Beim alljährlichen Ritual des Magazins Musikexpress – die Leserwahl zu den beliebtesten 100 Alben des Jahres – ist Kate mit 50 Words For Snow auf Platz 36 gelandet. Damit hat sie immerhin Künstler wie Madonna (Platz 95), Paul Weller (64), Alicia Keys (61) und die Pet Shop Boys (59) hinter sich gelassen – zumal mit einem Album, das gar nicht in 2012 erschienen ist. Beliebtestes Album 2012 wurde „Coexist“ von der Band „The xx“. Vielleicht auch deshalb, weil ein Intro ihres Albums beim Auflaufen der Mannschaften während der Fußball-WM benutzt wurde.
Jan. 11 2013
Geographer mit Cloudbusting-Cover auf Tour

Mit neuem Album und dem Cover „Cloudbusting“ auf Tour: Die US-Band „Geographer“. Foto: Victoria Smith
Vom 12. Januar bis zum 1. Februar ist die amerikanische Band Geographer zwischen Portland und Los Angeles auf Tournee. Mit im Gepäck: das Kate Bush-Cover Cloudbusting. Geographer ist eine Indie Rock-Band aus San Francisco, die 2008 gegründet wurde. Sie besteht aus Michael Deni (vocals, guitars, synthesizers), Nathan Blaz (cello, synthesizers) und Brian Ostreicher (drums, vocals). Musikalisch erinnern sie an Radiohead. Zwei Alben haben Geographer bisher veröffentlicht: „Innocent Ghosts“ (2008) und „Myth“ (2012).
Geographer – Cloudbusting (Kate Bush Cover) by geographermusic
Jan. 09 2013
„…so sehr vermisst“
Aus Anlass des Comebacks von David Bowie sinniert die englische Zeitschrift “The Scotsman” heute über die „greatest comebacks in music“ – und natürlich auch die unnötigsten. Bush, so schreibt „The Scotsman“, trat mit „Aerial“ zurück ins Scheinwerferlicht – „einem Album, dessen faszinierende Qualitäten als Erinnerung daran dienten, warum man sie so sehr vermisst hat“. Im schnelllebigen Musikgeschäft ist es da schon schön zu beobachten, dass „Aerial“ offenbar so viel Eindruck hinterlassen hat, dass nach den sechs Jahren Pause bis „50 Words for snow“ nicht erneut von einem Comeback die Rede war. Zu den schlechtesten Comebacks zählt die Zeitung übrigens das Album „Chinese Democracy“ von Guns N’Roses.
Jan. 06 2013
Die Alben von Kate
Neu eingestellt ist eine Seite zu den Alben von Kate. Sie ist zwar noch unvollständig, aber zumindest zu Aerial, The Red Shoes und The Sensual World gibt es sehr ausführliche Analysen. Zurückgreifen durfte ich dabei dankenswerter Weise auf die Texte, die Achim aus Hannover (aHAJ) im Morning Fog-Forum erstellt hat. Ich hoffe, dass die Seite mit und mit ergänzt werden kann.
Jan. 04 2013
Comic I: Kate Bush als Jessica Fletcher
Dass Kate Bush nicht längst massenhaft die Comic-Szene erobert hat, verwundert eigentlich. Wer sich so konsequent dem Medienhype entzieht, sein Familienleben abschottet, von den Medien sowieso gerne als leicht versponnen dargestellt wird, sich in der Musik mit den noch so abstrusesten Themen auseinandergesetzt hat, könnte doch perfekt den Star in einer Comic-Reihe geben. Bei der amerikanischen Comic-Zeichnerin Anna Christine tut sie genau das. „Kate Bush Investigates“ heißt einer ihrer Comic-Strips, und wir lernen, was Kate mit der Figur Jessica Fletcher aus „Murder she wrote“ gemeinsam hat und warum Kate keine Mobiltelefone nutzt. In einem weiteren Comic-Strip muss Kate dem vollkommen verzweifelten Peter Gabriel zur Seite stehen. Dass Anne Christine Kate verehrt, merkt man auch zwei weiteren Comics an. Zu bewundern sind die Comics unter www.annachristine.info. Dort erfährt man auch, dass die Comic-Zeichnerin bereits Karikaturen für Zeitungen wie The Chicago Review oder The Chicago Weekly abgeliefert und zwei Jahre in Frankreich gelebt hat. Seit 2010 gibt sie Comic-Workshops in New York.
