Glockenklang, Wassermusik, verbotene Instrumente und Vogelgesang

Kates begleitende Worte im Before The Dawn CD Booklet – Übersetzung: Beate Meiswinkel
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Der Klang des Glockengeläuts ist in verschiedenen Teilen der Show zu hören, wie beispielsweise bei Joanni, einem Lied über Johanna von Orleans. Diese Glocken wurden von Kevin McAlea aufgenommen und gespielt. Er hatte zufälligerweise seine Aufnahmegeräte dabei, als er die Kathedrale von Rouen besuchte, wo die Glocken am Jeanne d’Arc Tag ihr zu Ehren geläutet werden. Zufälligerweise bilden sie den passenden Schlüssel zu diesem Lied. Mino ist ein solch vielseitiger Perkussionist. Wir nannten ihn Le Prestidigitateur (den Fingerfertigen). Beim Abschluss von King Of The Mountain beherrschte er den vorderen Teil der Bühne mit seinem Schwirrholz, einem heiligen Instrument der australischen Ureinwohner, dessen Klang traditionell für die Ohren von Frauen verboten ist. Es besteht aus einem geschnitzten Holzstück, das an ein Seil gebunden ist, und der Spieler lässt es um seinen Kopf kreisen. Es ist ein Instrument, das sehr körperbetont gespielt wird. Dies war der Moment, in dem Mino einen großen Sturm entfachte, der alle auf der Bühne in The Ninth Wave hinein saugte.

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Dieses Foto habe ich nach dem Soundcheck von der Bühne aus gemacht, nicht während einer Vorstellung an einem ruhigen Abend! Man bemerke den oben geparkten Helikopter!

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Alle Sänger wechselten ihre Handmikrofone gegen Headsets, die die Bewegungsfreiheit auf der Bühne während The Ninth Wave ermöglichten. Das stellte eine größere Herausforderung für die Toningenieure dar. Drei aus dem Chor kletterten auf das Dach eines sich bewegenden, schaukelnden Zimmers, um ihre Stimmen zu Watching You Without Me beizusteuern.

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Während der Abschnitte des Chores konnte Jo sich dafür entscheiden, entweder eine Oktave tiefer oder höher als alle anderen zu singen. Er hat einen solch unglaublichen Stimmumfang.

Die Show zusammenzustellen, war eine außergewöhnliche Erfahrung. Es war ein riesiger Arbeitsaufwand, eine Menge Spaß und ein enormes Privileg, mit einem solch unbeschreiblich talentierten Team zusammenzuarbeiten. Dies ist das Tondokument. Ich hoffe, dass es für sich selbst spricht, als ein eigenständiges Stück Musik, das sowohl Menschen genießen können, die die Shows nicht gesehen haben, als auch für diejenigen, die dabei waren.
Ich habe keinesfalls mit solch überwältigender Rückmeldung der Zuhörer gerechnet, die die Vorstellung jede Nacht mit Leben und Aufregung erfüllt haben. Sie sind hier, in jedem einzelnen Takt der aufgenommenen Musik. Selbst wenn man sie nicht hören kann, so kann man sie spüren.
Nichts auf diesem Live Album wurde neu aufgenommen oder zusammengeschnitten, lediglich zwei oder drei Soundeffekte wurden hinzugefügt, um die Atmosphäre zu verstärken.
Never Be Mine auf der ersten CD ist die einzige Aufnahme, die es davon gibt. Das Stück wurde aufgenommen, während die Show ohne Publikum gefilmt wurde. Es wurde herausgenommen, weil die Show zu lange wurde, aber hier ist es wieder, an seiner ursprünglichen Stelle. Alles andere läuft so, wie es war, mit nur einigen wenigen Überarbeitungen, die den Fluss der Musik unterstützen.
Die Hauptfigur von The Ninth Wave auf der Bühne war eine schiffbrüchige Frau, die im Wasser treibt, und die auf eine große ovale Leinwand projiziert wurde. Der Gedanke dabei war, dass dieser zuvor aufgenommene Film die Realität darstellt. Die Hauptstimme für diese Sequenzen wurden während der Filmaufnahmen live in einem tiefen Wassertank in Pinewood gesungen. Aufwändige Recherchen waren notwendig, um herauszufinden, wie diese Stimme aufgenommen werden konnte. Ich hoffte, dass der Gesang sich realistischer und gefühlvoller anhören würde, wenn er in diesem schwierigen Umfeld eingesungen wird (das Boom-Mikrofon könnt ihr auf dem Foto auf der Rückseite dieses Booklets sehen. Es musste allerdings während der Nachbearbeitung aus jeder Einstellung wegretuschiert werden, obgleich sehr wenige Aufnahmen mit diesem Boom-Mikrofon schließlich verwendet wurden. Das Hauptmikrofon befand sich in der Schwimmweste, getarnt als Röhrchen zum Aufblasen!) Die restlichen Hauptstimmen auf dieser CD wurden live auf der Bühne gesungen, als Teil der Traumsequenzen. Die einzige Möglichkeit, diese Geschichte als Audio-Stück umzusetzen, war es, sie wie ein Radio-Hörspiel zu gestalten und den Applaus bis zum letzten Lied zu unterdrücken, bis die Geschichte vorüber ist und wir alle wieder ins Theater zurückgekehrt sind, zu den Reaktionen des Publikums.
Ganz gegensätzlich zu The Ninth Wave, in dem es um einen Überlebenskampf in der Dunkelheit geht, geht es in A Sky Of Honey um den Verlauf eines Sommertages. Die ursprüngliche Idee hinter diesem Stück war es, die Verbindung zwischen Vogelgesang und dem Licht zu erkunden, und warum das Licht die Vögel dazu bringt, zu singen. Es beginnt mit einem wunderschönen Nachmittag in goldenem Sonnenlicht, umgeben von Vogelgezwitscher. Während die Nacht anbricht, erhebt sich die Musik langsam bis zum Anbruch der Dämmerung.
Diese Show war eines der aufregendsten Dinge, in die ich je mit einbezogen war. Vielen Dank an alle, die dazu beigetragen haben, dass sie stattfinden konnte und die den Prozess begleitetet und ihm gestattet haben, sich kontinuierlich zu entwickeln.

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„Was für ein schöner Nachmittag. Was für ein schöner Nachmittag. Oh, kannst du die Vögel singen hören: die Misteldrossel und die Waldtaube, den Buchfink und das Rotkehlchen, die Amsel und den Zeisig, wie tropfendes goldenes Licht und goldene Glocken? Ding dong, ding dong. Läute es herbei, schüttle es herab, bring es herbei, lass es herein. Der Sommer ist gekommen, der Sommer möge lang sein. Was für ein schöner Nachmittag. Was für ein schöner Nachmittag. Oh, willst du mit uns kommen, um das Lied von Öl und Pinsel zu entdecken? Es war ein schöner Nachmittag. So ein schöner Nachmittag. Er sinkt in die Hügel hinab. In die Kissen der Hügel. Mein Schatz. Mein Juwel. Die Sonne. Der Himmel. Jedes Schwimmbecken wird vor Aufregung erzittern. Ich ließ den Wind blasen und die Sternenhimmel schweben. Ich habe Schmerzen von Kopf bis Fuß. Ich habe Blasen an meinen Händen. Oh Mann, heute Nacht male ich den Mond!“

 

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