen ist Flash (oder der Rote Blitz, wie er hierzulande genannt wird) eine Schlafmütze.
Es kann einem auch schon ein wenig Angst machen, wenn Wünsche in Erfüllung gehen. Und jeder von uns macht wahrscheinlich die Erfahrung, während das Zählwerk gnadenlos herunterzählt, dass es ein relatives Ding ist mit dem Phänomen Zeit… Was? In zwei Monaten geht es los mit den Kate-Bush-Konzerten? Das sind ja noch nicht einmal mehr 12 Wochen, wenn Herr Böttcher richtig gerechnet hat. Das geht ihm jetzt viel zu schnell. Das ist doch kein Warten auf Kate mehr, das ist eine Raserei zu Kate. Und das Schlimmste ist, die Karten haben sie dem Herrn Böttcher immer noch nicht zugeschickt. Und das Zweitschlimmste wird sein, dass der Kater den Herrn Böttcher nach drei Monaten Tierpension sicherlich nicht mehr wiedererkennt… Das hat man nun davon, wenn man gut vorbereitet sein will. Rub-a-dub-a-dub-a-dub. Rub-a-dub-a-dub. Rub-a-dub. One rubberband won’t keep you up. Two rubberbands won’t keep you up. Three rubberbands won’t keep you up. Here I go.
Yeah!
Herr Böttcher fährt nach London. Zu Kate. Und wir begleiten ihn. Oder er uns.
Alle Kolumnen von Herrn Böttcher gibt es hier.
Juni 21 2014
Dem Herzen, dem Bauch und Kate Bush gefolgt
Er ist Entertainer, Kabarettist und Paradiesvogel: Kay Ray. Und er ist vor allem bekennender Kate Bush-Fan. Und das ebenso privat (natürlich ist er bei einem der 22 Konzerte in London dabei), wie auf der Bühne, wo er Songs von Kate in sein Programm einfließen lässt oder auch schon mal ganze Kate Bush-Abende veranstaltet.
Du hast vor einiger Zeit in einem Beitrag für eine Hamburger Zeitung Kates Album „The Kick Inside“ als Grundstein deiner Karriere und das Album als „schräg und schrill“ bezeichnet. Damals warst Du 13 und bist erst mal Friseur geworden. Das war weder schräg noch schrill. Hattest Du da schon einen Karriereplan?
Kay Ray: Es gab einen Plan als Friseur die Stadt zu erobern. Ich war in den 80igern Friseur und diese Zeit war gerade in der Modebranche ausgesprochen schräg und schrill. Da muss ich Dir leider widersprechen. Wenn Du schräg und schrill sein wolltest, warst Du Friseur in dieser Zeit. Ich habe meine Karriere nicht geplant, sie ist mit der Zeit gewachsen, denn ich bin meinem Herzen und meinem Bauch gefolgt…
Wenn The Kick Inside der Grundstein für Deine Karriere war, welche Bedeutung haben dann Kates weitere Alben für Dich gehabt?
Kay Ray: Nicht nur jedes Ihrer Alben hat einen Platz in mir, sondern auch die Wartezeiten dazwischen. Ich habe gerne gewartet, weil ich wusste, wie viel es zu entdecken gibt, wenn es einmal erschienen war. Außerdem befand ich mich auch immer in einer anderen Phase meines Lebens und da war es spannend zu erleben, ob sie noch da ist, diese Liebe zu Kate Bush.
Vor Jahren hing in Deinem Wohnzimmer mal das Cover von Aerial. Gibt es das noch?
Kay Ray: Nein. Ich bin übrigens auch in einem Kostüm auf die Bühne gegangen das wir aus den Überziehern genäht haben, die bei Saturn an den Kassen über die Sicherungssäulen gezogen waren. Die waren mit dem Cover bedruckt…
Du machst in Hamburg Travestie, hast einen rabenschwarzen Humor, lässt auf der Bühne auch schon mal die Hose runter – wie passen eigentlich Songs von Kate in Deine Show?
