Eine Hommage von Kay Ray an Kate

Mit Schirm, Charme und Wuschelhaaren: Kay Ray beim Song Cloudbusting.

Kay Ray und Kate Bush? Kann das funktionieren? Ich muss gestehen, dass ich um sehr viele Interpretationen von Kates Werk einen weiten Bogen schlage. Aber eine Hommage an Kate Bush …? Im Zeitalter der bis ins letzte Detail inszenierten Selbstdarstellung ist die Hommage eine rare Kunstform geworden. Kay Ray weiß das und ist der Aufgabe gewachsen, Kate einem neuen Publikum näher zu bringen. Was er mit dem Subjekt seiner Verehrung gemeinsam hat, sind Mut zur eigenen Kunst und Authentizität. Die political correctness, das sprachliche Herumdoktern an Symptomen ist nicht seins. So wie Kate schon in ihren ersten Songs gesellschaftliche Tabus aufgegriffen hat, konstatiert Kay Ray mit diebischer Freude, dass er heute auf seiner Bühne gerne auch mal sprachlich inkorrekt daherkommt – auch wenn ihm dadurch ein Engagement flöten geht …

If they find me racing white horses; They’ll not take me for a buoy. Ja, die weißen Pferde ergeben Sinn, weiß Kay Ray.

Was das mit Kate Bush zu tun hat? Viel, wenn nicht alles. Aus Kay Ray spricht während des ganzen Abends tiefste Bewunderung für eine Künstlerin, die sich im Laufe ihrer Karriere ebenso wenig verbiegen ließ wie er in seiner eigenen. Liebevoll dechiffriert Kay Kates Musik, singt einige ihrer bekanntesten Titel. von Army Dreamers, Babooshka, Running Up That Hill über Cloudbusting bis zum eher unbekannteren und leicht verschrobenen Song über Mrs. Bartolozzi und ihre Waschmaschine. An den hohen Tönen der frühen Kate Bush vergeht er sich klugerweise nicht. Immer wieder schlägt er den Bogen von Kates Texten zu politischen Ereignissen der letzten Jahre, aber sobald er in schwieriges Fahrwasser gerät, spielt Pianist Fabian Schubert mahnend die ersten Akkorde von Wuthering Heights an. So schwingt stets eine gewisse Selbstironie mit, und es darf beim Song And Dream Of Sheep auch mal über Kate gelacht werden: „If they find me racing white horses; They’ll not take me for a buoy. Häh? Wenn ich ein Rennen mit weißen Pferden veranstalte, werden sie mich nicht für eine Boje halten? Was hat die denn geraucht?!“

Des Rätsels Lösung: Die weißen Pferde stehen für den schäumenden Wellenkamm, auf dem Schiffsbrüchige möglichst lange ausharren sollen, damit das blinkende Licht ihrer Schwimmweste gesehen wird. Kay Ray lernte das während seines Engagements auf Kreuzfahrten. Ein leises Raunen geht durch das Publikum … Nein, Kate Bush ist nicht verrückt, sondern authentisch und klug. Wie alle guten KünstlerInnen hat sie ihren Finger am Puls der Zeit. Nach drei sehr unterhaltsamen Stunden endet die Show. Ich wage zu behaupten, dass die meisten Besucher wegen Kay Ray in den Saal gekommen sind. Und ich bin überzeugt, dass mehr Kate-Bush-Fans zum Ende der Veranstaltung herausgegangen sind als ursprünglich gekommen waren.
Kay Ray: Eine Hommage an Kate Bush / Premiere im Hamburger Lustspielhaus / Text und Fotos: Bettina von Stockfleth

Ist eher selten zu hören: Mrs. Bartolozzi, die sich unter anderem ihrer Waschmaschine widmet.

Wie entsteht die ETM-Picture Disc?

Kate wird Botschafterin für den Record Store Day

Kate wird in diesem Jahr offizielle Botschafterin für den englischen Record Store Day sein. Der findet am 20. April statt. Bonus für die Fans: es wird eine 10 Inch Vinyl-Version von Eat The Music geben – möglicherweise aber nur in UK und nicht im Rest von Europa. Die neue Vinyl-Version von ETM enthält zusätzlich die beiden Songs Lily und Big Stripey Lie. Die Picture Disc greift natürlich das Motiv der Originalversion auf. Ursprünglich sollte ETM als erste Single des Albums The Red Shoes veröffentlicht werden, wurde aber von EMI zugunsten von Rubberband Girl zurückgezogen. Nur in den USA veröffentlichte Columbia Records ETM als Lead-Single. Weitere Veröffentlichungen folgten später in Australien und den Niederlanden. Der Titel, schreibt Kate auf ihrer Internetseite, bezieht sich auf die Textzeile „If music be the food of love, play on“ von Shakespeare aus „Twelfth Night“. Nach den Wiederveröffentlichungen aller Alben von Kate auf buntem Vinyl ist die Wahl von Kate als Botschafterin des Record Store Day in England nicht ganz unpassend. Sie selbst fühlt sich mehr als nur geehrt: „What a huge honour to have been asked to be Ambassador for this year’s Record Store Day. It really is a great privilege. Isn’t it great to see how the resurgence in vinyl has taken the music industry by complete surprise? It had decided to leave vinyl far behind, but it would seem that not everyone agrees! I love that! I know there are many, many artists who are just as excited to see the audience turning the tide. In the same way that some people like to read a book on Kindle but also want to have a book as a physical object, a lot of people like vinyl and streaming. Both have different appeals. The added bonus of vinyl is that it encourages people to listen to albums. An art form that I’ve always thought can be treasured in a unique way. An album on vinyl is a beautiful thing, given a strong identity by its large-scale artwork. There’s a much more personal connection with the artist and their work.“ Ärgerlich: Auf der deutschen Veröffentlichungsliste zum Record Store Day ist ETM nicht zu finden. Das dürfte es wieder schwerer machen, die limitierte Platte zu ergattern und dürfte die Preise in die Höhe treiben.

UPDATE: Die 10 Inch Eat The Music wird auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz veröffentlicht und ist dementsprechend seit heute (1.3.) offiziell gelistet.

The Dreaming in der Escapologist-Edition

Nach der Baskerville-Edition des Albums Hounds Of Love folgt die Escapologist-Edition des Albums The Dreaming. Für das neue Artwork des Covers ist wieder Timorous Beasties verantwortlich. Die neue Edition soll Ende Januar rechtzeitig zum Valentinstag erscheinen und enthält die LP als schwarzes Vinyl. Das Cover zeigt ein von Efeu umranktes Schloss, der Titel des Albums ist in Form von Gliedern einer Eisenkette über das Schloss gelegt und passt so perfekt zum Song Houdini. Auch die Cover-Rückseite (With a kiss I’d pass the key…) und die Innenhülle (sie zeigt die gesprengten Fesseln und das geöffnete Schloss) nehmen Bezug zu dem Song.
Das Album ist über die Internetseite von Kate bestellbar und kostet 38 Pfund (ohne Versand) und liegt damit im normalen Preisbereich. Die Baskerville-Edition mit dem LED-Licht kostet 138 Pfund. Neben der Vinyl-Edition wird es passend dazu auch ein T-Shirt, ein Halstuch, einen Pin und eine kleine Keramikfliese mit den entsprechenden Aufdrucken von Timorous Beasties geben.
Zur Neugestaltung des Covers schreibt Kate auf ihrer Internetseite: “When we were recording The Dreaming album, I mentioned to my friend, Kevin McAlea, that I’d written a song for the album about Houdini. Kevin then told me how Houdini’s wife used to pass a key to her husband with a kiss, just before he went on to perform one of his miraculous escapes. It was such a powerful image, I had to write it into the song … … Then I thought how great it’d be as the front cover of the album, revealing the key in her mouth just before the kiss. This new Edition tells in its own way, another version of the story – A story that sets him free …“

