Heathcliff und die 23 jungen Matrosen

Herein

Eine Szene aus dem Theaterstück „Herein! Herein! Ich atme euch ein!“ am Schauspielhaus Zürich. © Foto: Matthias Horn /2014

Coverversionen von Kates Klassiker „Wuthering Heights“ gibt es viele. Gute Cover sind rar, ab und an tauchen witzige Versionen auf, wie die vom Ukulele Orchestra of Great Britain oder den Puppini Sisters. Beliebt ist es natürlich auch, das Video zum Song zu imitieren. Auf die Idee, einen 23-köpfigen Matrosenchor auf die Bühne zu stellen, der passend zur Musik Signalflaggen schwingt, muss man allerdings erst mal kommen. Am Schauspielhaus Zürich kann man noch bis zum 27. Februar das Stück „Herein! Herein! Ich atme euch ein!“ von Regisseur und Dramatiker René Pollesch bewundern. Pollesch, Mitglied der Akademie der Künste in Berlin, beschäftigt sich in dem Stück mit Identitätsfragen. In der NZZ (Neue Zürcher Zeitung) beschreibt Autor Andreas Klaeui das so:  „Wer bist du wirklich?, fragt René Pollesch in seinem jüngsten Stück und kommt zu der im Grunde beruhigenden, jedenfalls befreienden Feststellung: gar nichts, das Innenleben ist selber hohl, auf jede russische Puppe, die man öffnet, folgt die nächste, und der innerste Kern bleibt leer. Was ja nichts anderes sagt als: Du kannst auch anders. Der Mensch ist keine fixe Größe, sondern ein Work in Progress, das Produkt alles Möglichen, und er kann sich – das ist der emanzipatorische Aspekt – durchaus auch von «sich selbst» noch ein bisschen weiter entwickeln.“ Und was hat das jetzt mit Kate Bush und „Wuthering Heights“ zu tun? „Kate Bush spukt mit ihrem Liebesgespenster-Song «Wuthering Heights» herein und verweist auf emanzipatorische Spiele mit differenten Identitäten, zum Beispiel in «Queer»-Zusammenhängen“, schreibt Andreas Klaeui weiter. Dabei ist dieser Song nur einer von vielen Zitaten, die Pollesch für sein Stück nutzt. Noch passender wäre vielleicht Kates Song „Wow“ gewesen, wenn es denn um „queere“ Bezüge geht, aber 23 junge Männer als Matrosenchor auftreten zulassen, die im Takt die Signalflaggen schwingen – das hat was. Schade, dass es davon kein Bild gibt. Andreas Klaeui kann das Stück jedenfalls nur empfehlen: „Gerade die Szene mit den Signalflaggen ist absolut hinreißend.“  Mehr Informationen gibt es auf der Seite des Schauspielhauses Zürich. Dort ist auch ein kurzes Video eingestellt. Den Artikel von Andreas Klaeui kann man in der NZZ nachlesen.

(Mit bestem Dank an Andreas Klaeui und Ueli Bernays von der NZZ.)

1 Kommentar

    • Julia auf 10. Februar 2014 bei 12:53
    • Antworten

    Ich finde es wirklich klasse, dass Sie sich all diese Mühe machen und die Informationen aufbereitet für uns präsentieren. Weiter so!

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