Kay Ray: Ich muss Dir schon wieder widersprechen. Ich mache keine Travestie! Das war der Beginn meiner Arbeit und ist 15 Jahre (!!!) her….Als ver- und entführender Entertainer singe ich gerne Babooshka und zerschmeiße am Ende des Liedes die Gläser meiner Zuschauer auf der Bühne….in Anspielung auf Diskriminierung singe ich Wow….in Gedanken an meine Frau singe ich This Womans Work und auf Schiffsreisen And Dream of Sheep…Es geht bei meinen Shows ja nicht um das, was ich tue, sondern wie. Ich nehme die Menschen mit auf eine Reise durch den Abend. Ist das nicht ähnlich wie ein Album von Kate Bush? Ich finde zum Beispiel, dass sie auf dem Album The Dreaming im Lied Get out of my House als grölender Esel gegen Schluss ziemlich die Hosen runter lässt. Gut so:-)
Warum sind es eigentlich oft extrovertierte Männer, die sich in die Musik von eher introvertierten Frauen wie Kate verlieben?
Kay Ray: „Vom Kind zur Kunst“ denke ich immer, wenn ich an die beachtliche Karriere von Kate Bush denke. Die extrovertierten Männer suchen doch gerne etwas, um sich auszudrücken. Geheimnisvoller, als Kate Bush es tut, macht es keiner. Das macht sie glaube ich so interessant für „uns“ 🙂
In Deutschland bist Du einer der wenigen, wenn nicht der einzige Mann, der ab und an auch mit einem eigenen Kate Bush-Abend auf Tour geht. Was passiert da?
Kay Ray: Ich speile mit meinem wunderbaren Pianisten Falk Effenberger in der Tat ab und an diese Abende. Ich widme mich den Songs und erkläre deren Inhalt, erzähle Anekdoten aus dem Leben dieser einzigartigen Frau und vermische es mit meinen Erlebnissen. Es gibt so viel zu singen und zu sagen über das große Werk dieser Frau.
Kann man die Show bald wieder sehen?
Kay Ray: Momentan ist nichts in Planung.
Gibt es Songs von Kate, mit denen Du bestimmte Erlebnisse verbindest, oder die Du zum Beispiel hörst, wenn es Dir gut geht oder Du Trost brauchst?
Kay Ray: Selbstverständlich erinnere ich mich an mein „erstes Mal“. Kate Bush in Bios Bahnhof. Ich weiß ganz genau, welches Album ich wo zuerst gesehen habe und erinnere mich immer, wie ich die ersten Takte eines neuen Albums empfunden habe. Wenn ich nach der Moderation der Schmidt Wintergala, die ich alle zwei Jahre moderiere, nach Hause fahre, höre ich immer 50 Words für Snow. Komme ich beschwipst nach Hause, denke ich an Ran Tan Waltz. Ich verbinde Orte mit Textzeilen. Als Künstler, der sich oft auch auf Kreuzfahrten aufhält, habe ich an vielen Orten Ohrwürmer: Malta: Night of the swallow, Dublin: Mna Na Heireann, London: Lionheart. Ich habe mich entschieden, mit einer Frau zu leben. Das ist gut und richtig. Männer sind für mich nicht mehr als ein One Night Stand. Nimmt die schwule Sehnsucht überhand, denke ich an Never be Mine. Zu Weihnachten singe ich gerne December will be magic again und wenn ich meine geliebte Frau mit meiner Tochter spielen sehe, denke ich an This Womans Work….
Deine Tochter wird nächstes Jahr drei. Singst Du ihr auch Songs von Kate vor?
Kay Ray: Dazu ist es noch zu früh. Ich werde sie vorsichtig heranführen, denn ich gehe meiner Frau schon mal auf die Nerven mit meiner Kate-Mania……
Mehr Infos über Kay Ray: www.kayray.de
Juni 17 2014
Herr Böttcher bewirbt sich als Haushaltshilfe
Träumen Sie auch manchmal von Kate Bush? Ich meine keine Tagträumereien wie: Ach, wäre das fantastisch, würde ich in einem vergessenen Tonstudio 200 unveröffentlichte Songs von Kate Bush finden, die mindestens so gut sind wie „Never be Mine“ oder „Get out of my House“… Herr Böttcher meint auch nicht solche Tagträume wie: Was wäre, wenn ich für jedes Kate-Bush-Konzert im Spätsommer ein Ticket hätte… Träumen Sie manchmal auch von Kate Bush?
