Katemas in Glastonbury und Einblicke in eine besondere Biografie

Katemas 2024 in einem kleinen Pub in Glastonbury – und mittendrin Beate.
Mit bestem Dank an © Mike Wade,

Von Beate Meiswinkel

Auf Initiative der HerausgeberInnen des Fanzines Homeground treffen sich Kate Bush-Fans seit ca. 1989 im englischen Glastonbury, um Kates Geburtstag zu feiern: Katemas! Man versammelt sich hoch oben auf dem Glastonbury Tor, einem mystisch markanten Hügel, der sich eindrucksvoll aus den Somerset-Levels erhebt. Dort ist man dem großen Himmel nah, man lauscht dem flüsternden Wind, kann in die Wolken gucken, und Running Up That Hill wird dank des strammen Aufstiegs zur körperlichen Herausforderung. Im Juli 1995 hatte ich erstmals Gelegenheit, an einem solchen Treffen teilzunehmen, um mit einer Gruppe fröhlicher und herzlicher Leute Geburtstagskuchen zu naschen und eine Grußkarte zu unterschreiben – in den Tagen des KBC war es noch möglich, Kate mit Post zu beglücken! In diesem Jahr konnte ich erneut dabei sein, erstmals seit 1999. So viele Jahre; here come the hills of time!

© Beate Meiswinkel

Den Running Up That Hill-Part des Treffens habe ich leider verpasst. Im Pub Rifleman‘s Arms, ebenfalls traditioneller Katemas-Schauplatz, traf ich etwas verspätet auf die gesellige Runde, die mich herzlich in ihrer Mitte willkommen hieß. Besonders gefreut habe ich mich über ein Wiedersehen mit meiner Freundin Sky. Es gab viel Interessantes zu erzählen und auch Spannendes zu sehen – so etwa zwei Gemälde von Del Palmer, die jemand aus seinem Nachlass erstanden und mitgebracht hatte. Im Gedenken an Del, Donald Sutherland und Ian Bairnson wurde ein Toast ausgebracht. Die Fish People T-Shirts sehen übrigens im echten Leben deutlich besser aus als auf den Fotos des Online-Shops. Wer also über eine Anschaffung nachdenkt – nur zu!

Mein persönliches Highlight in Sachen Memorabilia hatte eine Dame namens Vron mitgebracht. Dabei handelt es sich um ein gerahmtes Exemplar des Schutzumschlags jener legendären Autobiografie „Leaving My Tracks“, die Kate im Herbst 1981 veröffentlichen wollte – was leider nie geschah. Neben dem Coverporträt ist darauf auch eine Aufnahme aus der „Cathy“-Ära zu sehen. Das 144 Seiten starke Werk mit farbigen und schwarzweißen Illustrationen sollte als Taschenbuchausgabe 5,95 GBP kosten, das gebundene Buch 8,95 GBP. Besonders wertvoll sind die von Kate selbst verfassten Klappentexte – aus ihnen kann man erahnen, was uns hier leider entgangen ist. Ich bin sehr dankbar für die Gelegenheit, jene kurzen Einblicke lesen und fotografieren zu dürfen.
Wie man denn auf Glastonbury gekommen sei, um Kates Geburtstag zu feiern, fragte ich Krystyna FitzGerald-Morris vom Homeground, die mit ihrem Mann Peter gekommen war. „Das bezieht sich auf The Ninth Wave und Alfred Lord Tennysons ‚The Coming of Arthur’“, antwortete sie. Und tatsächlich hat Glastonbury einen starken Bezug zur Artus-Legende. Ob Kate selbst eine Verbindung zu dem Ort hat, ist nicht bekannt. Allerdings sollen die VeranstalterInnen des berühmten Glastonbury Festivals davon träumen, sie werde eines Tages dort als Headliner auftreten. Das wärs doch!
Ansonsten sprachen wir noch über einiges: Über die legendäre Convention anno 1994 in London, über die Freude, Kate im Rahmen der Before the Dawn-Konzerte live erlebt zu haben („Peter war der Einzige, der immer gesagt hat, das werde passieren“), die Wahrscheinlichkeit, ob es neben der CD doch noch irgendwann eine Before the Dawn-DVD geben könnte („That is neeever going to happen“), und ob wir irgendwann wieder ein neues Kate Bush Album erwarten können („Gaaanz sicher“).
Auch im kommenden Jahr wird wieder ein Katemas-Treffen stattfinden; und man würde sich sehr darüber freuen, wenn noch mehr Fans aus Deutschland dazukämen. Als Termin wurde schon mal Samstag, der 26.07.2025 notiert. Wer hat Lust?

Der Schutzumschlag der von Kate leider nie veröffentlichten Autobiografie „Leaving My Tracks“.
© Beate Meiswinkel

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