Fans früher und heute

Ausschnitt aus der Wochenendbeilage der WAZ vom 2. September 2022

Hat sich die Art und Weise, wie Stars und Sternchen angehimmelt werden, verändert? Wie verhalten sich Fans früher und heute? Dieser Frage ist die freie Journalistin Kristina Gerstenmaier für die Wochenendbeilage der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ) nachgegangen – und hat dazu auch mich befragt. „Es gibt nicht den einen Fan. Vielmehr sind die Fans so unterschiedlich, wie es unterschiedliche Musiker, Stile und Genres gibt“, schreibt Gerstenmaier. Es gebe aber eben die Fans des alten Schlags. So wie mich, der seit 1978 für seine Lieblingsmusikerin schwärmt, seit zehn Jahren mit morningfog.de einen Blog („eine klassische Fanpage im http-Format“) betreibt und 2014 alles unternommen hat, um zu einem Kate Bush-Konzert zu kommen („Ich wäre überall hingeflogen, um sie nur einmal live erleben zu können“). Und der Gegensatz: Eine 13-Jährige, die für Deutsch-Pop-Sänger Wincent Weiss schwärmt und auf Instagram eine Fanpage pflegt und dort Fan-Fiction veröffentlicht, oder eine 14-Jährige, die für eine koreanische Boyband schwärmt. Ist die Begeisterung eine andere? Ist Fankultur, was immerhin noch den Begriff Kultur beinhaltet, etwas anderes als der Internet-, Instagram-, TikTok-Hype und Fandom-Auswüchse? So richtige viele Untersuchungen dazu gibt es nicht, immerhin aber hat sich die Marburger Medienwissenschaftlerin Vera Cuntz-Leng der Fanforschung widmet, und sagt, dass durch die Entwicklung des Internets Fans und Fan-Communities nicht nur sichtbarer und allgegenwärtiger geworden seien, sondern auch endgültig im Mainstream angekommen sind. Wo sich Kate ja mit Unterstützung von Stranger Things auch wieder befindet. Hat sich das Fan-Sein mit der Zeit also verändert? „Diese Frage lässt sich weniger leicht beantworten, als vielleicht vermutet“, schreibt Gerstenmaier. Eben auch deshalb, weil Internet, Twitter und Co zur Vernetzung führen. Und da spielt es keine Rolle, ob man mit 13 für Wincent Weiss schwärmt oder mit 58 für Kate Bush. Oder umgekehrt.
Wer den Artikel lesen möchte, findet ihn auf waz.de hinter der Bezahlschranke.

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