Zum Tod von Del Palmer

Del Palmer, Kates musikalischer Partner für beinahe fünf Jahrzehnte, ist am Freitag überraschend verstorben. Er wurde 71 Jahre alt.
Del hat Kate seit ihren Anfängen begleitet. 1967 ist er im Alter von 15 Jahren als Bass-Spieler Mitglied der Band seines Freundes Brian Bath geworden. Bath und Palmer haben in unterschiedlichen Besetzungen unter anderem mit Vic King, Lionel Azulay und später auch Charlie Morgan gespielt. 1977 formten Palmer, Bath und Vic King zusammen mit Kate Bush die KT Bush Band und spielten Konzerte in englischen Pubs. Dazu gehörten auch schon Songs, die sich später auf Kates erstem Album The Kick Inside wiederfanden, bei deren Studioaufnahmen die KT Bush Band aber nicht beteiligt war. Zur weiteren Kooperation kam erst wieder beim zweiten Album Lionheart, wo Del Palmer, Brian Bath und Charlie Morgan wieder zu den Studiomusikern gehörten. Del ist auf dem Album bei den Songs Wow, Kashka From Baghdad und Hammer Horror vertreten und er gehörte ebenfalls zur Bandbesetzung bei der Tour Of Life 1979. Zu dem Zeitpunkt dürften Kate und Del auch bereits ein Paar gewesen sein.

Auch wenn Kate bei ihren Songs mit John Giblin oder Eberhard Weber auch auf andere Bassisten zurückgriff, war Del musikalisch weiterhin immer an ihrer Seite. Beim Album The Dreaming war Del beim Song There Goes A Tenner erstmals prominent in einem Video zu sehen, trat auf dem Album-Cover als Houdini auf, der den Schlüssel per Kuss überreicht und steuerte zudem noch die Zeichnung für das Cover der The Dreaming-Single bei. Ab der LP Hounds Of Love arbeitete Del auch als Toningenieur für Kate. Im Video zu „The Big Sky“ war er erneut prominent vertreten, später auch beim Video zur Single Experiment IV. Ab dem Album The Sensual World war Del für die Aufnahmen und die Abmischung der Songs zuständig, auch noch nach der Trennung von Kate Anfang der 1990er Jahre. Erst beim Album 50 Words For Snow übernahm Stephen W Taylor das Abmischen, während Del weiterhin hauptsächlich für die Aufnahmen zuständig war. Den letzten offiziellen Beitrag zu einem Song steuerte Del als Bass-Spieler bei dem Opener Snowflake auf 50 Words For Snow bei. Mit seinem musikalischen Input, aber vor allem als Toningenieur hat Del ganz wesentlich dazu beigetragen, dass Kates Songs unverwechselbar sind. Und er war auch über die private Trennung hinaus immer loyal. Del muss über unzählige Demo-Versionen von Kate-Songs verfügt haben, auch von Songs, die nie veröffentlicht wurden. Auch nicht, als er 2014 über die Before The Dawn-Konzerte offenbar erst aus der Presse erfahren hatte und erkennbar verstimmt war.

Ob Kate und Del nach den Aufnahmen zu 50 Words For Snow 2011 noch mal gemeinsam im Studio gearbeitet haben, ist unbekannt. Zwischen 2007 und 2015 hat Del drei Solo-Alben veröffentlicht und hat 2018 zum 40-jährigen Jubiläum von Kates erstem Album The Kick Inside mehrere Konzerte mit der Tribute-Band Cloudbusting gespielt. Ende 2021 hat sich Del dann überraschend zurückgezogen. Möglicherweise war er da schon erkrankt.

Just being alive
It can really hurt
And these moments given
Are a gift from time
Just let us try
To give these moments back
To those we love
To those who will survive
Hey there, Del

Baskerville und Lost At Sea kritisch gesehen

Von Michael Guth

Für die Baskerville Edition und die beiden Lost at Sea-Boxen müsste ich eigentlich zwei Kritiken schreiben – eine negative und eine positive. Für mich gibt es nichts dazwischen, entweder liebt man sie, oder man kann absolut nichts damit anfangen. Ein luftleerer Raum zwischen Love and Anger, Yin & Yang oder Kunst und Kommerz. Ein roter Faden, der sich seit 1978 durch Kate’s Karriere zieht. Aber haben sich die Waagschalen, die ich immer als ausgeglichen betrachtete, mit einem Paukenschlag verschoben?

Fangen wir ganz von vorn mit den negativen Kritikpunkten an:
Der Zeitpunkt. Ob Kate’s neues Vertriebslabel The State51 Conspiracy wusste, was sie sich mit der Übernahme von Kate’s gesamtem Katalog und den beiden Special Editions antaten, kann man nur verneinen. Der Start verlief mehr als chaotisch. Die Auslieferungen verschoben sich nach hinten, die Kommunikation per E-Mail war eine Katastrophe und es wurde doppelt oder falsch verschickt. Ich verstehe, dass man das Weihnachtsgeschäft noch mitnehmen wollte, aber hätte man das Ganze auf den Januar verschoben, wäre The State51 Conspiracy und den Kunden eine Menge Ärger erspart geblieben. Hier war man eindeutig überfordert, was man aber – wenn man einen Namen wie Kate Bush in seinen Vertrieb aufnimmt – leicht hätte voraussehen können.