Jan. 01 2013
James und die goldene Waffe
Dass von Kate zahlreiche Bootlegs im Umlauf sind, ist nicht so neu. Fand man früher meist nur LPs mit ihren Home Demos, gibt es zunehmend auch LPs von Mitschnitten ihrer einzigen Tour 1979. Kate selbst hat nicht das komplette Konzert veröffentlicht. LPs wie „The Tour Of Life“ (25 Euro bei Ebay) versprechen den kompletten Gig vom 10. April 1979 in Manchester. Mit dabei sind Songs, die auf der offiziellen CD fehlen: Saxophone Song, The Kick Inside oder auch The Man with the Child in his eyes – um nur einige zu nennen. Ergänzt wird das alles durch Vocal warm-ups und Kates Verabschiedung. Als Bonus gibt es drei Songs von ihrem TV-Auftritt 1978 in Japan, wo Kate unter anderem auch Let it be von den Beatles anstimmte. Deutlich kurioser sind andere Bootlegs, die derzeit bei Ebay gehandelt werden. So zum Beispiel die LP mit dem merkwürdigen Titel „Under the ivy Bush“ (50 Euro), angeblich von 1988, wo schon die Trackzusammenstellung merkwürdig anmutet: von Running up that hill über Big Sky geht’s zeitlich rückwärts zu Violin und Hammer Horror. Bleibt zu hoffen, dass die Songtitel „Man with a child“ und „James and the gold gun“ nur Tippfehler des Verkäufers sind. Dafür spricht zumindest auch sein zweites Angebot: Die Doppel-LP „Passing through air“ für schlappe 75 Euro, auf der sich Raritäten wie Dreamtime an Hits wie Hounds of Love reihen. Ach ja, und der Song „Cloudbursting“ findet sich gleich zwei Mal auf der Scheibe – vielleicht hätte man stattdessen einfach nur eine Version von Cloudbusting nachpressen sollen.
Dez. 30 2012
Happy New Year!
Dez. 29 2012
Die Queen ehrt Kate Bush
Wie mehrere englische Tageszeitungen übereinstimmend berichten, hat die Queen jetzt Kate mit einem Verdienstorden, dem Order of the Britisch Empire, geehrt. Kate wurde für ihre Verdienste um die Musik zum Commander (CBE) ernannt, das ist die Vorstufe zum Ritterschlag. In der CBE-Liste tummeln sich bereits Persönlichkeiten wie Dame Edna, Richard Burton, Eric Clapton, Brian May, Sting, Rod Stewart oder David Gilmour. Die Auszeichnung soll im Laufe des Jahres 2013 überreicht werden. Was mag wohl der Lieblingssong der Queen von Kate sein?
Update: Im englischen Forum hat sich Del Palmer zur Ehrung geäußert.Er schreibt:
This is so richly deserved and, I may say, long long overdue!!…Having watched and been involved in her music for so long I’ve seen how she’s had to fight the “establishment”, especially in the early days, to gain credibility and acceptance as not only a writer but as a producer… Those early days it was so hard for a woman to be taken seriously on so many levels and Kate has blazed a path for all those who follow… I am so proud of her!!….
Dez. 29 2012
Rückblick: Die beste Pizza in 2012
Anfang Mai war es, als ich ein kleines Päckchen bekommen hab – einen Pizza-Karton. Zugeschickt von Andreas aus Braunschweig, den ich eigentlich gar nicht richtig kenne. Andreas ist Kate Bush-Fan, wir chatten ab und an miteinander. Und weil er es mit irgendwelchen Foren nicht wirklich so hat, lässt er sich gerne immer brühwarm von mir erzählen, ob es Neuigkeiten aus dem Kate Bush-Universum gibt. Die gab es im April. Zum Record Store Day erscheint eine Picture-Vinyl mit den Songs Lake Tahoe/Among Angels. 2000 Stück werden weltweit produziert, immerhin noch 200 LPs landen in Deutschland. Die Chancen, eine dieser wunderschönen Platten zu ergattern, tendieren also gen Null. Die Dinger gehen weg wie warme Semmeln, weil auch jeder Nicht-Fan weiß, dass man die anschließend zu horrenden Preisen verhökern kann. Ich war in Aachen in zwei Plattenläden. Der erste hatte gleich gar nicht erst aufgemacht, der zweite Laden hatte Lake Tahoe nicht geliefert bekommen. Meine Cousine hat es in Dortmund für mich probiert – keine Chance, ein Freund in Bonn – keine Chance, ein anderer in Bochum – keine Chance. Einer guten Freundin in Wuppertal (sie ist Polizistin) hab ich mit auf den Weg gegeben: „Fahr mit dem Dienstwagen vor und schnapp dir die Platte notfalls mit Gewalt“ – sie musste passen, weil sie zu dem Zeitpunkt auf einer Schulung in der Pampas war. Und ich hab Andreas gefragt, der Typ aus Braunschweig, den ich eigentlich kaum kenne, der selbst großer Kate Bush-Fan ist, an dem Tag extra für mich in den Plattenladen gerannt ist, zugegriffen und das Geld vorgestreckt hat und sie mir im Pizza-Karton zugeschickt hat. Die beste Pizza aller Zeiten! Danke noch mal!
