Von Beate Meiswinkel
Nachdem „The Ninth Wave“ vergleichsweise leicht umgesetzt werden konnte, widmete Kate sich „A Sky of Honey“, was sich als wesentlich schwierigeres Unterfangen entpuppen sollte. Nachdem der „Feinschliff“ von Ninth Wave sie eine ganze Weile aufgehalten hatte, tat sie sich schwer damit, einen Einstieg zu finden: „Es ist ein viel abstrakteres Stück als Ninth Wave. Ich war sehr zufrieden mit den Himmels-Elementen im Hintergrund, doch was würde sich auf der Bühne abspielen? Ich brauchte jede Menge ‚Stille‘ zwischen Böen von Bewegung, die sich allmählich aufbauen, bis im letzten Song Aerial die Hölle losbrechen würde.“ Die Band sollte außerdem stärker mit einbezogen werden. Dank eines weiteren Modells von Dick (Bird) konnte Kate die Idee umsetzen, die Musiker auf der einen Bühnenseite zu platzieren, während auf der anderen die Theaterarbeit stattfand.
„Ursprünglich ging es in Sky of Honey um die Verbindung zwischen Licht und Vogelgesang. Warum ruft das Licht ihren Gesang hervor? Warum bringt es sie zum Verstummen, wenn es erlischt (…)? Es ging außerdem um den Beobachter. Uns, die wir die Natur beobachten. Uns, die wir da sind.“
Sie beschloss, dass der Maler eine wesentlich bedeutendere Rolle in der Erzählung einnehmen sollte. Er würde in gewissem Sinne verantwortlich für den Himmel und die Ereignisse werden, die auf der Bühne geschehen: „Eine Art von ‚Pan’-Figur. Ich wusste, dass Bertie perfekt für diese Rolle sein würde.“
Eine weitere Idee wurde umgesetzt: eine hölzerne Künstlerpuppe von der Größe eines Kindes sollte über die Bühne wandeln und in die Ereignisse einbezogen werden. Letztendlich sollte diese Puppe jemanden darstellen, der nicht von dem Zauber gefangen genommen wird, der auf der Bühne inszeniert wird: „Sie sollte die Energie eines Tieres besitzen. Wie ein Welpe. Rasch zu ängstigen, leicht erregbar, voller Leben und Instinkt.“
„Wir besitzen ein außergewöhnliches Künstlermodell aus dem 18. Jahrhundert. Es hat eine wirklich außergewöhnliche Energie. Es ist natürlich sehr abgenutzt, doch es hat gegliederte Finger und lediglich einen Holzklotz als Kopf. Mir gefiel die Vorstellung, dass die Holzpuppe keinen Gesichtsausdruck haben würde. Ich finde bei Puppen immer schwierig, dass sich ihre Gesichter nicht verändern, aber das ist auch teilweise der Grund, warum sie so gruselig sein können.“
Problematisch an dem Familienerbstück war, dass es für die meisten Betrachter nicht als Künstlerpuppe erkennbar sein würde. Man brauchte also ein etwas zeitgenössischeres Modell.
Neueste Kommentare