Das Design. Das Kate ein Fable für das britische designorientierte Luxusunternehmen Timorous Beasties hat, weiß man schon seit ihrer letzten Konzertserie in London. Es war unter anderem schon verantwortlich für das Design der Before the Dawn-CD, des Tour-Programms, der BTD-Lithografie und den Tour Special-Tickets. Jetzt nun auch für eine komplett überarbeitete Hounds of Love Version aka Baskerville Edition. Aber musste das sein? Natürlich ist alles reine Geschmackssache, aber wie man ein so ikonisches Plattencover wie das originale HOL-Cover so ruinieren kann, bleibt mir ein Rätsel. Mit gemischten Gefühlen schaue ich der The Dreaming entgegen, die ebenfalls von TB überarbeitet wird.
Die Preise. 138 Pfund für die Baskerville Edition muss man sich erstmal auf der Zunge zergehen lassen! OK, das Design der luxusorientierten TB will bezahlt werden, aber wäre für so viel Geld nicht mehr drin gewesen? Man hätte locker die Baskerville Edition etwa limitieren und nummerieren können. Zusätzlich wäre es angebracht gewesen, eine farbige Hounds of Love-LP in die „kunstvoll“ gestaltete Hülle zu stecken, was den Preis wohl aber nochmal hätte ansteigen lassen. Die blinkende, rote LED-Leuchte an der Schwimmweste im inneren des Covers, die mittels Solarpaneel auf der Rückseite betrieben wird, ist ein schönes Gimmick, rechtfertigt den Preis aber auch nicht. Nichtsdestotrotz tauchen die ersten Exemplare bei Ebay und Co für Preise zwischen 350 und 500 Euro auf. Ist das Kommerz? Eindeutig Ja! Mit nur zwei simplen Mitteln hätte man den geneigten Kate Bush-Fan glücklich machen können.
500 Pfund für die Lost at Sea-Boxen! Bei diesem Preis musste ich mir erstmal die Augen reiben und verfiel danach lange in eine Sinnkrise. Was wollen uns diese zwei Boxen überhaupt sagen? Wie wir alle wissen, ist da diese Frau, die in einer stockdunklen Nacht bei Sturm über Bord geht. Treibend in einem tosenden Meer kämpft sie eine ganze Nacht gegen die Wellen, die Müdigkeit und die Gefahr zu ertrinken an. Fiebrige Halluzinationen setzten bei ihr ein und wir befinden uns mitten in And Dream of Sheep, der für mich schönste Song auf der Hounds of Love-LP.  Das ist der Ausgangspunkt dieser zwei Boxen. Box 1 lässt uns die Sicht der ertrinkenden Frau erleben. Erschöpft schaut sie in den stockdunklen Himmel und erblickt den roten Suchscheinwerfer, die Rettung ist nah. Box 2 zeigt uns die andere Perspektive, vom Hubschrauber aus gesehen. Der Rettungspilot sieht von oben im pechschwarzen Meer nur das rot blinkende Licht auf ihrer Rettungsweste. Der Ausschnitt in den beiden Boxen gibt das Suchfeld an. Nur eine Messingplakette, die pro Box angebracht wurde, gibt uns einen Hinweis über das Schicksal der Protagonisten. „Someone Lost At Sea Hoping To Be Found By Someone In The Big Sky“ und „Someone In The Big Sky Hoping To Find Someone Lost At Sea“. Ist das Kunst? Eindeutig Ja! Minimalistischer kann man eine dramatische Szene in Form zweier simpel erscheinenden Boxen nicht erzählen. Die zwei einseitigen UV-bedruckten LPs tun das Übrige in diesen schönen Boxen. Wobei wir wieder beim Timorous Beasties-Design wären … auf jeden Fall habe ich den Kauf nicht bereut und die Message verstanden. Hier hat sich Kate wie schon 1994 wirklich Gedanken gemacht.
Das Fazit und meine positive Kritik. Sollte man Kunst be- oder verurteilen? Nein, es ist alles eine Frage der Perspektive und des persönlichen Geschmacks und darf sich nicht mit Geld bewerten lassen. Auch ich habe mich hier zu Kritik hinreißen lassen, die Lost at Sea-Boxen haben mich aber wieder versöhnlich gestimmt. Die Waagschalen sind wieder ausgeglichen, wie schon seit 45 Jahren. Ist Kate unfehlbar? Natürlich nicht. Sie ist sich aber immer schon bewusst gewesen, dass sie polarisiert, hat alles auf ihre Weise gemacht, ist sich dabei aber stets treu geblieben. Wir sollten uns nicht wünschen, dass sie irgendetwas daran ändert, es macht sie einzigartig.

Zur Ergängzung muss man vielleicht noch sagen, dass Michael mit seiner Kritik an den Preisen noch zurückhaltend war. Zusätzlich werden bei der Baskerville Edition und den Lost At Sea-Boxen noch der Versand und der Zoll fällig. Zweite Ergänzung: In seinem Verweis auf 1994 bezieht sich Michael auf die von Kate 1994 für War Child gestalteten Bilderrahmen, die ebenfalls mit Plaketten versehen waren: ‘Someone Lost at Sea Hoping Someone In A Plane Will Find Them‘ und ‘Someone In A Plane Hoping To Find Someone Lost At Sea‘.

Eine Weihnachtsbotschaft von Kate

Mit einer sehr persönlichen Weihnachtsbotschaft reagiert Kate auf die Ereignisse in 2023. „Die Welt befindet sich im Krieg, während der Planet brennt…. Was ist nur los?“, schreibt sie. Ihre Hoffnung, die Menschheit würde auf dem Weg in die Zukunft spiritueller und sanfter werden, sei nicht eingetreten, stattdessen habe sich das absolute Gegenteil erwiesen. Am meisten betroffen: Kinder. „Die Auswirkungen des Krieges auf alle Menschen sind enorm, aber auf Kinder … Es ist so unglaublich wichtig, dass Wohltätigkeitsorganisationen wie War Child, UNICEF und NSPCC da sind, um Kinder zu unterstützen und ihnen zu helfen. Ihre unglaubliche Arbeit könnte wichtiger sein als je zuvor, wenn die moderne Welt angesichts des von Erwachsenen verursachten Bösen scheinbar kaum Zugeständnisse an Kinder macht“, schreibt Kate.


I hope you’re all looking forward to Christmas – just around the corner now. I wasn’t much looking forward to it, but in the last few days, I really am.
I was very excited to see the positive feedback about the reissues and the redesign of the website. It’s been a lot of work, but when you see such lovely comments, it all makes it worthwhile. It really does. Thank you so much.
What a year it’s been. I’d always hoped that the human race would become more spiritual, gentle creatures as we moved into the future but it has proved to be the absolute antithesis.
The world is at war while the planet burns…. What is going on?
I‘m among a group of friends who don’t watch the news any more. It now seems to be a global trend. Of course we want to stay informed but sometimes elements of the visual reporting feel horrifically voyeuristic.
I’ve tried to write this piece three times so far, looking for something positive to focus on, but that’s been hard to find.
I stand in awe of running water. Especially hot, running water. It is a miracle. You turn on the tap and hot, clean water gushes out of the tap. A miracle! Yes, but then I think about the people caught in the many wars that are raging right now and at the very heart of these are the children caught up in the wars. They don’t always have clean water and they really need a miracle. Christmas is a time for little children: a time of wonder and the promise of magic… looking towards a new year, to a future.
It makes me feel so lucky that we can celebrate Christmas in the way we do, but also so sad. The effect of war on all people is massive, but on children…
It’s so incredibly important that charities like War Child, UNICEF and the NSPCC are there to support and help children. Their incredible work might be more important than it’s ever been when the modern world seems to make few concessions for children at the hands of evil created by adults.
I hope you all have a really wonderful Christmas, with the promise of magic, and let’s all pray for a year ahead that brings us some opportunities to talk about happy things.
Best wishes,
Kate

Kommen die bunten Vinyls später?

