It’s you and me won’t be unhappy

btd77Oh thou, who givest sustenance to the universe
From whom all things proceed
To whom all things return
Unveil to us the face of the true spiritual sun
Hidden by a disc of golden light
That we may know the truth
And do our whole duty
As we journey to thy sacred feet

Das Licht geht aus. Oh Thou, who givest sustenance to the universe… Der Eingangsmomolog von Lily ist zu hören, die Band setzt ein, Drummer Omar Hakim gibt das nicht zu überhörende Startzeichen, und dann bricht der Jubel los: Kate kommt barfuß auf die Bühne, im wallenden Gewand, strahlend, sie führt die Background-Sänger an. Und Kate rockt los. Ausgerechnet Lily als Opener. Auf alles hätte ich getippt, niemals auf diesen Song. Die Stimme ist zum niederknien. Sie arbeitet sich regelrecht durch den Song, bei den Textzeilen „Child, you must protect yourself, I’ll show you how with fire“ und „Lily, Oh Lily I’m so afraid, I fear I am walking in the Veil of Darkness“ gibt es Szenenapplaus, weil sie den Text geradezu herausschreit, ganz so, als ob auch sie 35 Jahre darauf gewartet hat, wieder auf einer Bühne zu stehen. Der Song ist viel zu schnell vorbei und noch im Jubel erklingt schon mit „It’s in the trees, it’s coming“ der Einstieg zu Hounds of Love. And here I go… Kate tanzt leichtfüßig über die Bühne. Joanni startet mit einem Drum-betonten Intro, bis dann der Synthesizer einsetzt. Was dann folgt, ist Gänsehautfeeling pur: Top of the City. Die Tempi-Wechsel sind schlicht atemberaubend. Schon auf Director’s Cut war es für mich mit dem orchestralen Gewand eine der gelungensten Neuafnahmen, live kullern da schnell die Tränen über die Wange. Und noch ehe man auch nur eine kleine Chance hat, das alles zu verdauen und zu realisieren, dass man sich mitten in einem Kate Bush-Konzert befindet, wird man von Running up that Hill mitgerissen. It’s you and me won’t be unhappy. Das Publikum flippt aus und wird mit dem nächsten Highlight belohnt: David Rhodes zaubert ein Intro für King of the Mountain, das man so schnell nicht mehr aus dem Kopf bekommt. Omar Hakim knallt einem die Drum-Töne nur so um die Ohren, Kate haucht ihr The wind is whistling through the house und man fragt sich, warum dieser Song nicht erfolgreicher war als Running up that Hill. 2005, als dieser Song das erste Lebenszeichen nach zwölf Jahren Wartezeit auf Kate war, hat er mich schon umgehauen, aber diese Live-Version stellt alles in den Schatten. Wenn es jemals eine Live-CD geben sollte, muss das die Single-Auskopplung sein.

1 Kommentar

    • Thomas auf 2. September 2014 bei 21:41
    • Antworten

    Ich liebe die rausgerotzten Zeilen in der Neufassung von Lily. John Lydon wird diese kleine Reminiszenz immer wieder gerne hören.

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