Wenn Kate-Fans darüber abstimmen könnten, mit welchem männlichen Sänger sie ein Duett aufnehmen sollte, stünden mit hoher Wahrscheinlichkeit zwei Sänger ganz, ganz oben auf der Liste: Peter Gabriel (nicht zuletzt wegen „Don’t give up“) und David Bowie. Mit Bowie hat Kate musikalisch nie zusammengearbeitet, auch wenn es ein paar Berührungspunkte gab. So heuerten Ende der 70er Jahre beide zu unterschiedlichen Zeiten Lindsay Kemp als Tanzlehrer an. (Für beide hat Kemp übrigens auch vor der Kamera gestanden: So tritt er in Kates Film „The Line, The Cross & The Curve“ auf, bei Bowie wirkte er im Video zu „John, I’m Only Dancing“ mit.) Was im musikalischen Leben bisher nicht geklappt hat, wollen zwei Theatermacher aus dem kanadischen Vancouver im nächsten Jahr ändern: sie wollen Kate Bush und David Bowie auf der Theaterbühne zusammenführen. Titel des Stücks: „Kate Bowie“.
„Die Show ist aktuell für die nächste Saison eingeplant“, erklärt Maiko Bae Yamamoto, gemeinsam mit James Long Künstlerische Leiterin des „Theatre Replacement“ aus Vancouver. Ob das auch klappt, ist allerdings noch nicht hundertprozentig sicher. Die Bühnenstücke finanziert das Theater vorrangig aus Spenden und Zuschüssen und die Finanzierungszusage für „Kate Bowie“ steht noch aus. Den Inhalt des Stücks beschreibt Maiko Bae Yamamoto noch etwas vage so: In den späten 1970er Jahren mieten Katen Bush und David ein abgelegenes Herrenhaus irgendwo in Wales, um gemeinsam an einem Album zu arbeiten. 30 Jahre später mieten Maiko und James dasselbe Herrenhaus, um ein Theaterstück über diese Zusammenarbeit von Kate Bush und David Bowie zu schreiben. „Natürlich ist das Fiktion“, schreibt Maiko. „Auch wenn wir auf Geschichten aus Kates‘ Leben und ihre Musik Bezug nehmen (natürlich auch bei David Bowie), ist es ein Theaterstück über die Zusammenarbeit von Künstlern. Es handelt von einem imaginären Gespräch zwischen beiden Musikern (die in unseren Augen sehr profilierte Musiker sind), um die Art der Verschmelzung zu verdeutlichen, die auftreten kann, wenn zwei Künstler zusammen treffen.“ Ein Grundsatzthema also. „Es tut mir leid, wenn das alles noch etwas vage klingt – aber wir sind immer noch dabei, an der Show zu arbeiten. Als wir damit angefangen haben, wollten wir noch Songtexte von Kate Bush und David Bowie nutzen, um eine Geschichte zu erzählen, weil beide so gut erzählen können und auch irgendwie bizarr sind. Aber als wir weiter an der Show gearbeitet haben, haben wir das wieder verworfen und können jetzt noch nicht genau sagen, wie das Projekt am Ende aussehen wird.“ Aber, so Mae weiter: „Du kannst sicher sein, dass es von Kate’s wundervoller Musik beeinflusst sein wird!“
Wie gesagt: Das Stück ist für die Theatersaison 2014 eingeplant, wenn es denn rechtzeitig fertig wird. Und vielleicht kann man es dann irgendwann auch in Deutschland bewundern. Immerhin ist die Truppe von „Theatre Replacement“ schon zwei Mal in Deutschland zu Gast gewesen: Beim PAZZ Performing Arts Festival in Oldenburg. Dort probten sie 2010 das Stück „Dress me up in your love“ und kehrten dann im April 2012 mit dem fertigen Stück zurück. Im Text zum Stück hieß es damals unter anderem: „ Die Performer von theatre replacement bringen die Geschichten zum Sprechen. Sie probieren die Kleider einer bestimmten Person und erleben sie als Speicher ihrer privaten Lebensmomente. Dabei erzählen sie von persönlicher Freude und Trauer, Schmerz und Glück, aber auch von Zeiten, Epochen, Gesellschaften. Die außergewöhnliche Mischung aus Performance und Modenschau hat in Vancouver bereits für einiges Aufsehen gesorgt.“ Für Aufsehen dürfte mit Sicherheit auch das Stück „Kate Bowie“ sorgen.
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