Kommen die für Montag angekündigten Neuveröffentlichungen aller Alben von Kate auf buntem Vinyl später? Für einzelne LPs werden inzwischen spätere Veröffentlichungstermine bei verschiedenen Anbietern angegeben. So soll die Kick Inside in Mango Chutney möglicherweise erst am 29. Dezember erscheinen, die Raspberry Beret-Version von HOL vier Tage später am 24. November. Einheitlich ist das Bild allerdings nicht. Rough Trade zum Beispiel hat alle zehn Alben in den USA weiterhin mit dem Datum 20. November gelistet, in Deutschland sind für TKI und Lionheart jetzt der 29. Dezember als Veröffentlichungsdatum angegeben, während alle anderen Alben am 20. November erscheinen sollen. Die vermutlich korrekten Daten dürfte Rough Trade UK auf seiner Seite abbilden. Demnach würden The Dreaming, Hounds Of Love, The Sensual World, The Red Shoes, Aerial und Director’s Cut jeweils am 24. November erscheinen, Never For Ever und 50 Words For Snow am 1. Dezember und The Kick Inside und Lionheart am 29. Dezember. Auf der Webseite von Kate hat es noch keine Aktualisierung gegeben, dort ist weiterhin von einem Veröffentlichungstermin am 20. November die Rede. Im englischen Forum wird spekuliert, dass es bei den Vinyl-Pressungen Probleme mit der Qualität gegeben haben soll (so zumindest wird die Antwort auf eine Anfrage bei Rough Trade zitiert) und die Platten erneut gepresst werden mussten, was für die Verzögerungen verantwortlich sein soll. Eine offizielle Aussage dazu gibt es aber bisher nicht. Ob also diese Woche ab Montag oder Freitag die ersten Vinyls ausgeliefert werden, bleibt abzuwarten.

Big Boi: „Kate ist eine wahre Visionärin“

Kate ist in Abwesenheit in die Rock’n’Roll Hall of Fame aufgenommen worden. Die Einführungsrede hielt der amerikanische Rapper Big Boi, bekennender Kate-Fan. Wenige Stunden vor der Zeremonie in New York hatte Kate auf Ihrer Internetseite ein Statement veröffentlicht, dass sie an der Zeremonie nicht teilnehmen könne, sie sich aber sehr geehrt fühle:

„I am completely blown away by this huge honour – an award that sits in the big beating heart of the American music industry. Thank you so much to everyone who voted for me. I never imagined I would be given this wonderful accolade. Last year was such a surprisingly successful time for my track Running Up That Hill and I’m sure that a lot of you who’ve voted me in to the RRHOF also drove that track up the charts. Thank you!
I’m afraid I won’t be able to attend the ceremony tonight, but for me the real honour is knowing that you felt I deserved it. The RRHOF has welcomed me into the most extraordinary rostrum of overwhelming talent. When I was growing up my hero was Elton John. I poured over his music, longed to be able to play piano like him and longed to write songs that could move people in the way his work moved me.
That little girl in South East London could never have dreamed she’d be sharing the event tonight with Bernie Taupin, Elton’s writing partner, an incredible lyricist who inspired me to keep writing songs – to keep trying. Congratulations Bernie! Congratulations to everyone who is being inducted tonight! Music is at the core of who I am and, like all musicians, being on the journey of trying to create something musically interesting is rife with feelings of doubt and insecurity. I’m only five foot three, but today I feel a little taller.“
Kate

Die Rede von Big Boi:
„Check it out: I fell in love with Kate Bush in middle school. My uncle Russell, my favorite uncle, turned me onto her and I listened to “Running Up That Hill” on my bike. I was that kid from Stranger Things. Like I’m talking about I really think they took my interview and put it in Stranger Things. So since then, I’ve been obsessed with her music and remained her biggest fan. I know what some of you are thinking: What does Kate Bush have to do with hip-hop? She is such a unique artist, you might as well also ask: What does Kate Bush have to do with rock’n’roll?
Obviously our music is very different. But in important ways, we’re exactly the same. What I love about Kate’s music is that I never know what sound I’m gonna hear next. She ignores anything that seems like a formula and instead just does whatever she wants to do, like me. She challenges me as a listener and expands my ears and my mind. No matter how many times I look to albums like The Dreaming or 50 Words for Snow, they sound fresh and surprise me every time. They fill with my head with ideas and expand my ambitions for what music can achieve. As a singer, Kate’s voice is incredibly, incredibly inventive. Who sounds like Kate Bush? [sings] Nobody! … Like Keith Sweat say, haha. On stage, she’s a miracle. Her songs sound the actual way we just hear them on their own, and in their performance, they actually become theater. Kate is a songwriter, producer, and performer without equal. If that’s not hip-hop, I don’t know what is.
When I didn’t know Kate, I imagined she lived in London in a castle high on top of a mountain writing fairy tales and playing a big ass piano—super big, like Bugs Bunny big. The truth is a little bit different from that. I met Kate, we had long conversations, I introduced my family to her, and I met her son out at her shows in London. It was cool. We just two hearts, baby, let’s go! It’s no surprise that she had a surge of popularity decades after she emerged on the scene. After all, if you were hearing Kate’s music for the first time, why wouldn’t you believe she was a current artist? The only mistake you might make is that the artists she influenced had influenced her. But it’s very much the other way around. Kate Bush has helped shape contemporary music, even the music of artists who have never heard of her. She is a true artist and a true visionary and that’s why Kate Bush belongs in the Rock and Roll Hall of Fame.“
Big Boi

Nach Big Boi war es Annie Clarke/St. Vincent, die live Running Up That Hill sang.

Neu: Die Hounds in der Baskerville-Edition

Kates Album Hounds of Love wird am 1. Dezember in einer Baskerville-Edition erscheinen. Neben der bereits vorgestellten Raspberry Beret-Vinylauflage erscheint die von Timorous Beasties optisch neugestaltete Version mit neuem Cover, Inlay und Rückseite. Die Zeichnung innen greift auf das Before the Dawn-Bild zurück, wo Kate mit einer Schwimmweste im Wasser abgebildet ist. Besonderer Clou ist dabei die blinkende, rote LED-Leuchte an der Warnweste, die mittels Solarpaneel auf der Rückseite betrieben wird. Die Songs erscheinen in der 2018 neu abgemischten Version. Es gibt keine extra Songs oder Outtakes. Beworben wird die Special Edition mit einem neuen Cloudbusting-Video, das zeigt, wie der Sohn von Wilhelm Reich die neue Platte auspackt und erzählt, wie der Song entstanden ist. Der Preis für die Special-Edition ist herausfordernd – auf der Webseite von Kate werden 138 Pfund verlangt. Parallel gibt es ein Lost At Sea-Boxset. 1994 hatten zahlreiche Musiker für die Organisation War Child kleine Kunstwerke geschaffen, die versteigert wurden. David Bowie hatte damals die Aktion beworben und sich besonders über die Kunstwerke von Kate gefreut – zwei Bilderrahmen, die jeweils mit zwei sich ergänzenden Plaketten versehen waren: „Someone Lost at Sea Hoping Someone In A Plane Will Find Them“ und „Someone In A Plane Hoping To Find Someone Lost At Sea“. Genau dieses Thema hat Kate erneut aufgegriffen und zwei neue Bilderrahmen geschaffen, die ebenfalls über ein rotes LED-Licht verfügen, gespeist mit Batterien. Auf den Rahmen befinden sich nun Plaketten mit den Sprüchen „Someone In The Big Sky Hoping To Find Someone Lost At Sea“ und „Someone Lost At Sea Hoping To Be Found By Someone In The Big Sky“. Dazu gibt es zwei einseitig gepresste weiße Vinyl-Scheiben, einmal versehen mit dem neuen Fish-People-Logo und die zweite Vinyl mit dem neuen Cover, den beiden Hundeköpfen. Das Box-Set gibt es alternativ auch mit Plaketten in Braille-Schrift. Das Box-Set wird für 500 Pfund angeboten, die Einnahmen gehen an War Child. In welcher Auflage das Box-Set erscheint, ist nicht ganz klar. Es fehlt auch bisher eine Angabe, ob die Baskerville-Edition ebenfalls in weißem Vinyl erscheint. Alle weiteren Kate-Alben sollen jeweils ebenfalls in einer besonderen Neu-Edition erscheinen. The Dreaming soll rechtzeitig zum Valentins-Tag im Februar 2024 auf den Markt kommen.