Dez. 27 2012
Was sagt eigentlich die Uhr?
Kann ja sein, dass Kate Bush auf ihrer neuen Platte vom Sex mit einem Schneemann singt – das bei weitem erotischste Stück auf „50 Words For Snow” ist trotzdem der Opener „Snowflake“ (die Lyrics finden Sie hier), worin die sinnliche Begegnung mit einer lang erwarten Schneeflocke geschildert wird. Im Refrain, den man in diesem Stück immerhin neun Mal zu hören bekommt, heißt es: „Die Welt ist so laut, falle weiter, ich werde dich finden”. Da wartet ein menschliches Gegenüber voller Sehnsucht auf die Ankunft des eisigen Geliebten. Ja, hier werden alle Register des schnulzigen Liebesfilmes gezogen. Dass die Rolle der Schneeflocke von Kate Bushs Sohn übernommen wird, heißt noch lange nicht, dass es hier um Mutterliebe geht…
Der Schneeflocke auf der anderen Seite geht es ja nicht anders: Sie schildert zu Beginn ihre Geburt in einer Wolke und wie sie sich nun auf den Weg macht. Im Film würde man sagen, jetzt folgt Shot auf Gegenshot, Ich-Kamera der Schneeflocke vs. Ich-Kamera des Erdenbewohners, der mit bangen Augen nach oben in den Himmel blickt. Die Schneeflocke schreitet zur Selbstbeschreibung, auf dass man sie auch erkennen möge: „Ich bin Eis und Staub” – setzt hier etwa jemand zu einer physikalischen Lehrstunde an? Oh nein, es gehört noch mehr dazu – „und Licht und Himmel” (sie kann ja schließlich als Erkennungszeichen keine rote Blume im Knopfloch tragen). Will sagen: Ich bin nicht nur rein stofflich, ich bin auch ein ätherisches Wesen (wie sympathisch: welcher Liebende versucht das seinem Wunschpartner nicht weiszumachen?) Sie sagt: Schau nach oben und du wirst mich sehen; halte dich bereit, mich zu fangen.
Nun wissen wir also, mit wem wir es zu tun haben und wo wir uns befinden, doch was sagt eigentlich die Uhr? Wenig überraschend: es ist Mitternacht am Weihnachtstag. Man darf sich bei dieser ersehnten Ankunft also durchaus noch einen religiösen Subtext dazudenken: Diese Begegnung wird nicht nur für die beiden Beteiligten Folgen haben. Hier wird mehr erwartet als eine rein körperliche Beziehung, aber die eben auch – fallen, das kann sowohl der Engel, der vom Himmel kommt (oder gar der Sohn Gottes), als auch die Frau, die – um einen literarischen Kronzeugen zu bemühen – halb gezogen wird, halb hinsinkt.
Die beiden Sehnenden kommen sich also näher, was im Text dadurch signalisiert wird, dass der Refrain in immer kürzeren Abständen wiederkehrt – ein Ausdruck für steigende Erwartung, „keep falling“, komm schon, komm her, diese Welt ist zu laut, rette mich. Und je näher der Zeitpunkt des Treffens rückt, desto empfindlicher werden die Sinne, man spürt die Präsenz des anderen: „ich höre Menschen, ich glaube du bist nah”. Die Haut ist äußerst sensibel, die Gänsehaut muss schon gar nicht mehr erwähnt werden, weil man sie in diesen Sätzen bereits mitdenken kann. Starke sexuelle Konnotationen erscheinen: „Du mit deinem langen weißen Hals” – dieses Bild der Schneeflocke ruft natürlich Bilder von aristokratischen viktorianischen Damen auf, die sich dehnen, um kurzzeitig einen sehr empfindlichen und stark erotisch aufgeladenen Teil ihres Körpers den Blicken der anderen darzubieten.
Und natürlich auch das eine Analogie zur romantischen Liebe: „Millionen von Schneeflocken über dem Wald”, aber wie wir wissen ist keine wie die andere. Das romantische Liebesideal: Irgendwo da draußen ist mein passender Partner, der Einzige, für mich bestimmt, ich muss ihn nur finden oder von ihm gefunden werden, „I’ll find you, I want you to catch me”. Zum Koitus kommt es in „Snowflake” nicht: Kurz vor dem geplanten Happy End wird die Kamera dezent weggedreht. Vielleicht besser so, später, beim Sex mit dem Schneemann, wird man ja sehen, was nach der Ekstase übrigbleibt: ein pitschnasses Bett.
Tina Manske
Veröffentlicht auf: www.culturmag.de
(Mit freundlicher Genehmigung der Autorin.)
