It get’s dark, it get’s lonely, on the other side from you
Die Geschichte dieses Bildes von Xavier ist schon deshalb spannend, weil man sehr schnell einer optischen Täuschung erliegen kann. Wie der Titel des Fotos schon sagt, geht es um den Song „Wuthering Heights“. Für Xavier war der Song so etwas wie ein „big bang“, ein Weckruf, der im Einheitbrei des Disco-Gestampfes der später 70er zeigte, „dass eine vollkommen andere Musik möglich war“. Nur mit der Quelle, also dem Roman von Emily Brontë, setzte sich man sich nicht auseinander. „Ich war damals zu jung und wusste nichts über das Buch, nur vage etwas über den Film mit Merle Oberon, Laurence Olivier and David Niven.“ Jahrzehnte später hat Xavier ein befreundetes Paar in Manchester besucht und die Chance genutzt, die Moore aufzusuchen, in denen Brontë ihre Geschichte angesiedelt hatte. Bei der Gelegenheit hat er sich auch näher mit dem Roman beschäftigt und festgestellt, dass der Roman noch sehr viel düsterer ist als der Song, in dem es vorrangig um LIebe und Leidenschaft geht. „Besonders die Landschaft, die düsteren Moore, spielen in Brontë’s Roman eine besondere Rolle, sie ist ein weiterer Protagonist der Handlung“, sagt Xavier. Also hat er versucht, diese düstere Stimmung im Foto festzuhalten. Eine technische Herausforderung, die ihn mit verschiedenen Kameraeinstellungen viel Zeit gekostet hat. Das Ergebnis ist verblüffend. „Nahezu jeder glaubt auf dem Bild zu sehen, wie der Mond zwischen den Wolken hervorkommt. Dabei ist das Bild nach mehreren Stunden sehr stürmischen Wettters entstanden und tatsächlich sieht man, wie sich die Sonne zwischen den Wolken hervorhebt“, erklärt Xavier. Kein Wunder, dass es von den vielen Bildern, die er bisher gemacht hat, eines seiner absoluten Favoriten ist.
Wer den Beitrag über Xavier Recasens verpasst hat, findet den Text hier.
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