Hall of Fame: Fliegt Kate in die USA?

Die Spannung steigt: An diesem Freitag wird Kate in die Rock’n’Roll Hall of Fame aufgenommen. Unklar ist, in welcher Form Kate an der Veranstaltung teilnehmen wird.
Die Hall of Fame ist als Ruhmeshalle und Museum in Cleveland/Ohio beheimatet. Seit 1986 werden jährlich neue Mitglieder in einer großen Zeremonie in die Ruhmeshalle aufgenommen. Die Hall of Fame ist durchaus umstritten, weil sie in der Vergangenheit bei der Aufnahme eher Schwerpunkte bei US-Musikern gesetzt hatte, sich oft eher am Mainstream orientierte und eher männliche Musiker berücksichtigte. Auch Kate ist erst im vierten Anlauf in die Hall of Fame aufgenommen worden. Ausschlaggebend könnte dabei neben der Kritik, dass in der Vergangenheit zu wenig Musikerinnen in die Ruhmeshalle aufgenommen worden seien, auch der erneute Erfolg ihres Songs Running Up That Hill gewesen sein, der es im vergangenen Jahr bis auf Platz 3 der Charts schaffte und so oft gestreamt wurde wie kaum ein anderer Song. Die Veranstaltung selbst wird im Barclays Center in Brooklyn/New York City stattfinden und wird unter anderem auf dem TV Channel Disney+ übertragen.

Bleibt die große Frage, in welcher Form Kate an der Veranstaltung teilnehmen wird. Bei der Bekanntgabe ihrer Aufnahme in die Ruhmeshalle im May hatte sie auf ihrer Internetseite von einer „großen Ehre“ gesprochen und etwas flapsig gefragt: „Now as part of the initiation ceremony I get to find out about the secret handshake… there is one, right?“ Zuletzt hatte Kate nach ihren umjubelten Before the Dawn-Konzerten 2014 an einer Ehrung teilgenommen. Das man bei Kate mit allem rechnen darf, haben die Ehrungen in der Vergangenheit gezeigt. 1986 war sie für die Brit Awards nominiert und stand mit Hounds of Love sogar auf der Bühne, im Jahr drauf wurde sie bei den Brit Awards als Best Britisch Female Artist ausgezeichnet und überreichte zudem noch den Preis an Peter Gabriel. 2001 wurde sie in London mit dem Q-Award geehrt – mitten in der musikalischen zwölfjährigen Pause. Damals erklärte sie vollkommen unerwartet, dass sie an einem neuen Album arbeite, das dann allerdings erst 2005 veröffentlicht wurde.
Klar ist, dass Kate selbst entscheidet, in welcher Form sie an der Zeremonie teilnehmen wird. Denkbar ist ein Video-Einspieler, in dem sie sich artig bedankt. Denkbar ist aber eben auch, dass sie an der Zeremonie teilnimmt und in die USA fliegt. „We open that door. It’s up to her“, hatte der Präsident der Hall of Fame jüngst in einem Interview mit dem Rolling Stone gesagt – und damit die Möglichkeit offeriert, dass Kate auch live einige Songs spielen könnte. Kate alleine am Klavier? Das hat sie 1986 bei der Comic Relief-Veranstaltung gezeigt, wo sie eine Piano-Version von Breathing live gespielt hat und natürlich 2014 bei ihren Konzerten mit der atemberaubenden Version von Among Angels als erster Zugabe.
Noch nicht bekannt ist, welcher Laudator beziehungsweise welche Laudatorin Kate in die Ruhmeshalle aufnehmen wird. Busenfreund Elton John ist vor Ort, dürfte aber eher zu Ehren von seinem musikalischen Partner Bernie Taupin anreisen, der an diesem Abend ebenfalls in die Ruhmeshalle aufgenommen wird. Stevie Nicks, erklärter Kate-Fan, wird anwesend sein und auftreten, ebenso Sängerin Annie Clark von der Gruppe St. Vincent, die schon 2014 in der BBC-Doku über Kate zu Wort gekommen ist.  
Was vermutlich nicht passieren wird, ist dieses Szenario: Kate kommt zur Verleihung, spielt RUTH und Among Angels auf dem Klavier, kündigt ein neues Album für Dezember an und spielt vorab daraus die neue Single. Klar, dass sie dann erneut auf die Bühne kommt, um zu Ehren von Bernie Taupin gemeinsam mit Elton John den Song Rocket Man anzustimmen. Nicht zu vergessen die einmalige Chance, bei einer Zugabe zusammen mit Stevie Nicks aufzutreten. Aber davon träumen darf man ja…