Dez. 25 2012
Weihnachtsrätsel im Forum
Wer noch beim Weihnachtsrätsel im Morningfog-Forum teilnehmen möchte, muss sich sputen. Bis zum 27. Dezember können die Lösungen noch eingereicht werden. Nach den Adventskalendern der vergangenen Jahre gibt es zum zweiten Mal ein ziemlich kniffliges Bilderrätsel. Einzelne, in eine Winterlandschaft eingebaute Symbole verweisen dabei auf Songtitel oder Videos. Und damit es nicht zu einfach ist, gibt es für die Kate Bush-Experten auch Hinweise auf Textzeilen aus gesuchten Songs. 23 Songs und ein Video-Titel sind gesucht. Natürlich geht’s beim Spiel rein um die Ehre, aber der/die Gewinner(in) bekommt immerhin die „goldene Babooshka“ verliehen – bis zum nächsten Weihnachtsrätsel. Wer noch mitspielen möchte, kann über die Sidebar einen Blick ins Forum werfen. Lösungen können auch hier an admin(at)morningfog.de geschickt werden. Viel Spaß!
Dez. 24 2012
Unter Eis
Die Welt ist weiß und still
(weil alles schlafen will)
Erstarrt in Eis ruht auch der Fluss
Gebannt von Winters tiefem Kuss
Und auch im Wald herrscht tiefe Ruh
Eisläuferin, mit deinem Schlittschuh
Zerschneidest du allein das Schweigen
Werden im Eis sich Risse zeigen?
Ach wo, es wird das Eis schon halten
Wo Winters harsche Kräfte walten
Da kann ich tanzen, Pirouetten dreh’n
Und meine Kufen Eis spucken seh’n
Nur horch, was ist das für ein Laut?
Ein Knacken, Krachen, als wenn es taut?
Ach nein, das Eis, es wird nicht brechen
Väterchen Frost hält sein Versprechen
Doch nun hör ich ein leises Klagen
Das weckt in mir das Unbehagen
Aus eis‘ger Tiefe dies Weinen dringt
Die Stimme, die mich zum Schaudern bringt
Zu gut kenne ich ihren Klang
Weil oft sie in den Schlaf mich sang
Mit einer Melodie aus Schmerz
Ergriff sie heimtückisch mein Herz
Ein Schatten naht nun unter Eis
Eingeschlossen, wo ich ihn sicher weiß
Seinen Ausbruch lass ich nimmer zu
„Hilf mir!“, ruft er, “Denn ich bin du!“
Die Eisschicht aber ist fest und hält
Den Schatten raus aus meiner heilen Welt
Eingeschlossen, wo ich dich sicher weiß
Bleibst Schattenselbst, du unter Eis
Beate Meiswinkel im Dezember 2012
(inspiriert von Under Ice von Kate Bush)
Dez. 21 2012
moments of pleasure
„Die Single ‚Wuthering Heights‘ wurde mir 1978 von meiner älteren Schwester geschenkt. Sie versorgte mich zu dieser Zeit mit ‚ihrer‘ Musik, und ich war begeistert – wow, was für eine unglaubliche Stimme! Dieses Erlebnis vor fast 34 Jahren war der Beginn meiner hoffentlich nie endenden Kate-Bush-Verehrung. Durch die Übersetzungen meiner Schwester bekam ich immer mehr Zugang zu der Musik und beeilte mich, mein Englisch zu verbessern.
Von meinen Freunden hörte damals niemand Kate Bush. Erst ab ‚Hounds Of Love‘ mit den Hits ‚Cloudbusting‘ und ‚Running Up That Hill‘ änderte sich das ein wenig. Ich hatte damals auch einen Disput mit einem meiner besten Freunde wegen ‚The Ninth Wave‘, der zweiten Seite der ‚Hounds Of Love‘-LP: Er kam zu mir in den Partykeller, als ich sie hörte, und fragte, ob ich dieses Katzen- gejammer nicht abstellen könnte. Die Antwort war Nein! – und er ging. Als er am nächsten Tag wiederkam, legte ich ‚The Ninth Wave‘ wieder auf … und er blieb. Heute besitzt er alle LPs von Kate.
Leider habe ich Kate Bush nie live bewundern dürfen. Im Mai 1979 standen wir vor der ausverkauften Liederhalle in Stuttgart und konnten uns die Schwarzmarktpreise für die Karten nicht leisten. Wir hatten uns verspekuliert und uns im Vorverkauf keine Karten zugelegt. Allein der Gedanke daran lässt mir heute noch das Blut in den Adern gefrieren. 1993 hatte ich dann immerhin das Vergnügen, Kate bei einer Promo-Veranstaltung zu ‚The Red Shoes‘ in London sehen zu dürfen und mir das Booklet der ‚This Woman’s Work‘-Box von ihr signieren zu lassen – im Vergleich zu einem verpassten Livekonzert ein eher kleiner Trost.“
Jörg Wellner
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