Kate Bush die Zweite – zum Geburtstag des Löwenherzes
Oder fei nach Wilhelm Busch: TKI war der erste Streich und der zweite folgt sogleich. Was die Entstehungs-Umstände für die Nachfolge-LP ziemlich auf den Punkt bringt. Sie sollte schnell folgen, zwischen beiden Werken lagen nur knapp neun Monate. Die Aufnahmen im Juli bis September 1978 schlossen sich fast nahtlos an die Promo- und Interviewtermine zum Erstwerk an. Zum Luftholen keine Zeit. Dazu die übergroßen Erwartungen nach dem furiosen Debüt. Kate selbst war mit Lionheart nie vollkommen zufrieden. Und im direkten Vergleich mit dem Vorgänger und dem nachfolgend genialen „Never For Ever“ kann es vielleicht nicht komplett überzeugen. Für sich betrachtet ist es durchaus mehr als eine Aufwärmübung für spätere Großtaten. Lyrisch wieder sehr ambitioniert und mit einigen überraschenden Songstrukturen. Mit den Dynamikwechseln in „Don’t push your foot on the Heartbrake“ und „Kashka“ hat sie den Grunge mitbegündet.
„Coffee Homeground“ – eine musikalische Melange aus Zirkus, Jahrmarkt und Kabaret und die 4,5 Minuten-Rock-Oper „Hammer Horror“ sind Zeichen von Kates Vielseitigkeit und Avantagarde.
Der Titelsong eine wunderbare Ballade…und wenn man sich Zeit und Muße nimmt, stellt man zufrieden fest: das Ganze ist eine Kette wunderbarer Perlen. Jede einzigartig schön und unverwechselbar.
Thomas Stämmler
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