Die 80er sind wieder da – Kate in Karlsruhe

Von Beate Meiswinkel
Lust auf eine Zeitreise? Im Karlsruher Schloss sind sie wieder da – die 80er Jahre. Seit dem 17. Juni 2023 kann man im Rahmen einer Erlebnisausstellung des Badischen Landesmuseums in das Jahrzehnt zurückkehren, das gerade in heutiger Zeit wieder besonders an Bedeutung gewonnen hat: Digital Natives haben in den letzten Jahren ihr Interesse an einer Zeit, die sie selbst nie erlebten, entdeckt heißt es im Beitrag 80s Goes Pop! im Magazin zur Ausstellung, Zwischen Netflix Nostalgie und TikTok-Trends werfen sie einen neuen Blick auf ein wiederkehrendes Zeitalter.
Für mich als Kind bzw. Jugendliche der 1980er Jahre war ein Besuch der Ausstellung mit lieben ehemaligen MitschülerInnen ein Highlight. Gemeinsam haben wir vieles wiederentdeckt. Neben Themenwelten wie Politik, Umwelt, Gesellschaft, Literatur, Kunst und Medien interessierte mich besonders der Bereich Musik. Ich war gespannt, ob ich irgendwo Kate würde entdecken können. Nicht nur in der Ausstellung selbst wurde ich fündig: An einer langen Wand mit zahlreichen Alben, die mehr oder weniger prägend für das Jahrzehnt waren, prangt „Hounds of Love“ zwischen „Hunting High and Low“ von A-ha und „Trash“ von Alice Cooper. Da sich außerdem Peter Gabriels Album „So“ mit an dieser „Wall of Fame“ findet, ist auch „Don’t Give Up“ vertreten. Auf der die Ausstellung begleitendenden Spotify-Playlist von SWR1-Moderator Adrian Beric findet sich „Running Up That Hill“ auf Platz 55.
Ihren eingangs erwähnten Beitrag 80s Goes Pop! eröffnet Angela Hess, wissenschaftliche Volontärin am Badischen Landesmuseum, wie folgt: ‚And if I only could, I’d make a deal with God, and I’d get him to swap our places…‘ tönt ein Hit von Kate Bush aus dem Radio und im IMAX-Kino läuft E.T. – Der Außerirdische, das seinen 40-jährigen Geburtstag feiert. Nicht nur die Beschäftigung mit der Pandemie, Kriegen und Inflation holt die 1980er zurück in die 2020er. Auch die populäre Kultur der letzten Jahre ist verstärkt von diesem Jahrzehnt geprägt. Beispiele finden sich (…) bis hin zur Mystery-Erfolgsserie Stranger Things der Duffer Brothers (2016-heute). Letztere katapultierte jüngst den Kate Bush-Song von 1985 zurück in die Charts (…).
Im Rahmen der Ausstellung in das letzte Jahrzehnt des Kalten Krieges einzutauchen, ist eine eigenartige Erfahrung. Vieles hat man vergessen, verdrängt, hinter sich gelassen. Konserviert in Schaukästen, Exponaten und Installationen ist das angestaubte Damals auf einmal wieder gegenwärtig, und bei genauer Betrachtung wirkt vieles bis in die heutige Zeit hinein. Zwischen Star Wars-Postern, Pac Man-Spielekonsolen, Wählscheibentelefonen, Aerobic-Mode und eigenwilligen Designerstücken fühlt man selbst ein wenig wie ein lebendes Relikt. Üblicherweise schlendert man mit einer gewissen Distanz durch historische Ausstellungen. Man bestaunt die Kleidungsstücke oder Alltagsgegenstände der Zeit und fragt sich, wie die Menschen damals wohl so ihren Alltag bestritten. Doch wir selbst waren Teil des Zeitgeistes der 1980er. Wir trugen Palästinensertücher und „Atomkraft? Nein Danke!“-Buttons, kuschelten mit Monchichis, stülpten uns die Kopfhörer unserer Walkmen über die Dauerwelle, aßen Raider und liefen Rollerskates. Und so begegnen wir in vielen Ausstellungsstücken auch immer ein wenig uns selbst: so wie wir waren, so wie wir heute teilweise noch sind. And if I only could…
Wer die Ausstellung in Karlsruhe gerne besuchen möchte, hat noch bis zum 25. Februar 2024 die Gelegenheit. Auf den Seiten des Badischen Landesmuseums kann man alternativ mit Die 80er – To Go das digitale Angebot genießen.

https://www.landesmuseum.de/80er

Kate in buntem Vinyl

Alle zehn Alben von Kate sollen im November in einer neuen Auflage erscheinen – als CD, vor allem aber in farbigen Vinylversionen. Auch wenn eine offizielle Bestätigung noch aussteht, handelt es sich offenbar bei den LPs um eine Fish People Indie Edition, die vom Kooperationspartner The state51 Conspiracy vertrieben wird. Als Veröffentlichungsdatum wird der 20. November angegeben. Auf einzelnen Seiten, etwa bei Rough Trade, sind die LPs schon vorbestellbar. Die Preise variieren zwischen 38 und 50 englische Pfund beziehungsweise 40 und 55 Dollar. Für alle Alben muss man 460 Dollar ausgeben. Die unterschiedlichen Farben sind interessant gewählt: Smokey für The Dreaming, Raspberry Beret für Hounds Of Love, Ash Grey für The Sensual World, Dracula für The Red Shoes, Goldy Locks für Aerial, Hazy Red für Director’s Cut und natürlich Snowy White für 50 Words Of Snow. Die ersten drei Alben (The Kick Inside in Mango Chutney, Lionheart in Dirty Pink und Never For Ever in Blade Bullet) sollen offenbar nur in den USA erscheinen. Unklar ist, ob in diesem Jahr noch mit neuer Musik von Kate zu rechnen ist. Die Veröffentlichung einer neuen Platte in 2023 noch nach dem 20. November dürfte allerdings eher unwahrscheinlich sein.

This Woman‘s Work in: Ein Mann namens Otto

© Sony Pictures

Der pedantische Witwer Otto Anderson (Tom Hanks) sorgt in seiner Wohnsiedlung täglich für Ordnung: akribisch wird der Müll umsortiert, Nachbarn und Passanten werden harsch auf Falschparken und andere Verfehlungen hingewiesen. Nach seiner Pensionierung bereitet Otto mit großer Sorgfalt sein Ableben vor, denn er ist bereit, seiner geliebten Frau Sonya in den Tod zu folgen. Da das Leben jedoch nicht ganz so planbar ist, wie Otto es sich einzurichten versucht, scheitern seine wiederholten Selbstmordversuche. Maßgeblich beteiligt an der Vereitelung der wiederholten Bemühung, aus dem Leben zu scheiden, ist eine lebhafte junge Familie, die ins Haus gegenüber eingezogen ist. Die hochschwangere Marisol (Mariana Treviño) mit ihrem Ehemann und den beiden kleinen Töchter bringen neben viel Unruhe auch reichlich neues Leben in den beschaulichen Alltag des grantigen Rentners: immerzu gibt es etwas zu richten, zu reparieren oder zu regeln. Und obwohl zumeist höchst verdrossen, ist Otto stets zur Stelle, um zu helfen. Und kehrt schließlich ins Leben zurück.

In Rückblenden erzählt Regisseur Marc Foster die wunderschöne, bittersüße Liebesgeschichte von Otto und Sonya, die von einer Tragödie überschattet wird: bei einem verheerenden Busunglück wird Sonya schwer verletzt und verliert das Baby, dass sie erwartet. Den Rest ihres Lebens bleibt sie an den Rollstuhl gefesselt. Nach dem Verlust des gemeinsamen Kindes bleiben die Liebenden einander Ein und Alles, selbst über Sonyas Tod hinaus. Die Rückschau auf den Unglückstag wird von Kate Bushs „This Woman’s Work“ untermalt und ist durchaus geeignet, zu Tränen zu rühren. Kennt und liebt man das Lied jedoch so gut, wie es nur ein Kate Bush-Fan vermag, so schmerzt der an die Filmszene angepasste Zusammenschnitt und wirkt beinahe grob. Dies ist mein einziger Kritikpunkt an dem ansonsten wunderbaren Remake des schwedischen Originals „En man som heter Ove“ von Hannes Holm (2015). Der Film ist von Zartheit und zurückhaltendem Humor geprägt. Sowohl Tom Hanks als auch sein Sohn Truman, der den jungen Otto darstellt, bestechen mit ihrem feinfühligen und bedächtigen Spiel. Beate Meiswinkel

