Fünf Gründe, warum es eine DVD geben wird

act11.

Eine CD-Veröffentlichung schließt eine DVD nicht aus. Im Booklet zur CD schreibt Kate selbst, “This is the audio document. I hope that this can stand alone as a piece of music in its own right…”  Bei einem Konzert, das theatral angelegt war und bei dem viel Wert auf die visuelle Umsetzung gelegt wurde, verblüfft es eher, dass es eines reinen Audiodokumentes bedarf. Das, befreit vom Zwischenapplaus, kann nur bedingt die Stimmung der Konzerte wiedergeben. Dessen ist sich Kate offenbar bewusst: „I never expected the overwhelming response of the audiences, every night filling the show with life and excitement. They are there in every beat of the recorded music. Even when you can’t hear them, you can feel them.” Betrachtet man wie Kate die CD-Version als “radio play”, wäre es schon sehr ungewöhnlich, wenn nicht auch das beeindruckendere visuelle Erlebnis dokumentiert würde.

2.

Wir wissen, dass mindestens zwei Konzerte gefilmt wurden. Wir wissen auch, dass mit der Produktion der DVD begonnen wurde und es sogar einen Veröffentlichungstermin gab, der kurzfristig zurückgezogen wurde. Kate schreibt im Booklet, dass es auch Aufnahmen der Show ohne Publikum gibt. Zudem wurde 2014 ein Special mit dem Titel  “After the dawn” produziert, das Teil der DVD werden sollte. Und es gab Gerüchte, der Konzertfilm könnte zuerst im Kino anlaufen. Weil unklar ist, warum das DVD-Projekt zwischenzeitlich gestoppt und auf Eis gelegt wurde, entstand schnell das Gerücht, die Konzertaufnahmen könnten nicht Kates Qualitätsanspruch genügen. Dagegen sprich, dass eigens ein Special produziert wurde. Gegen eine angeblich schlechte Audioqualität spricht die CD-Veröffentlichung.

3.

Gegen die DVD könnte etwas ganz anderes sprechen. Wer auf dem Konzert war wird sich erinnern, dass unglaublich viel auf der Bühne gleichzeitig passiert ist. Mir selbst ist es zum Beispiel passiert, dass ich überhaupt nicht mitbekommen habe, wie zum Schluss der Baum durchs Klavier gekracht ist – das habe ich erst später auf Fotos gesehen. Man hat auf der Bühne auf Kate geachtet, geguckt, was die Band macht, musste Videoeinspieler auf der Leinwand mit verfolgen, durfte plötzlich die Einspielung auf einem Monitor rechts auf der Bühne nicht verpassen, lauschte der Musik, betrachtete die szenische Umsetzung der Musik. Das kann einen schon bei einem normalen Konzert überfordern. Before the dawn war aber kein normales Konzert. Und das komplette Geschehen in dem Konzertfilm zu dokumentieren, dürfte eine Mammutaufgabe sein. Das kann man umso besser nachvollziehen, seit es auf Youtube den (illegalen) 48-Minuten-Mitschnitt von „The Ninth Wave“ gibt. Bei aller Stimmung, die er eindrucksvoll wiedergibt, hat das Video in der Handlung Längen, die aufgearbeitet werden müssen. Trotzdem gibt es das Zitat von John Carder Bush, der dies indirekt würdigt: „As for the DVD then we’ll just have to wait and see. It’s like anything Kate does, if you’re building a cathedral you don’t do it in a couple of months…” Für mich klingt das so, als ob die Bauarbeiten für die Kathedrale in vollem Gang sind.

4.

Stephen Taylor, der die Before the dawn-CD zusammen mit Kate abgemischt hat, hat kurz nach der Bekanntgabe der Veröffentlichung auf seiner Facebook-Seite folgendes gepostet: „I handled the mix with Kate and handled all the postproduction. Read into that what you will. It was a massive job…“. Das Statement hat er kurz drauf wieder gelöscht, weil natürlich sofort Fragen nach der DVD kamen. Dennoch spricht die Aussage eher dafür, dass noch mehr als die CD kommen wird. Zumindest ist es unwahrscheinlich, dass er  mit „all the postproduction“ und „it was a massive job“ nur die CD gemeint haben kann, wenn gleichzeitig betont wird: „Nothing at all has been re-recorded or overdubbed on this live album, just two or three sound FX added to help with the atmosphere.” Zwei Jahre, um rein eine Konzert-CD abzumischen, wäre etwas gewagt.

5.

Und zum Schluss das Geld. Das mag als schlechtes Argument erscheinen, weil wir alle wissen, dass Kate ihre Entscheidungen nicht vom Geld abhängig macht. Auf die Remaster warten wir immer noch vergebens, eine DVD mit den Videos zu ihren Hits gibt es auch nicht, eine 2. Best of fehlt ebenso und mit Blick auf Before the dawn hätte sie Londons größte Halle locker beliebig oft füllen können, statt relativ exklusiv vor rund 80.000 Besuchern 22 Konzerte zu geben. Trotzdem muss sie die Kosten für die Konzertreihe irgendwie bezahlen. Die CD mag dabei helfen, das beeindruckendere Erlebnis wird die DVD sein, die sich wie geschnitten Brot verkaufen dürfte. Es gab mal irgendwo die Zahl von acht Millionen (!) Ticketanfragen für die Konzerte – das sind auch acht Millionen potenzielle Käufer einer DVD.

Bleibt zum Schluss: Die DVD wird kommen. Vielleicht im Frühjahr, vielleicht auch erst in einem Jahr. As for the DVD then we’ll just have to wait and see…

1 Kommentar

    • Thomas auf 11. Oktober 2016 bei 20:32
    • Antworten

    Bugi, das hab ich gebraucht! Und meinetwegen gerne auch ein Kinofassung.

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