Herr Böttcher träumt, er sei Journalist für eine Musikzeitschrift. (Herr Böttcher kann noch nicht einmal Noten lesen). Und weil das auch so einfach geht, zumindest im Traum, hat ihn diese Musikzeitschrift nach England geschickt und zwar zu … klar … Kate Bush.
Herr Böttcher soll ein Exklusiv-Interview mit Kate führen. Logisch. Von allen Musikjournalisten dieser Welt kommt nur Herr Böttcher in Frage. Herr Böttcher steht also vor Kate Haus, das im Traum eine zweistöckige, viktorianische Villa ist. Seltsam findet Herr Böttcher nur, dass irgendwer, wie mit einem riesigen Tortenmesser, das Haus einmal in der Mitte durchgeschnitten hat. Kates Haus ist also ein Puppenhaus in Normalgröße. Rechts und links Räume und in der Mitte eine gigantische Wendeltreppe. Auch wenn die Villa durchgeschnitten wurde, hat der große Schneidende die Villa in der Mitte so geschickt durchgeschnitten, dass das Mobiliar, die wertvollen, antiken, viktorianischen Schränke, Tische und Sitzgelegenheiten sowie die Wendeltreppe unversehrt geblieben sind. Herr Böttcher im Traum erkennt sofort, in diesem Haus wird gelebt. Irgendwo ruft ein Junge, vermutlich Bertie, dass er sein Lieblings-T-Shirt nicht finden kann. Es macht den Bewohnern offensichtlich nichts aus, dass sie jederzeit beobachtet werden können. Dieses Traum-Haus entspricht also vollkommen der Lebensweise der realen Kate, die sich ja auch nie von der Außenwelt abschottet.
Alle in dem Haus scheinen zu wissen, dass Herr Böttcher ein Interview mit Kate Bush führen will, deshalb wird er auch von niemandem weiter beachtet. Gelegentlich kommen Musiker vorbei. Sie tragen ihre Instrumente einmal quer durch einen der Räume, um dann zu verschwinden. Manche gehen durch die Türen, manche springen einfach aus der durchtrennten Villa raus.
Herr Böttcher weiß instinktiv, dass er an der großen Wendeltreppe auf Kate Bush warten soll. Während er sich mit klopfendem Herzen umschaut, in wenigen Minuten wird er sich mit Kate Bush unterhalten, sie wird von da an seine beste Freundin und ihm zuliebe künftig zwei CDs pro Jahr veröffentlichen. Herr Böttcher rechnet schnell mal im Kopf. In zehn Jahren wird es 20 Kate-Bush-CDs mehr geben. Hurra! Und auf jeder wird stehen: „For my best friend Herr Boettcher. I met him at the moment when the muse did not want to kiss me, now he is my muse and my … cleaning-woman.“ Herr Böttcher wäre gern – zumindest im Traum – Kate Bushs Haushaltshilfe. Dichter dran als der vertrauteste Hausangestellte geht es ja fast nicht mehr. Hausangestellter aus dem Grund, damit er Kate, die offensichtlich ja immer wieder von der vielen Hausarbeit vom Songschreiben abgehalten wird, entlasten kann. Herr Böttcher wird außerdem mit Bertie die Schularbeiten machen, wieder gewonnene Zeit für die Songschreibende. Während Herr Böttcher sich so umschaut, entdeckt er Del Palmer. (Del Palmer is an English bass guitarist and sound engineer, best known for his work with Kate Bush, with whom he also had a long-term relationship between the late 1970s and early 1990s.) Del lungert auf einem Sessel rum. Sein linkes Bein lässt er entspannt über der Lehne schaukeln. Del Palmer sagt: „Sie kommt gleich!“ Dann beachtet Del Palmer Herrn Böttcher nicht weiter. Herr Böttcher dagegen wundert sich über Herrn Palmers Kleidungsstil. Den hat der sich vermutlich von diesem Prince abgeschaut? Del Palmer trägt ein bunt besticktes Stirnband, eine pinkfarbene Weste aus Teddyfell, eine leopardierte Unterhose und gewaltige Fellstiefel, die bis zu den Knien gehen und mit denen man im Winter bestimmt ebenso schnell durch den Schnee kommt wie der Yeti. Auf der Brust an einer fetten Goldkette prangt ein schweres Amulett mit irgendeinem Symbol.
