Die Musik von Kate in Duftnoten

parfume6201998 war’s, als Madonna ihr Album „Ray of Light“ veröffentlicht hat. In Song Nummer 4, „Candy Perfume Girl“, kommt auch die Textzeile „You’re a candy perfume boy“ vor. Diese Textzeile hat Thomas aus England vor Jahren ziemlich ernst genommen. Er ist offenbar besessen von den Düften, mit denen Frauen und Männer sich gerne schmücken. Und er schreibt darüber – natürlich als Candy Perfume Boy. Seit Mitte 2011 ist sein Blog online und seit dem hat er jeden Duft getestet und in Worte gefasst, den er unter die Nase bekommen konnte. Ab und an gibt es in seinem Blog aber auch besondere Beiträge: Thomas versucht bekannten Persönlichkeiten passende Düfte zuzuordnen. Für Björk hatte er zum Beispiel vier Düfte ausgesucht, die genauso charismatisch und kraftvoll wie Björk selbst sein sollten. Natürlich tauchen in der Promi-Liste Lady Gaga und die Spice (!) Girls auf, aber auch Scissor Sister, RuPaul, die Muppets und die Simpsons. In einem Fall ist Thomas allerdings von seinem Konzept, mit Düften die Person beschreiben zu wollen, abgewichen: bei Kate Bush. Als „einfach einzigartig“ beschreibt er Kate, von niemand anderem erreicht. Und weil es „schließlich nichts auf diesem Planeten gibt, was mehr mit Persönlichkeit gefüllt ist, als eine Kate Bush-LP“, hat Thomas seine vier Lieblings-Longplayer von Kate rausgesucht und zu dieser Musik die passenden Düfte ausgewählt.

Einen passenden Duft hatte ich schon mal als Weihnachtstipp hier im Blog: Night Scented Stock von Penhaligon’s – der Duft gehört natürlich zu Never For Ever, das Album, das Thomas zum Kate-Fan werden ließ, weil Songs wie „Babooshka“ und „Violin“ ihn in einer Weise ansprachen, wie das nur wenige andere Künstler geschafft haben. Die Verbindung des Duftes zum Album liegt beim Namen auf der Hand – Song Nummer 9 heißt nun mal „Night Scented Stock“. Aber: Der Duft der Blüte der Nacht-Levkojen passe auch zu den Themen von Songs wie „Delius“ und er deute in wirklich einzigartiger Weise auf die Fremdartigkeit der Musik von Kate Bush hin.

Duft Nummer zwei stammt von Frederic Malle und heißt „Une Rose“. Ein Duft, der nicht nur zu „Waking The Witch“ passt…red red roses…. das war zumindest die Textzeile, die Thomas auf die passende Spur geführt hat. Die roteste aller Rosen wollte er finden. Une Rose hat „eine reiche und erdige Basis, aus der ein dunkler Unterton spricht – Themen, vor denen auch Kate Bush selbst sich nie scheut. Wie Hounds of Love ist Une Rose eine sinfonische Schönheit in einem ganz modernen Stil“, beschreibt Thomas die Verbindung. Und das HOL für ihn einfach „one of the greatest albums of all time“ ist, versteht sich fast schon von selbst.

Duft Nummer drei ist „Zelda“ von En Voyage Perfumes – „ein großer, weißer und cremiger Magnolien-Duft, der sich nicht nur unglaublich natürlich anfühlt, sondern auch größer ist, als das Leben. Es ist wohlriechende Freude in einer Flasche“.Inspiration zum Duft war „The Sensual World“ vom gleichnamigen Album. „Kate gurrt und flüstert das Wort „Yes“ im ganzen Song und schafft so ein verträumtes und warmes Glücksgefühl“, schreibt Thomas, der das Album so bewertet: „Wie der Name schon sagt, ist es ihr bisher sinnlichstes Album. Und egal, ob die Romanzen, von denen sie in ihren Texten spicht, eher großartig sind oder vielleicht ein bisschen seltsam – sie sind unglaublich fesselnd.“

Duft Nummer vier ist „Oudh Osmanthus“ von Mona di Orio. Als Thomas zum ersten Mal diesen Duft in der Nase hatte, hat er sofort an einen golden schimmernden Sonnenuntergang gedacht. „Aerial und Oudh Osmanthus sind nichts weniger als göttlich“, findet Thomas, für den „Aerial“ zu seinen Lieblingsalben zählt: „Dieses Album macht aus dem Gewöhnlichen etwas Erhabenes, nur durch den Einsatz von Klavier und dem Gesang der Vögel. Es ist ein verträumtes Stück, das einen über die Schönheit von alltäglichen Dingen und die Herrlichkeit des Lichts während eines glühenden Sonnenaufgang oder eines brennenden Sonnenuntergangs nachdenken lässt.“

Duft Nummer fünf gibt es auch noch. Zwar nicht im Rahmen des Beitrags für die Promi-Liste, aber als „50 Words for Snow“ auf den Markt kam, suchte Thomas den passenden Duft zu Kates Album – und fand ihn erneut bei Mona di Orio: „Musc“. Mit Moschus-Düften kann er sich zwar nur schwer anfreunden, aber dieser Duft sei anders, schreibt er und klassifiziert ihn als „snowy musc“. Musikalisch hat es Thomas auf 50wfs vor allem der Titelsong und die aberwitzigen Umschreibungen für Schnee angetan – besonders „blown from polar fur“, was wiederum gut zum Moschus-Duft passt.

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