„Stimmlich nah am Original“

martinaVon Martina Schuch

Es ist genau eine Woche her, das große Ereignis. Am 27. September war ich mit meinem Lebensgefährten auf dem Kate Bush-Konzert. Am Dienstag sind wir nach London geflogen und im Alice Hotel abgestiegen, dieses Hotel in Hammersmith ist vom Hammersmith Apollo ca. 5 Minuten entfernt (zu Fuß). Zuerst sind wir natürlich zu dem Ort des Geschehens und haben die noch nicht vorhandene Schlange begutachtet.
The KT Fellowships presents – BEFORE THE DAWN –  Sold out, stand da angeschrieben.
Oh wie aufregend. Wir sind aber erst morgen dran…
Also erst mal eine kleine Sightseeing-Tour mit dem Doppeldeckerbus. Es hat ja die ganze Zeit geregnet.
Am nächsten Vormittag sind wir als erstes in den Pup „The Swan“ gegangen und haben englisch gefrühstückt. Hier wollten sich ja die Kate Bush-Fans vor dem Konzert treffen. Martin’s Kate Bush Meet Up-Group aus Facebook. So früh war natürlich noch keiner da.Gegen Abend war es aber schon voller, und als wir sagten, dass wir zu Kate gehen, war das ein großes Hallo und man kam gleich ins Gespräch. Es waren allein vier Frauen extra aus den USA angereist. Ich hatte aber nicht die Nerven, so lange dort zu bleiben und wir sind recht bald zum Apollo und haben uns in die Schlange eingereiht. Ein Kamerateam war da und hat die Leute interviewt. „Dreaming“ hat gesungen. Und alle waren ganz aufgeregt und haben sich über Kate unterhalten.
Zuerst habe ich mir ein Tourprogramm gekauft. Dies ist wirklich sehr aufwändig gemacht. Einige Seiten sind noch nicht aufgeschnitten, zuerst dachte ich, es wäre ein Fehler und man müsste sie noch aufschneiden.
Aber es ist so gewollt. Wenn man hinein linst, sind kleine Botschaften zu entdecken. Eigentlich sollte man sich zwei Tourprogramme kaufen, eins zum Schmökern und eins zum Sammeln.
Kate erzählt in dem Tourenprogramm die Entstehungsgeschichte der Konzerte.
In March of 2013, I said to Bertie, „Shall we do some live Shows?“ He said, „Yes. Absolutely!“ I really wanted to do something different from working on another album and felt a real desire to have contact with the audience that still liked my work.
Nach einigen guten Unterhaltungen mit anderen Kate Fans ging es dann endlich los. Brav wie ich bin, habe ich keine Fotos gemacht. Kate kam auf die Bühne und das Publikum hat vor Freude getobt. Was mich sehr überrascht hat, war die kräftige Stimme von Kate. Gerade bei „Lilly“ ist das sehr aufgefallen.
Die Reihenfolge der Lieder sind ja bereits eingehend beschrieben worden. Ich werde deshalb nicht auf die einzelnen Lieder eingehen. Kate machte den Eindruck, viel Spass zu haben. Sie hat die ganze Zeit gestrahlt und auch mit dem Publikum kommuniziert und sich immer wieder bedankt. Sie hat auch erklärt, warum sie nicht möchte, dass Fotografiert wird. Durch die Bühnenaufbauten sei es gefährlich, wenn die Akteure durch Fotoshootings abgelenkt werden.
Gegen Ende des ersten Aktes, nach „King of the Montain“, wurde eine Art Konfetti Richtung Publikum gepustet. Kleine, gelbe Zettelchen mit einem handschriftlich wirkenden Aufdruck „Wave after Wave….“ Davon habe ich mir in der Pause ein paar eingesammelt.
Bei der gefilmten Szene in „The ninth Wave“ hat man gesehen, dass Kate wirklich sehr gefroren haben muss. Sie hat total gezittert und eine ganz rote Nase gehabt. Das Ganze hat sehr real gewirkt. So, als wäre sie wirklich kurz vor dem Ertrinken. The Ninth Wave war ja natürlich der absolute Höhepunkt der Show. Hier hat sie sich stimmlich und musikalisch sehr an das Original gehalten. Die Darstellung war so, dass man sich, auch wenn man die Stücke nicht kennt, sehr gut die ganze Geschichte vorstellen konnte.
In der Pause haben sich unsere Sitznachbarn, drei Jungs aus Liverpool, ganz aufgeregt unterhalten und immer nach vorne links gedeutet. Björk sitzt da vorn…. Aha, mit Björk und Kate in einem Raum, wer hätte das gedacht. Aber ich habe sie nicht gesehen. Es hat sich auch keiner getraut, sie anzusprechen.
Nach der Pause gab es einen ganz neuen Bühnenaufbau. „A Sky of Honey“ wird aufgeführt.
Hier treten auch der große Bertie als Maler und der kleine Bertie in Form einer von einem Puppenspieler geführten Holzpuppe in Größe eines etwa vierjährigen Kindes auf.
Als die CD Aeriel entstanden ist, muss Bertie wohl auch in diesem Alter gewesen sein. Ich kann mir richtig vorstellen, wie der Kleine immer zwischen den Instrumenten umhergelaufen ist und gespielt hat. Der große Bertie hat seinen großen Auftritt und singt ein neues Lied „Tawny Moon“. Sehr gut für einen 16-Jährigen, ich muss sagen, er hat eine große Bühnenpräsenz! Zum Schluss von Honey kann die kleine Holzpuppe auf einmal alleine laufen. Springt und tanzt herum. Bertie ist groß geworden und kann alleine laufen. Der absolute Höhepunkt ist, als Kate einen mit Federn bestückten Flügel anhat und etwa zwei Meter hoch in die Luft gezogen wird. Ich hatte den Eindruck, die Musik im dritten Teil ist etwas mehr improvisiert. Kate gibt einige Stimmakrobatik zum Besten und einmal singt sie kurz eine leicht arabisch klingende Melodie. Mein Gedanke war natürlich gleich, dass so etwas auf einer neuen CD zu hören sein könnte. Standing Ovations nach dem Dritten Teil. Das Publikum ist begeistert.
Als Zugabe dann „Among Angels“ mit Kate am Klavier. Ein Traum! Und als letztes Lied „Cloudbusting“. Dann ist das Konzert zu Ende. Fast drei Stunden. Drei Traumhafte Stunden.
Das ist jetzt eine Woche her. Vieles habe ich schon wieder vergessen. Ich wünschte, ich hätte noch ein Ticket für eine weitere Show. Einige, mit denen ich gesprochen hatte, gehen zwei oder drei mal hin. Ich war damals froh, überhaupt für mich Karten bekommen zu haben. Aber jetzt im Nachhinein denke ich, ich hätte doch noch versuchen sollen, noch Karten für ein weiteres Konzert zu bekommen. Deshalb hoffe ich auf die DVD vom Konzert.

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