Dass die Musik von Kate Bush leicht jazzig angehaucht funktioniert, weiß man spätestens seit Kates Album „50 Words for Snow“. Dabei hat die Jazz-Szene Kate schon viel länger für sich entdeckt – gerade in Deutschland. Das Jazz-Duo „Le Bang Bang“ hatte sich vor einiger Zeit „Don’t give up“ geschnappt, Jazz-Sängerin Lisa Wahlandt und Bassist Sven Faller coverten ausgesprochen einfühlsam „Home for Christmas“, die Jazz-Musiker Matthias Vogt, Oliver Leicht und Oli Rubow benannten sich für ein neues Musik-Projekt nach dem Song von Kate “A Coral Room” und vor allem Lea W. Frey singt sich wundervoll durchs Kate-Repertoire – von „And Dream of Sheep“ bis zu „King of the Mountain“. Und jetzt also SOA aus Kanada. Ausgerechnet, mag man kurz zusammenzucken. Kein Song von Kate ist öfter gecovert worden. Meistens geht der Inhalt im Techno-Gestampfe unter, und stimmlich können nur wenige dem Song einen neuen Akzent verleihen. Bei SOA-Sängerin Chrystelle Maechler ist das anders. Dabei schafft es schon Pianist Joel Visentin mit den ersten Akkorden, den Weg für die wundervolle Stimme von Chrystelle zu bereiten. Visentin war es auch, der den Song für das neue SOA-Album, das am 24. April erscheint, vorgeschlagen hatte. „Ich war sehr skeptisch und hatte großen Respekt vor dem Song. Joel meinte aber, wenn man sich die ganzen 80er Sounds wegdenkt, sei das ein zeitloser, gewaltiger Song. Wir haben es also probiert. Bei mir ist das immer der gleiche Prozess: Wenn ich einen neuen Song singe, probiert man ihn an wie einen Handschuh und schaut danach, ob es passt. Wenn es nicht passt, singe ich den Song nicht. Ich habe den Song also einmal gesungen und danach hat er mich nicht wieder losgelassen. Und irgendwann war klar, dass er aufs Album kommt!“, erzählt Chrystelle. Nicht mehr losgelassen hat sie das Lied auch, weil ihr das Thema gefällt: „Was mich am Song anspricht ist diese Idee von ‚Do you want to feel how I feel?‘ und ‚If I only could…swap our places‘. Also die Frage wie es den Menschen um uns herum geht, und dass man sich gerne in die Menschen hineinversetzen möchte, die uns nah sind und uns umgeben. Und dann natürlich der Widerspruch, dass das einfach nicht möglich ist.“
„Running up that hill“ ist nicht unbedingt typisch für die Musik von SOA. Beinhaltet aber all das, was die Musik von SOA ausmacht: die Reduktion auf die hervorragende Stimme, ein exzellent gespieltes Piano und dezent eingesetzte Percussion – und das alles sehr melodiös. So präsentiert sich jedenfalls die erste EP „A new Life“, die SOA 2012 veröffentlicht haben (Unbedingt „Don’t waste your time“ anhören!). Bis dahin war es für Chrystelle durchaus ein weiter Weg. Von Frankreich kommend hat sie nach ihrem Marketing-Studium 2001 einen Job in Stuttgart angefangen und sich in der dortigen Jazzszene getummelt. „Ich hatte am Anfang ganz schön zu kämpfen mit dem Schwäbischen Dialekt.
2 Kommentare
Autor
recht hast du! wie konnte ich den nur schlabbern…immerhin hat er gleich ein ganzes album von kate-songs aufgenommen und hat das auch großartig live präsentiert. asche über mein haupt…
Nicht zu vergessen Theo Bleckmann, meines Wissens auch ein Jazzer