Träumen Sie, liebe Leser, auch manchmal von Kate Bush? Ich meine keine Tagträumereien wie: Ach, wäre das phänomenal, würde ich in einem vergessenen Tonstudio 199 unveröffentlichte Songs von Kate finden, von der Qualität wie „Sunset“ oder „Misty“… Solche Tagträume meint Herr Böttcher nicht. Hier ein weiterer seiner Kate-Bush-Träume für Sie, liebe Leser. Eben noch geträumt, jetzt schon aufgeschrieben.
Herr Böttcher geht (seltsamerweise) mit seinem Onkel zum Kate-Bush-Konzert. Das Konzert wurde verlegt von Hammersmith ins Auditorium Maximum der Universität von Heimat-City. Der Veranstaltungssaal ist riesig. Herr und Onkel sitzen erhöht in der allerletzten Reihe und betrachten die schlichte Bühne in weiter, unendlicher Ferne. Jeder Sitzplatz ist aus Beton gegossenen. Der Onkel fängt an über die Sitzreihen zu klettern. Von Reihe 100 in Reihe 95 von dort in Reihe 70 usw. Jedes Mal, wenn er wieder einen Platz eingenommen hat, winkt er Herrn Böttcher zu, der prompt seinem Beispiel folgt. Anscheinend freie Platzwahl, denn niemand beschwert sich. Langsam füllt sich der Saal und Herr und Onkel Böttcher haben es geschafft, sie sitzen rechts außen in der ersten Reihe. Muss man sich nur fragen, wozu das Ganze? Warum haben die beiden sich nicht gleich in die erste Reihe gesetzt? Will das Unterbewusstsein Herrn Böttcher sagen,dass der Weg zu Kate eine steiniger bzw. ein betoniger ist? Oder will der Traum ihm vermitteln, dass er mit seinem Onkel etwas ganz Besonderes teilen soll? Oder soll der Traum den Herrn Böttcher zum Sporten animieren? Wer kann das schon sagen. Kate-Träume sind oft so unergründlich wie ihre Musik. Auf jeden Fall ist der Traum farblich in Graublau gehalten und erinnert daher an Kates Clip zu „Running up that Hill“. Da sitzen sie nun der Herr Böttcher und der Onkel vom Herrn Böttcher und warten. Perfekt wäre der Traum gewesen, würde jetzt nochmal Madonna über die Bühne eilen und feucht aufwischen. Passiert aber leider nicht. Dann geht das Konzert los. Kate betritt die Bühne. Sie trägt einen braunen Anzug mit Streifenkrawatte. Sie trägt eine Perücke. Glatter Kopf und drumherum viele Locken, bis zu den Schultern. Sieht ein wenig wie eine Schaufensterpuppe aus den 60igern aus. Und dann kommt noch eine Kate und noch eine und noch eine… Jede Kate ein Original. Alle gleich angezogen. Alle mit einem Mikro in der Hand. Kate Bush hat sich klonen lassen. Nachdem mindestens so viele Kates auf der Bühne stehen, wie Kate Bush Songs komponiert hat, wacht Herr Böttcher auf… Aber jeder Kate-Bush-Traum ist das Träumen wert. Stop your lying and sleeping in bed! Get up! C’mon! Your ma needs a shower! Little light. Can you not see that little light up there? Where? There? Where? Over here… You still in bed? Wake up you sleepy head…
Herr Böttcher fährt nach London. Zu Kate. Und wir begleiten ihn. Oder er uns.
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