„Dies war der tatsächliche Ausgangspunkt. Das Aufregende an der Einbindung von Ninth Wave und Sky of Honey ist, dass sie zwei erzählerische Stücke sind.“ Eine Umsetzung als „Theaterstück“ bot sich daher an. „Mir gefiel die Tatsache, dass sie im Gegensatz zueinander standen. Eines ist dunkel und klaustrophobisch: eine arme Frau, die im Meer um ihr Leben kämpft. Das andere ist eine Reise aus Licht und Vogelstimmen an einem Sommertag.“
Film und Bühnenarbeit miteinander zu verbinden, war eine der ersten Ideen. Die tatsächlichen Ereignisse der Geschichte sollten auf der Kinoleinwand gezeigt werden, während die Alpträume und Halluzinationen live auf der Bühne stattfinden sollten:
„Die Leinwand ist die Wirklichkeit,
die Bühne… der Traum.“
Viele gute Ideen strömten von allen möglichen Seiten herbei, und Kates Projekt glückte auch durch so manch günstige Fügung. „Watching You Without Me“ war das erste Stück, das bearbeitet wurde. Es sollte mit einer kurzen Dialogszene als Theaterfragment in die Musik eingebettet werden. Der Autor David Mitchell („Chaos“, „Der Wolkenatlas“) konnte dafür gewonnen werden, diesen Dialog zu schreiben.
„Das Wrack im hinteren Bereich der Bühne bei Ninth Wave musste eine ganz schöne Reise zurücklegen, bevor Dick (Bird) mit dem atemberaubenden Design kam, das wir verwenden. Zuerst war es eine Welle, dann ein Schiffswrack, bis es schließlich jenes wunderschöne Kunstwerk wurde (…), sowohl eine Welle als auch ein Wrack, das durch seine Schlichtheit und seine Asymmetrie irgendwie eine außergewöhnliche Spannung vermittelt.“
Dass Kate „The Ninth Wave“ 30 Jahre nach der Komposition auf der Bühne umsetzen würde, hatte sie sich nicht vorstellen können. Als „Hounds of Love“ veröffentlicht wurde, hatte sie den Entwurf eines Drehbuchs für einen Kurzfilm geschrieben, der allerdings nicht realisiert werden konnte. Wie sich herausstellte, eignet sich das Stück auch eher für die Bühne. „Ich liebe Details, und das gesamte Team ging regelrecht darin auf. Ich wollte den Auszug aus Tennysons Gedicht (aus dem der Titel ‚Ninth Wave‘ stammt) auf den Papierstücken stehen haben, die zu fliegen beginnen, wenn wir uns in ‚The Ninth Wave‘ hinein bewegen. Dick Bird entdeckte Muster von Tennysons handschriftlichen Notizen und ahmte diese für das ‚handgeschriebene‘ Gedicht auf den Papierstücken nach.“
Ein weiteres schönes Detail stellt das Glockenläuten dar, das Kevin McAlea auf seinem Keyboard bei „Joanni“ spielt. Er hat dafür Aufnahmen der Kirchenglocken der Kathedrale in Rouen verwendet, die auch am Tag der Heiligen Johanna, der Jungfrau von Orleans, geläutet werden.
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