Herr Böttcher bleibt keine Zeit mehr, hoch über ihm knarzt die Wendeltreppe und da ist sie: Kate Bush. Sie schaut nach rechts und sie schaut nach links. Dann schaut sie nach unten. Zur Freude von Herrn Böttcher sieht Kate haargenau so aus wie in dem Videoclip zu „The Sensual World“. Niemals – auch wenn das vollkommen unwichtig ist – ist Kate aus Herrn Böttchers Sicht hübscher gewesen. Langsam, königlich schreitet das violette Burgfräulein namens Kate Bush die Wendeltreppe hinunter. Nur noch ein paar Sekunden und Kate Bush und Herr Böttcher werden Freunde fürs Leben. Im Traum trägt Herr Böttcher übrigens einen grün karierten Reporteranzug, dem von Jimmy Olsen in den Superman-Comics nicht unähnlich. Herr Böttcher hat schon Notizblock und Bleistift gezückt.
Endlich ist Kate am Ende der Wendeltreppe angekommen. Endlich! Mit erhobenen Armen, wie in dem Sensual- Clip schreitet sie. Und sie schreitet an Herrn Böttcher vorbei und lässt dabei äußerst graziös ihre Burgfräuleinkappe zu Boden gleiten. Sie geht geradewegs auf die nächste Kommode zu, legt ihr Ohr an die Seitenwand der Kommode, hält für einen Moment inne und sagt: „Lausche der Musik des Holzes!“ Sie erhebt sich und geht zielgerichtet auf den nächsten Schrank zu, legt wieder Ohr und Hand an die Schranktür, so als würde man von jemandem den Herzschlag hören wollen, dann flüstert sie: „Lausche der Musik des Holzes!“
Tja und dann ist der Traum vorbei und mit ihm all die Hoffnungen, die sich der Herr Böttcher zumindest im Traum gemacht hat. Als Herr Böttcher erwacht und als erstes zu seinem Kleiderschrank rennt, um den grün karierten Anzug zu betrachten, muss er feststellen, dass es selbst den nicht gibt. Let me be weak, let me sleep and dream of sheep.
Herr Böttcher fährt nach London. Zu Kate. Und wir begleiten ihn. Oder er uns.
Alle Kolumnen von Herrn Böttcher gibt es hier.
Juni 16 2014
Kates Live-Band nimmt Gestalt an
Die Band, die Kate bei ihren Auftritten in London begleiten wird, nimmt nach und nach Konturen an. Neben Gitarrist David Rhodes wird Drummer Omar Hakim mit dabei sein. Jazz-Schlagzeuger Hakim hat für Miles Davis und Weather Report getrommelt, aber ebenso schon für Madonna oder die Dire Straits und David Bowie. Hinzu kommt ein weiterer Jazz-Schlagzeuger: der französische Percussionist Mino Cinelu, ebenfalls für Weather Report und Miles Davis tätig, aber ebenso für so ziemlich alle Jazz-Größen, die man sich vorstellen kann: von Pat Metheny über Herbie Hancock bis zu Antonio Carlos Jobim, Wayne Shorter, Branford Marsalis oder Al di Meola – um nur einige zu nennen. Als Pop-Schlagzeuger war er unter anderem schon für Santana, Lou Reed, Joe Cocker, Chaka Khan und Stevie Wonder im Einsatz. Weniger bekannt ist Gitarrist Fridrik Karlsson, Mitbegründer der Band Mezzoforte, der unter anderem an Studioalben von Madonna, Ronan Keating, Sheryl Crow und Robbie Williams mitgewirkt hat. Neben Theaterregisseur Adrian Noble ist zudem Anthony Van Laast für die Choreography zuständig – 35 Jahre nachdem er schon bei der ersten Tour diesen Part erfüllt hat. Als musikalischer Direktor wurde Naná Vasconcelos verpflichtet – der nebenbei ein weiterer excellenter Percussionist ist, aber wohl nicht der Band angehören wird. Offenbar setzt Kate bei der Auswahl der Bandmitglieder gezielt auf Musiker, mit denen sie bisher auf ihren Alben nicht zusammengearbeitet hat und die zudem auch im Jazz beheimatet sind.
