Kate und ihr Einfluss auf die Modewelt

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Feminine Menswear à la Rubberband Girl samt der entsprechenden Hinweise, wo man die Klamotten kaufen kann.

vogue300Musikerinnen, die die Modewelt beeinflussen, sind vergleichsweise rar. Madonna dürfte einem da in den Sinn kommen, Lady Gaga und mit Sicherheit Grace Jones, die in den gewagtesten Outfits die Bühne betritt. Kate Bush hat man da eher seltener auf der Rechnung. Zu Unrecht. „Kate Bush ist ein Genie. Nahtlos vereint sie Tanz, Musik, Mode und Film zu einem unvergesslichen Erlebnis und ist ihrer Zeit eindeutig um Jahre voraus“, schreibt etwa Faith Anne DeBlois in ihrem Blog „Secret Society of Fashionistas“ und hat dafür ein überraschendes Beispiel parat: Im Video zu „Eat the Music“ trägt Kate die passenden Kleider mit Frucht-Motiven. 2011 gibt es den „Fruit-as-Fashion“-Trend dann bei Prada in einer entsprechenden Kollektion auf dem Laufsteg zu sehen. Und das ist nur ein Beispiel. Diverse Seiten im Internet geben Tipps, wie man sich im Kate Bush-Style kleiden kann – da dominieren meist die Leotards oder fließende Gewänder im Wuthering Heights-Stil. Man kann aber noch einen anderen Trend an Kate festmachen: Feminine Menswear à la Rubberband Girl – und es gibt auf den Seiten gleich auch noch die entsprechenden Tipps, wo man das passende Outfit herbekommt.

Mit Blick auf die Konzerte im vergangenen Sommer haben sich mehrere Autoren in englischen Zeitungen ebenfalls  mit dem Einfluss von Kate auf die Modewelt auseinandergesetzt. So beschrieb zum Beispiel Lisa Armstrong im modeTelegraph Kate als Mode-Ikone für den Stil der 1970er Jahre. Die 70er, so Lisa Armstrong, waren von „dem Morast schrecklicher Tank-Tops und schlammiger Farbtöne“ geprägt, bis eben Kate mit dem Leotard um die Ecke kam. Lisa Armstrong schlussfolgert weiter: „Der Leotard war ein Kleidungsstück, das die geistigen und künstlerischen Ambitionen verdeutlichte. Es war Ballett. Es war Mime.“ Für Lisa Armstrong hatte das was von „Punk trifft auf Präraffaeliten“. Und: „Ich glaube nicht, dass man bis dahin jemals etwas Vergleichbares gesehen hatte.“ Hinzu kam, dass man mit Make-Up und selbstgefärbten Haaren in einer Löwenmähnen-Frisur diesen Stil mit einfachen Mitteln günstig und vor allem selbst kopieren konnte. Der Guardian hatte hingegen Kates „most stylish moments“ in Bildern herausgesucht. Kate 1978 in einem roten Tuch eingehüllt wird 2014 als aktueller Louis Vuitton-Look wiederentdeckt, das Babooshka-Outfit als „if Alexander McQueen styled Wonderwoman“ beschrieben und eine Bluse mit Print-Motiven von Brillen Miu Miu zugeordnet. Wer hingegen Kate Moss für eine Trendsetterin in Sachen Mode hält, wurde vom Express eines besseren belehrt, der im Vorfeld der Before the Dawn-Konzerte fünf Beispiele präsentierte, wo Kate M. in Sachen Fashion bei Kate B. abgekupfert hatte. Im Independant zitierte Alexander Fury den Modedesigner Hussein Chalayan mit den Worten: „Ich denke, dass Kate Bush eine der ersten Künstlerinnen war, die eine Verbindung zwischen ihrer visuellen Arbeit und ihrer Musik geschaffen hat.“ Für Alexander Fury ist das genau auch der fundamentale Unterschied zu Künstlern wie Madonna oder David Bowie: „While they influenced the world, Bush merrily fashioned her own.“ Wie beliebt die Musik von Kate auf dem Catwalk ist, macht Nicole Phelps auf style.com deutlich: „Es gibt nur wenige Künstler, die öfter bei Modenschauen zu hören sind“, schreibt Phelps und listet von Alexander McQueen, Gucci, Chanel und Miu Miu bis zu Louis Vuitton die namhaften Couturiers auf, die Kates Musik zu ihren Shows einsetzen – zuletzt unter anderem Kim Jones von Louis Vuitton, der „Hounds of Love“ zur Präsentation der Herrenmode für das Frühjahr 2015 nutzte. Sein Grund: „Kate Bush ist eine Ikone, weil sie nie einem Stil gefolgt ist. Sie tut die Dinge, weil sie an sie glaubt. Und das ist inspirierend.“ Ab und an wirkt sich diese Inspiration auch etwas konkreter aus. Zum Beispiel bei der Berliner Modedesignerin Malaika Raiss, die als Kate-Fan gilt und einen Sweater mit dem Text „there is thunder in our hearts“ vom Song „Running up that hill“ entworfen hat. Oder bei Olympia Le-Tan, deren Bomberjacken der letzten Kollektion Babooshka-, Hounds-of-Love- und Wuthering Heights-Aufnäher zieren.

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