Das Song-ABC: Nocturn

Diesem Song nähere ich mich mit einer gewissen Scheu. Ich mag ihn sehr, aber er ist für mich ein großes Geheimnis, ein Mysterium. Es fällt mir schwer, in ihn hineinzugehen und ihn zu analysieren. Für mich ist er einer der schönsten und bewegendsten Songs von Kate Bush. Wenn ich ihn höre, dann will ich einfach nur eintauchen und nicht über ihn nachdenken.
„Nocturn“ ist der hypnotische Höhepunkt der Suite „A Sky Of Honey“, die das Doppelalbum „Aerial“ beschließt. Oft wird darauf hingewiesen, dass diese Suite ein Analogon zur „The Ninth Wave“-Suite des Albums „Hounds of Love“ ist. Dort ist das ebenso hypnotische „Hello Earth“ das vorletzte Stück und führt zu einer Art Erlösung, genauso verhält es sich mit „Nocturn“. Der Song ist der große Ruhepol, das Abtauchen in eine mystische Tiefendimension. Wie „Hello Earth“ führt er zum letzten Lied der Suite, zurück in die Realität oder in eine andere Wirklichkeit. Der Name des Songs sagt es schon: „Nocturn“ ist ein großes Nachtlied, ein Mondscheinlied der Sehnsucht. Es ist ein cis-Moll-Nocturne, wie es auch schon Chopin geschaffen hat. In der Schlusssteigerung wandelt es sich in reinen Jubel, in überirdisches Entzücken beim Übergang von Nacht zu Tag. Anders als „Hello Earth“ ist das Lied selbst eine Reise aus der Dunkelheit ins Licht.
Im Booklet hierzu wird die blaue Nacht dargestellt, die nach rechts so heller wird, so als ob dort der Morgen kommt. Wasser ist zu sehen, Sterne und Vögel, ein Mensch als Vogel verkleidet. Nur hier im Booklet der Sky-Seite taucht ein Mensch auf, er erscheint aber wie in einen Vogel verwandelt. Beschreibt dieses Lied eine Metamorphose, eine Verwandlung des Menschen? Text und Musik geben hierzu Antworten.
Zu Beginn von „Nocturn” wird ganz leise ein Text gehaucht: „Sweet Dreams”. Das signalisiert, dass es um so etwas wie eine hypnotische Traumsequenz geht. Der Mensch im Einklang mit der Natur (der Mensch verwandelt in einen Vogel) ist nur im Traum möglich. Das nächtliche Licht wird dann in all seinen Facetten (Mondlicht, Sternenlicht wie Diamantenstaub) beschrieben. Das Lied kulminiert im Sonnenaufgang (“Look at the light , all the time it’s a changing / Look at the light, climbing up the aerial”), im Aufwachen (“and all the dreamers are waking”) und im Ausschwingen in das letzte Lied der Suite, in “Aerial”. Der Text beschreibt die Reise einer Gruppe von Menschen ans nächtliche Meer, weg von der Stadt mit ihrem Trubel, ihrer Hektik. Im Licht der Sterne baden sie im Meer, lassen sich von der Natur gefangen nehmen. Immer tiefer tauchen sie hinab. Den Sonnenaufgang erleben sie wie eine göttliche Erscheinung, es ist wie das Werden einer neuen Welt. Es ist nicht klar, ob das nicht nur ein Traum der Protagonistin ist: Im Booklet findet sich an einer Stelle „Could be in a dream“, in der Partitur [1] dagegen „Could be in my dream“.
Der Song ist musikalisch außerordentlich komplex, obwohl er so einfach erscheint. In meiner Analyse beziehe ich mich auf die Partitur aus dem Aerial-Songbook [1]. Der Takt ist ein 4/4-Takt mit einigen, kleineren Brechungen (2/4, 6/4). Aber diese scheinbare Regelmäßigkeit wird subtil unterlaufen. Rhythmische Aufbrechungen und sich überlagernde rhythmische Muster bringen den Takt immer wieder zum Schweben. Die Tonart ist ein cis-Moll. Cis-Moll ist nach Beckh [2] die Sehnsuchtstonart der klassischen Musik. Es ist eine warme Tonart voller Schwermut. Sie öffnet in unserem Herzen die verborgenen Quellen der Sehnsucht. Etwas von der leuchtenden Schönheit der parallelen Dur-Tonart E-Dur gießt sich auch über cis-Moll aus, anstatt Sonnenlicht ist es das sanftere Licht des Mondscheins. Cis-Moll ist in höchstem Maße eine romantische Tonart. Nocturnes von Chopin stehen in dieser Tonart, ebenso die Mondscheinsonate von Beethoven. Alle Bedeutungsnuancen gemäß Beckh finden sich idealtypisch in „Nocturn“ wieder.