Juni 14 2014
Herr Böttcher vermisst eine Freundin
Ich vermisse sie, meine Freundin, die B-Seite.
Es ist von einer spannenden Zeit die Rede, in der man sich noch regelmäßig Singles – kleine, überwiegend schwarze Schallplatten mit einer A-Seite und mit einer B-Seite – kaufen konnte.
In der Regel wurde die Single wegen der A-Seite gekauft, die hatte man irgendwo, meist im Radio, gehört. Die A-Seite war wunderbar. Mit ihr war man auf der sicheren Seite, sie gefiel einem, sonst hätte man die Single nicht gekauft, oder? Die A-Seite der Single wurde auf den Plattenteller gelegt und dann angehört, vermutlich sogar gleich mehrere Male hintereinander.
Und dann?
Ja, dann wurde es Zeit für die B-Seite.
Die B-Seite… Was würde einen erwarten? Die unbekannte Schöne oder das nervtötende Monster? Damals, als es Singles noch wie Sand am Meer gab – die Rede ist immer noch von den kleinen Schallplatten, die mit 45 Umdrehungen pro Minute abgespielt werden – da sorgte die B-Seite für den Überraschungseffekt. Nicht selten erschien der B-Seiten-Song meist nur dort auf der gegenüberliegenden Seite der Single und wurde auch nur dort veröffentlicht. Für die Musikindustrie hatte sie nur den einen Zweck: Die B-Seite sollte neugierig machen und den Verkauf der Single weiter ankurbeln.
Viele B-Seiten ereilte das Schicksal, dass sie nur einmal und nie wieder gehört wurden.
Herr Böttcher vermutet, dass es den B-Seiten von Kate-Bush-Singles anders erging, die wurden bestimmt nicht nur einmal gehört. Es konnte sogar passieren, dass die B-Seite… Nehmen wir Babooshka. Babooshka ist ein wundervolles Lied. Es soll sogar Menschen geben, die Kate Bush auf drei Lieder reduzieren können: Wuthering Heights, Running up that Hill und Babooshka. Vermutlich sind es auch die Songs, die die Rundfunksender immer wieder von Kate Bush spielen. Spricht für die Kraff, die diesen Songs innewohnt. Ja, Babooshka ist ein wundervolles Lied, aber die Schwester von Babooshka heißt „Ran Tan Waltz“ und ist aus Herrn Böttchers Sicht ein Song, der bis heute auf jedem der Kate-Bush-Alben hätte veröffentlicht werden können, weil „Ran Tan Waltz“ ein Zeugnis ist für Kates zeitlosen Stil. Und weil das so ist, wird Herr Böttcher jetzt mindestens eine Stunde lang „Ran Tan Waltz“ hören. Oh! Oh! Why did I ever go marry her? I was a child! I’m holding the baby. She’s ran-tanning constantly. She saw me coming for miles. She saw me open wide. Open wide.
Herr Böttcher fährt nach London. Zu Kate. Und wir begleiten ihn. Oder er uns.
Alle Kolumnen von Herrn Böttcher gibt es hier.
Juni 10 2014
Herr Böttcher liebt den Vergleich
Liebe Leser, müsste ich die Musik von Kate Bush mit einem Tier vergleichen, dann wäre das Bild kein sehr einfallsreiches, aber dennoch ein schönes. Die Musik von Kate Bush ist für mich wie eine tintenschwarze Katze mit hellgrünen Augen. Klug und anmutig, wild und zügellos, lebensfroh und leichtfüßig. Unbeschreiblich schön. Je viens comme un chat par la nuit si noire. Tu attends, et je tombe dans tes ailes blanches, la-la-la…
Herr Böttcher fährt nach London. Zu Kate. Und wir begleiten ihn. Oder er uns.
Alle Kolumnen von Herrn Böttcher gibt es hier.
Juni 07 2014
Herr Böttcher muss sich schütteln. Oder auch nicht.
Es gibt die unterschiedlichsten Kate-Bush-Momente. Kennen Sie beispielsweise den einen speziellen Moment mit dem einen Kate-Song, den man nicht ausstehen kann?
Herr Böttcher gesteht, dass es mitunter vorkommt, dass er auch mal ein Lied von Kate nicht hören mag. Alles kann selbst Herr Böttcher der guten Fee nicht durchgehen lassen.
Nehmen wir das vierte Lied vom Longplay „The Sensual World“.
Erste sanfte Pianoklänge.
Wie heißt der Song?
Reaching out.
Sanfter Kate-Gesang folgt.
Doch dann Stimmungswechsel.
Plötzlich bekommt das Lied einen musicalartigen, melodramatischen Touch. Herr Böttcher muss sich instinktiv schütteln. Herr Böttcher hat Probleme mit Musicals. Die West-Side-Story ist fantastisch, aber sobald die Musik nur ansatzweise nach “Phantom der Oper“ oder „König der Löwen“ klingt, wird Herr Böttcher unruhig und muss sich schütteln. Herr Böttcher möchte sich nicht schütteln. Herr Böttcher ist Kate-Bush-Fan. Nein, das kann sie doch nicht ernst meinen! Sie singt ja das Wort „Mama“ wie Heintje in seinem Lied „Mama“. Herr Böttcher möchte sich nicht schütteln. Herr Böttcher ist Kate-Bush-Fan. Herr Böttcher muss sich schütteln.
So geht das jedes Mal, wenn Herr Böttcher „The Sensual World“ auf den Plattenteller legt. „Reaching out“ wird übersprungen oder weggedrückt, je nachdem, ob die Platte oder die CD gehört wird. Herr Böttcher will nicht an Heintje denken, wenn er Kate Bush hört. So geht das Jahr ein, Jahr aus. „Reaching out“ wird gnadenlos weggedrückt. Kein schöner Kate-Bush-Moment. Unerträglicher Kate-Bush-Moment. So geht das Jahr ein, Jahr aus. „Reaching out“, Herr Böttcher muss sich schütteln.
Eines Tages ist Herr Böttcher sehr müde. Herr Böttcher sitzt auf dem Sofa. Er schaut aus dem Fenster und blickt in die grünen Baumwipfel und hat das Gefühl, er lebe im Inneren eines Salatkopfes. Bevor sich Herr Böttcher auf das Sofa setzt, hat er die Anlage angestellt. Im CD-Player „The Sensual World“. Gleich werden die letzten Klänge von „The Fog“ verklungen sein. Herr Böttcher hat schon die Fernbedienung wie Spock den Phaser in der Hand, um von „The Fog“ auf „Heads we’re dancing“ zu springen. Achtung! Nix passiert, außer die ersten, sanften Pianoklänge. Batterien in der Fernbedienung müssen wohl leer sein. Herr Böttcher versucht trotzdem nochmal von 3 auf 5 zu springen. Kate singt schon. Wäre Herr Böttcher nur nicht so müde, dann wäre er längst vom Sofa zur Anlage gesprungen. Aber Herr Böttcher hat keine Zeit, sich über sein Phlegma zu ärgern, denn „Reaching out“ hat ihn voll erwischt. Herr Böttcher muss sich nicht mehr schütteln. Herr Böttcher hat keine Zeit, sich zu verabschieden. Was für ein wundervolles Lied. See how the heart reaches out instinctively, for no reason but to touch.
Herr Böttcher fährt nach London. Zu Kate. Und wir begleiten ihn. Oder er uns.
Alle Kolumnen von Herrn Böttcher gibt es hier.
Neueste Kommentare