Die Hauptakkorde sind cis-Moll, A-Dur und H-Dur, ganz selten kommen einige Farbtöne dazu. Der Eindruck ist schwebend, es klingt nicht wie ein reines Moll. Das liegt daran, dass die Akkorde A-Dur und H-Dur Subdominante und Dominante der Dur-Parallele zu cis-Moll sind. Die Akkordfolge schwingt dadurch zwischen Moll und Dur hin und her. Die Akkordfolge cis-Moll – A-Dur – H-Dur wird bis Takt 52 strikt durchgehalten, der letzte H-Dur-Akkord erscheint auf „Something“ in „Just as something more. Dann gibt es keinen H-Dur-Akkord mehr bis zum Takt 156 „and all the dreamers are waking“. Hier erscheint der H-Dur-Akkord auf dem letzten Viertel des 2/4-Taktes, hier rein instrumental. Dann folgt der Übergang zu cis-Moll und zur Charakteristik von „Aerial“. Über hundert Takte wird diese Erlösung durch den H-Dur-Akkord herausgezögert. Dieses lange Vermeiden des dominantischen Akkords bedarf natürlich einer Erklärung. Dazu ist es nötig, sich die Bedeutungen der Akkorde A-Dur und H-Dur und der durch sie angedeuteten Tonarten anzuschauen.A-Dur, das sind nach Beckh [2] „die lichten Höhen“. Charakteristisch ist der dieser Tonart innewohnende Niederstieg von den Höhen des Überirdischen zu den Tiefen des Irdischen. H-Dur ist nach Beckh [2] die Sonnenuntergangstonart. H-Dur ist nicht mehr ganz im Irdischen, es enthält einen verklärten Nachglanz dieses Irdischen und damit zugleich die Vorahnung des Hinübergehens. H-Dur ist die ätherische, überirdische Tonart der Verklärung. Wagners Liebestoddrama „Tristan und Isolde“ wird z.B. von dieser Tonart bestimmt. Diese hoch über dem Irdischen liegende Tonart wird nur verwendet, wenn man damit etwas ganz Bedeutsames ausdrücken will.
Folgt man diesen Tonartenbedeutungen, dann ist klar zu sehen, was in „Nocturn“ musikalisch geschieht. Die Musik weicht aus dem sehnsuchtsvollen, romantischen cis-Moll des Traums und der Nacht aus, strebt nach Höherem, nach Verklärung, nach Erlösung. Ist der H-Dur-Akkord der Erlösung zu Beginn noch präsent (eine Verheißung?), so fehlt es dann den ganzen Rest des Songs, bis es am Übergang zu „Aerial“ wieder erscheint. Dieses letzte Lied „Aerial“ ist die andere Welt, die verheißene, überirdische Welt und dieser letzte H-Dur-Akkord signalisiert den Übergang. Das Ziel ist erreicht. Auch in der musikalischen Gestaltung der einzelnen Abschnitte des Songs findet sich dieser Gegensatz von realer Welt und der anderen Welt wieder. „Nocturn“ ist musikalisch in sieben Abschnitte gegliedert, die sich klar voneinander abgrenzen lassen. Das klingt beim Hören alles ganz leicht und wie selbstverständlich, ist aber in sich sehr komplex. In der Beschreibung muss ich daher ein bisschen ausholen. Eine meisterliche Komponistin ist am Werk!
„On this Midsummer night / Everyone is sleeping / We go driving / Into the moonlight“: Teil 1 bildet mit diesem Vers 1 eine Art Einleitung zum Song in den Takten 1 bis 16, die Partituranweisung ist ein „Arhythmic and ethereal“. Der Abschnitt beschreibt die Eingangssituation des Songs: die nächtliche Fahrt ans Meer. Die Melodie wird durch  ruhige Akkorde in ganzen Noten begleitet, der träumerische, ruhige Eindruck wird dadurch verstärkt. Sehr viel der gesamten Melodik ist vom Sekundschritt abgeleitet. Sehr ungewöhnlich (und damals neu) für Kate Bush ist die melismatische Sekundwechselfolge zum Beispiel zu „on this midsummer night“ mit ihrem charakteristischen Wechsel Cis-H fünffach wiederholt auf „summer night“.
Teil 2 (Chorus 1) erstreckt sich von Takt 17 bis Takt 32, er beginnt mit „Could be in a dream“. Das ist nun eine ganz andere Welt. Die langen Akkorde der Einleitung setzen sich fort, es dominiert jetzt aber ein ganz charakteristischer Rhythmus (ich nenne es „Muster A“) mit einer Schwerpunktverschiebung im dritten Viertel des Takts. Die Musik beginnt gegenüber dem Takt zu schweben. Der Text beschreibt das Hineingehen in das Meer, beschreibt das nächtliche Meer, es klingt entrückt, wie ein Traum. Es gibt keinen H-Dur-Akkord in diesem Abschnitt. Ist das also alles in dieser Welt?
Teil 3 (Vers 2) erstreckt sich von Takt 33 bis 60, es beginnt mit „We tired of the city“ und endet mit „just as something more“. Auf diesem schließenden „more“ singt die Singstimme das H in einem ganz lange ausgehaltenen Ton. H – das ist das „more“ gegenüber der realen Welt. In diesem Abschnitt kommt wieder der H-Dur-Akkord vor, aber nur vor diesem „more“. Die Sekundwechselfolge ist nun mit triolischen Aufbrechungen durchsetzt. Ein bewegter, emotionaler Eindruck entsteht so, die Musik ist eindeutig heraus aus dem normalen Takt. Der neue Rhythmus („Muster B“) ist nun gegen den Takt verschoben. Im Text geht es um die Sehnsucht, die Suche nach Erlösung, die Unzufriedenheit mit der Situation. Alles in der musikalischen Umsetzung spiegelt das wieder.
Teil 4 (Chorus1 + Chorus2) geht von Takt 61 bis 76, er wird einmal wiederholt. Er beginnt mit „Could be in a dream“ und endet mit „we swim further and further“. Wieder gibt es keinen H-Dur-Akkord. Der Rhythmus ist das Muster A, die Gesangsmelodie nimmt manchmal kleine Teile des Musters A auf. Die langen Akkorde der Einleitung sind auch wieder da. Ab dem letzten Takt dieses Abschnitts beginnen sie sich aufzulösen. Es entsteht ein rhythmisches Muster C im Wechsel mit den ganzen Noten des Beginns. Die Realität beginnt sich zu verwandeln, je länger die Protagonisten im Sternenlicht schwimmen. Auch die Singstimme von Kate Bush wird durch Kate Bush im Chor gedoppelt, mehrere Welten scheinen sich aufzutun, die klare Sicht scheint zu verschwimmen.
Im Teil 5 von Takt 77 bis 108 wandelt sich die Welt endgültig, während die Protagonisten in die Tiefe des Meeres hineintauchen. Teil 5 beginnt mit dem Ende des Chorus („we dive down“), umfasst zwei Brückenpassagen im Text und endet mit „Could be in my dream“. Der Rhythmus ist das Muster A, das sich ab „a diamond night“ leicht zu verändern beginnt, aber im Taktschema bleibt. Auch das Muster C im Wechsel mit den ganzen Noten beginnt sich subtil zu verändern, es beginnt zu „schimmern“. Es gibt immer noch keinen H-Dur-Akkord, aber musikalisch wird ganz vorsichtig an H-Dur „angeklopft“. Im instrumentalen Teil vor „a diamond night“ kommt nämlich der Ton ais in den Akkorden hinzu, der Leitton zu H-Dur. Im Text tauchen die Schwimmer im Meer immer tiefer hinab in die Tiefe. Aber im Gegensatz zum passiven Versinken in „Hello Earth“ zur geheimnisvollen Textzeile „Tiefer, tiefer, irgendwo in der Tiefe gibt es ein Licht“ ist das hier ein aktives Herabtauchen, ein aktives Streben nach dem überirdischen Licht. Es folgt ein instrumentaler Break bis Takt 110, ein „Interlude“, das fünffach wiederholt wird. Das Geschehen klingt aus, etwas Neues passiert ab jetzt in den Teilen 6 und 7. Das ais in den Akkorden ruft nach H-Dur, nach Erlösung.
Teil 6 geht von Takt 111 bis 138, er beginnt mit „And it come up the horizon“. Das Muster A bildet die durchgehende Begleitung. Im ersten instrumentalen Break hinter „horizon“ (4 Takte) kommt parallel zum Muster A ein vom Muster B abgeleitetes, verschobenes Muster B* dazu. Endlich treffen die beiden Welten aufeinander. Das ist ein Moment großer Emotionalität, eine Art Herzstocken. Im zweiten Abschnitt (ab „a sea of honey“) in den Takten 130 – 138 wechselt das Muster B* in ein Muster D aus vier Viertelnoten, pulsierend, auftrumpfend – das nimmt die rhythmische Welt des folgenden Songs „Aerial“ vorweg.
Teil 7 (Takt 139 bis 158) ist dann der Kulminationspunkt. Der Chor kommt hinzu, „Look at the light“. Ab „a changing“ findet sich immer der Ton ais in der Begleitung, der Leitton zu H-Dur. Der Ton ais kündigt den Wandel an. Das Muster A wird zuerst durchgehalten, wechselt ab „bright white coming alive“ in ein ganz neues Muster E. Das geht dann mit dem endlich hereinbrechenden, erlösenden H-Dur-Akkord in Takt 156 in den Aerial-Rhythmus aus reinen Vierteln und reinen Achteln über. In „Aerial“ werden wir dann nur noch den cis-Moll-Akkord finden – wir sind in einer anderen Welt angekommen.
Alles an diesem Song ist Geheimnis, Erwartung, sich aufbauende Spannung und Erlösung. Es ist eine Reise aus der Dunkelheit des Traums in das grelle Licht eines Tages. Mit subtilen Mitteln gelingt es Kate Bush, dies umzusetzen. Das ist so gut gemacht, wie es nur einer meisterlichen Komponistin gelingen kann. „Nocturn“ ist ein großes Geheimnis, perfekt und genial in Musik gesetzt. Es ist und bleibt ein Wunder auch ohne Analyse. Aber ein tieferer Blick auf die Details bringt alles noch mehr zum Funkeln. © Achim/aHAJ

[1] ‪Kate Bush: Aerial (Songbook), London 2006. Faber Music Ltd. S.108ff [2] Hermann Beckh: Die Sprache der Tonart in der Musik von Bach bis Bruckner. Verlag Urachhaus. Stuttgart 1999. S.268 (cis-Moll) und S.171ff (H-Dur) und S.139f (A-Dur)